Australien 2012 - Mit dem Adventure Camper von Perth nach Cairns
London Bridge Flagge Australien Sunset in Weipa

A u G . l e

Australien 2012 - Von Perth nach Cairns
Australien 2009 -
Samstag, 4. August 2012
Von Cooktown nach Coen

Fahrstrecke: 384 km, davon 304 km Gravelroad
Wetter: 17/25 °C, wolkenlos, leichter böiger Wind


Routenkarte
Von Cooktown nach Coen

Wir verlassen heute Cooktown. Auf den Tag genau hat das vor 242 Jahren auch James Cook getan. Am 4. August 1770 ließ er Segel setzen und steuerte seine notdürftig reparierte Endeavour die Flussmündung des heutigen Endeavour River hinaus. Vorher hatte er sich vom Grassy Hill aus die Lