Fahrstrecke: 19 km
Wetter: 21/28 °C, bedeckt, leichte Nieselschauer, schwachwindig
Der Regen will uns vom fünften Kontinent treiben. In der Nacht trommelt es immer wieder aufs Dach. Nicht sehr stark, aber so, dass man es hört. Ein warmer Schauer jagt den anderen.
Heute heißt es noch mal nicht zu spät aufstehen, die Taschen packen und das Auto innen reinigen. Um sieben wechseln wir von der feuchtwarme Koje in die äußere Waschküche. Wir schaffen es, alle Sachen wieder in den zwei Taschen und zwei Rucksäcken unterzubringen, auch die wenigen Dinge, die noch dazu gekommen sind.
Punkt zehn verlassen wir den letzten Caravanpark. Eine halbe Stunde später erreichen wir den Endpunkt unserer Reise, die Niederlassung von Apollo. Wenige Minuten nach der Ankunft dort werden wir schon abgefertigt und auch gleich gefragt, ob es irgendwelche Probleme mit dem Auto gab. Wir drücken ihm gleich das durchgebogene Nummernschild in die Hand und zeigen ihm die wichtigsten Dinge, die uns aufgefallen sind. Sofort macht sich ein Monteur an die Arbeit und wenige Minuten später ist das Nummernschild wieder dran, genauso leicht und nur oben mit vier Blechschrauben befestigt. Hält garantiert bis zur nächsten schnellen Wasserdurchfahrt.
Wegen des Ärgers mit den Batterien will uns eineinhalb Tage erstatten. Das ist dann doch noch ein ganz guter Zug und ich finde die Firma gleich wieder etwas sympathischer.
Abgabe bei Apollo in Cairns
Kaum haben wir den Camper ausgeräumt, schon hat er auch vorn wieder ein Nummernschild.
Ein Taxi bringt uns für 11 Dollar in fünf Minuten zum Bay Village Tropical Retreat, unserem Hotel für die letzte Nacht. Sie haben ein Upgrade auf ein Familienzimmer, lässt uns der Hotelportier noch wissen. Womit wir das verdient haben wissen wir zwar nicht, aber es soll unhs recht sein.
Nun noch ein letzter Bummel durch eine australische Stadt. Ohne Fotoapparat und ohne Videokamera. Nur wir mit uns selbst. Bei dem wolkenverhangenen Himmel macht das Fotografieren auch keine Freude. Wenigstens regnet es nicht.
Cairns hat eigentlich keinen Strand, höchstens wenige Quadratmeter. Jetzt bei Ebbe sieht man überwiegend Schlick, den Ibisse, Egrets und Löffelreiher intensiv nach Beute absuchen. Für den Badespaß gibt es eine Poollandschaft an der Esplanade. Wir drehen eine große Runde dort entlang bis zum Jachthafen. Dort liegen sie wieder in allen Größen, von der Nuckelpinne bis zum hochseetüchtigen Motorsegler. Einige der Motorjachten mögen die Wohnfläche von mehreren Einfamilienhäusern in sich vereinen. Aber wir wollen überhaupt nicht neidisch werden, jeder bekommt eben das was er verdient.
Im Gegensatz zu November 2009 ist Cairns heute eine quirlige Stadt. Man gewinnt den Eindruck hier trifft sich die Jugend der Welt, aller Nationen und aller Hautfarben, nicht nur als Backpacker. Endlich mal sind die grauen Nomaden in der Minderheit. Es wird wohl das Great Barrier Reef sein, das die meisten anzieht.
Morgen früh sieben Uhr werden wir das Hotel verlassen. Fünf Minuten nach zehn Uhr sollen wir dann abheben, zunächst nach Brisbane und von dort nach eineinhalb Stunden weiter nach Singpore. Nach vier Stunden Aufenthalt fliegen wir dort 23 Uhr 30 ab nach Frankfurt. Mit dem nötigen Quäntchen Glück im Gepäck und wenn die Piloten einen guten Tag haben, werden wir hoffentlich sicher am Freitag um 6 Uhr 15 in Frankfurt landen.
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