Fahrstrecke: 79 km Wetter: 20/31 °C, stark bewölkt, schwachwindig, schwül
Von Berry Springs nach Darwin
Gestern, am Freitagvormittag haben wir Berry Springs verlassen und sind nach 62 Kilometern am Free Spirit Caravanpark in Darwin eingetroffen. Unsere „powered site“ hatten wir sicherheitshalber vorgebucht.
Heute am Donnerstagnachmittag packen wir unsere Stühle in den Camper, weil wir zum Sunset Market am Mindil Beach wollen. Vielleicht können wir die Stühle am Strand beim Sonnenuntergang brauchen. Nur den Tisch mit unseren Handtüchern drauf lassen wir stehen, damit auch kein Zweifel aufkommt, dass der Stellplatz belegt ist.
Zunächst fahren wir zum Bahnhof von DarwinRichtung East Arm Wharf. Der kleine provinzielle Bahnhof ist verwaist. Nur mittwochs und samstags geht hier die Post ab, wenn der Ghan auf die Reise nach Adelaide geht.
Bahnhof Darwin
Bahnhof Darwin
Bahnhof Darwin
Gegen 16 Uhr fahren wir über den Stadtteil Nightcliff, eine Nobelwohngegend mit schönen Häusern und üppigen tropischen Gärten unter Palmen, zum Mindil Beach. Jeden Donnerstag und Sonntag ist hier Sunset Market. Geparkt wird auf einer riesigen trockenen Wiese. Jeder bekommt Platz. Parken ist kostenlos. Es gibt keine Einweiser, keine Polizeiund keine eindeutig markierten Parkflächen, nur ein paar rot-weiße Begrenzungsbänder. Trotzdem läuft alles wie am Schnürchen ab. Alle Autos stehen in Reih und Glied. Ist eine Reihe voll, macht der Nächste eine neue auf. Kein Hupen, keine Drängelei, kein böses Wort. Ebenso läuft es auch auf dem Markt ab. Und wenn es noch so eng ist, so viele „sorrys“ wie hier, hört man nicht jeden Tag. Sonst ist es wie auf allen solchen Märkten. Erst kommen die Stände mit Schmuck und Souvenirs, daran schließen sich die Imbissbuden an.
Küste bei Darwin Nightclif
Sunset Market am Mindil Beach
Auf einer kleinen Bühne tritt eine Sängerin auf, von einem südamerikanischen Stand ertönen live Ohrwürmer auf der Panflöte, ein paar Schritte weiter singt eine junge Frau so leise zur Gitarre, dass man sie kaum wahrnimmt. „Cowboys“ zeigen ihre Kunst im Peitschenknallen. Ein Schriftsteller verteilt auch in diesem Jahr wieder Flyer und preist seine Bücher an.
Am einfachsten hat es da der Aborigine, der weder einen Stand noch eine Bühne braucht. Nur mit einer kurzen Hose bekleidet und einem kleinen Rucksack mit seinen wenigen Habseligkeiten auf dem Rücken, sitzt er auf dem Asphalt, schlägt zwei Stöcke aneinander und singt dazu eine eintönige Melodie in seiner Sprache. Er bietet seinen Gesang zwar nicht wie die Anderen auf CD an, aber auf seinem Tuch landen trotzdem eine ganze Menge "Silberstücke", die Centmünzen.
Aborigine Musiker und Sänger
Sunset Market
Als der Sonnenuntergang naht, zieht es alle zum Strand. Die besten Sitzplätze gibt es auf der Böschung im Sand. Unsere Stühle brauchen wir nicht. Leider geht die Sonne hinter dem Dunstschleier der feuchten Luft unter.
Sunset am Mindil Beach
Sunset am Mindil Beach
Sunset Market
Den meisten Beifall erntet später eine kleine Band, deren Hauptakteur sein Können auf vier strahlförmig angeordneten Didgeridoos zum Besten gibt. Als dazu noch ein Rapper auftritt ist die Begeisterung kaum zu stoppen. Mehrmals springen schwarze Tänzer und Tänzerinnen in den Kreis vor der Band und zappeln schneller als der Rapper seinen Text herausschreit oder der Didgeridooplayer blasen kann. Grandiose Auftritte.