Australien 2012 - Mit dem Adventure Camper von Perth nach Cairns
London Bridge Flagge Australien Sunset in Weipa

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Australien 2012 - Von Perth nach Cairns
Australien 2009 -
Dienstag, 24. Juli 2012
Von Burketown nach Normanton

Fahrstrecke: 254 km, davon 135 km Gravelroad
Wetter: 18/29 °C, wechselnd wolkig, schwacher Wind


Routenkarte
Von Burketown nach Normanton

Burketown nennt sich „Outback by the sea“ und „Capital of Barramundi Centre“, macht einen aufgeräumten Eindruck, hat sehr breite Straßen und für australische Outbackverhältnisse ganz ordentliche Häuser. Trotzdem ist es ein verschlafenes Nest, das wir morgens schon wieder verlassen.

Wir folgen auf einer schmalen Piste dem Schild zu den „Historical sites“ „Boiling down works“ und „Landsborough“ und haben noch keine Ahnung was es damit auf sich hat. Ein paar Kängurus beäugen uns neugierig bei unserem Vorhaben. Schließlich landen wir in der Nähe des Norman River und stehen vor einem Haufen Eisenschrott. „BOILING DOWN WORKS“ steht auf dem Schild. Die Reste verrosteter Kessel und anderer Maschinenteile gehörten offenbar zu einer 1866 errichteten Fleischfabrik. Leider konnte die nur ganze vier Jahre überleben. Seit 1870 rostet das alte Eisen vor sich hin. Von den Gebäuden ist nichts mehr da.


Wallabys bei Burketown
Wallabys bei Burketown


Wallabys bei Burketown


Wallabys bei Burketown

Nach etwas umherirren auf ein paar Pisten finden wir auch den „Landsborough Tree“. Erwartet hatten wir einen markanten, weithin sichtbaren großen Baum. Was wir finden ist ein jämmerlicher Baumstumpf, noch viel kleiner als der "Stuart Tree" bei Daly Waters. Der eingezäunte trockene Baumstumpf, etwa einen Meter hoch, ist von historischer Bedeutung und eine Reliquie der 1860er Jahre, als man auf der Suche nach Burke und Wills mehrere Suchtrupps losgeschickt hatte. Hier befand sich damals das Camp von William Landsborough. Die ganze Geschichte, der vom Pech verfolgten Suchaktion, die durch Sturm, Schiffbruch und Trunkenheit scheiterte, lässt sich in der Kürze der Zeit jetzt aber nicht vollständig wiedergeben.


Rest des historischen Landsborough Tree
Rest des historischen Landsborough Tree

Nach etwas umherirren auf ein paar Pisten finden wir auch den „Landsborough Tree“. Erwartet hatten wir einen markanten, weithin sichtbaren großen Baum. Was wir finden ist ein jämmerlicher Baumstumpf, noch viel kleiner als der "Stuart Tree" bei Daly Waters. Der eingezäunte trockene Baumstumpf, etwa einen Meter hoch, ist von historischer Bedeutung und eine Reliquie der 1860er Jahre, als man auf der Suche nach Burke und Wills mehrere Suchtrupps losgeschickt hatte. Hier befand sich damals das Camp von William Landsborough. Die ganze Geschichte, der vom Pech verfolgten Suchaktion, die durch Sturm, Schiffbruch und Trunkenheit scheiterte, lässt sich in der Kürze der Zeit jetzt aber nicht vollständig wiedergeben.

Wir fahren weiter Richtung Normanton. „BUCKLE UP IN THE BUSH“ steht auf einem Schild am Ortsausgang. Anschnallen im Busch!


Anschnallen im Busch
Anschnallen im Busch


Vorsicht - Rinder auf der Straße
Vorsicht - Rinder auf der Straße

Zahlreiche ausgetrocknete Creeks queren wir durch asphaltierte Floodways und über Brücken. Erst der Leichhardt River führt Wasser. Ein mehrere hundert Meter langer betonierter Floodway ist in der Mitte als zehn Meter lange Brücke ausgeführt. Dort fließt Wasser. Ansonsten ist das gesamte Flussbett etwa 500 Meter breit und besteht aus felsigem Untergrund mit Löchern, Rissen und teils blank gespülten Oberflächen.


Leichhardt Falls
Leichhardt Falls


Leichhardt River
Leichhardt River

Auf der linken Fahrspur liegt eine Schlange. Ob wir drüber gefahren sind, weiß ich nicht. Ich setze zurück und steige aus. Erkennen kann ich keine Verletzung, obwohl sie zusammengeringelt mitten auf der ganz linken Spur liegt. Frische Fahrspuren sind auch zu sehen. Auf jeden Fall ist sie mausetot, denn als ich sie mit dem Fuß anstoße, bewegt sie sich nicht. Keine Angst, es ist auch hier wieder nur ein an sich harmloser Schwarzkopfpython.


Toter Python
Toter Python

Obwohl die Straße hier nur etwa 50 Kilometer unterhalb der Küste des Carpentaria Gulf entlangführt, ist das ganze Land hier unwahrscheinlich trocken und staubig.

Ein Stück weiter liegt ein Kängurukadaver auf der Piste und eine Schar Raben und Adler sitzt gerade dran. Sie fühlen sich von uns gestört und fliegen davon. Als wir anhalten und ein Stück zurücksetzen, wagen sie sich langsam wieder heran, setzen sich aber nicht hin, sondern fliegen nur über dem Kadaver hin und her und versuchen im Fluge ein Stück herauszupicken. Bis sie sich beruhigt haben und sich wieder auf den Kadaver setzen dauert es ein paar Minuten.


Keilschwanzadler an Kängurukadaver
Keilschwanzadler an Kängurukadaver

Der Flinders River hat auch einen betonierten Floodway, über den etwa zehn Zentimeter hoch das Wasser fließt. Im Fluss schwimmen Pelikane.


Durch den Flinders River
Durch den Flinders River


Pelikane im Flinders River
Pelikane im Flinders River

Normanton hat dem Ortseingangsschild nach 1500 Einwohner. Über die Hälfte davon sind Aborigines. Wir mieten uns auf dem Tourist Caravanpark mitten in der Stadt ein für 30 Dollar. Luxus wird trotzdem auch hier nicht geboten.


Mittwoch, 25. Juli 2012
Von Normanton nach Karumba und zurück

Fahrstrecke: 155 km
Wetter: 19/28 °C, vormittags wolkenlos, gegen Abend stark bewölkt, leichter Wind

Pelikane im Flinders River
Von Normanton nach Karumba und zurück


Heute wollen wir nach Karumba (gesprochen: Karamba), einem kleinen Ort am Gulf von Carpenteria, von dem wir etwas mehr erwarten, als wir bisher im Internet gelesen haben.

Zumindest führt eine vernünftige Asphaltstraße durch die Grassteppe dorthin. „God bless the Outback“, steht auf einem Schild. Aber man hat uns schon gesagt, dass die Caravanparks ausgebucht sein sollen.


Verdorrtes Grasland zwischen Normaton und Karumba
Verdorrtes Grasland zwischen Normaton und Karumba

Wir fahren nun also mit Karacho nach Karumba. Zehn Kilometer vor dem Ort fängt der Busch wieder an. Auf dem Ortseingansschild steht, dass Karumba 600 Einwohner hat. Jetzt dürften es durch die vielen Camper etliche hundert mehr sein. Die meisten sind mit Booten hier, wollen Angeln und ihre Fische beim Barbecue verzehren. Oder sie sind hier, weil es so schön warm ist, denn in Südaustralien ist es jetzt kalt und regnerisch. Da ist Karumba immer noch die angenehmere Variante. Auf dem Gulf Caravanpark könnten wir eine "unpowered site" bekommen. Die nützt uns bei der Wärme aber gar nichts, wir müssen die Klimaanlage anwerfen können. Ein Minimum an Comfort muss sein.

Wenigstens ist Diesel hier billiger, so dass wir für 1,55 Dollar je Liter unseren Tank randvoll laufen lassen. Außer der Tankstelle gibt es den Supermarkt, ein paar Bistros, zwei Caravanparks und das wars auch schon. Es sieht kaum anders aus, als in ähnlichen Outback-Nestern. Die Ufer des Norman River sind mit Mangroven zugewachsen. Dazwischen liegen Bootstege für die passionierten Angler, die alle ihre Boote mitgebracht haben. Die Fahrt hierher hätten wir uns tatsächlich sparen können.


Karumba Supermarket
Karumba Supermarket


Tankstelle Karumba
Tankstelle Karumba

Die einzige brauchbare Gaststätte ist die Sunset Taverne. Für einen Lunch ist es aber noch zu früh. Die Küche öffnet erst um zwölf Uhr. Der felsige Strand lädt auch nicht gerade zum Wandern ein. Wir setzen uns an der Taverne an einen Tisch und überlegen was wir tun sollen.


Felsige Küstenlinie mit Mangroven vor Karumba
Felsige Küstenlinie mit Mangroven vor Karumba

Eigentlich haben wir in Karumba nichts verloren. Ohne vernünftige Unterkunft lohnt es auch nicht mal eine Bootstour zu buchen. Also entschließen wir uns wieder zurückzufahren und lieber noch zwei Tage in Normanton auf dem gleichen Caravanpark auszuruhen.

Um halb fünf kommt mit Musik ein Bus mit Anhänger auf den Caravanpark gefahren - der Eismann. Oder besser - eine ziemlich dicke Eisfrau. Aus dem Lautsprecher dudeln Weihnachtslieder von Jingle Bells bis Stille Nacht. Jetzt ist zwar so etwas wie "Winter" in Australien, aber Weihnachten ist hier auch erst im Dezember. Die Musik wäre ja noch zu ertragen, penetranter ist der Lärm, den der Dieselgenerator macht, der den Strom für die Kühltruhe liefert und den der Bus auf dem Anhänger hinterherzieht. Mit einer einzigen verkauften Eistüte hat die Frau hier auf dem Caravanpark nicht gerade ein Riesengeschäft gemacht.


Eisbus mit Dieselgenerator
Eisbus mit Dieselgenerator


Donnerstag, 26. Juli 2012
In Normanton

Fahrstrecke: 9 km
Wetter: 18/29 °C, meist wolkenlos schwachwindig

Wir bleiben noch eine Nacht in Normanton um wieder mal etwas auszuruhen, denn in den letzten Tagen waren wir dauernd auf Achse.

Wir nutzen die noch nicht so heißen Vormittagsstunden für einen „Stadtrundgang“, den Heritage Walk, also das Aufsuchen der historischen Plätze und Gebäude.

Normanton ist ja ziemlich überschaubar. An der 40 Meter breiten Hauptstraße mit Mittelstreifen liegen ein paar Geschäfte und sage und schreibe drei Tankstellen, eine vierte noch in einer Nebenstraße. Der Treibstoffverkauf ist aber nur ein Teilgeschäft in Verbindung mit anderen Geschäften. Die Tanksäulen stehen vor einem kleinen Lebensmittelgeschäft, vor einem Imbiss und einem Supermarket. Die Bezeichnung Supermarket ist natürlich stark übertrieben, denn das Angebot hält sich in Grenzen und die Preise sind gegenüber den großen Geschäften in richtigen Städten gepfeffert. Dann gibt es noch ein paar Hotels aus der alten historischen Zeit, die auch jetzt noch in Betrieb sind.


Supermarket mit Tankstelle
Supermarket mit Tankstelle


Bistro und Shop mit Tankstelle
Bistro und Shop mit Tankstelle


Bäckerei Normanton
Bäckerei Normanton


Hotel in Normanton
Hotel in Normanton

In den Nebenstraßen findet man das alte Gefängnis, das Rathaus, die Bezirksverwaltung und noch diverse andere historische Stellen auf die schöne Tafeln hinweisen.


Im Gefängnis Normaton
Im Gefängnis Normaton

Auf dem Mittelstreifen der Straße steht der alte Stadtbrunnen, aus dem die Bewohner ihr Wasser holten, bis 1965 Wasserleitungen gelegt wurden. Neben dem Brunnen steht noch das Original einer alten Laterne. Die Bank Westpac mit dem Geldautomaten davor hat ihren Sitz immer noch in dem früheren alten Bankgebäude.


Alter Stadtbrunnen
Alter Stadtbrunnen

Die größte Attraktion ist sicher das Plastikkrokodil gleich an der Hauptstraße. Es ist die Nachbildung des mit 8,63 Metern weltweit größten Salzwasserkrokodils, das jemals erlegt wurde. Täterin war die angeblich weltbekannte Krokodiljägerin der hiesigen Gulfregion, die blonde Polin Krystina Pawlowski. Kennen wir doch alle, oder? Sie kam dafür in das Guinnessbuch der Rekorde.


Nachbildung des größten erlegten Krokodils in dieser Gegend - Länge 8,63 m
Nachbildung des größten erlegten Krokodils in dieser Gegend - Länge 8,63 m

Am Spätnachmittag laufen wir noch zum Bahnhof, wo der Gulflander steht. Auf dem Gleis daneben steht noch ein älterer Waggon. Dieser historische Zug fährt Mittwochs für die Touristen zwischen Normanton und Croyden hin und her. Ein schöner kleiner Bahnhof. Alles aus Wellblech. Auf dem Rasen davor kann man eine alte Lok mit Tender bewundern.


Railway Station Normanton
Railway Station Normanton


Historische Lok
Historische Lok


Der Gulflander
Der Gulflander

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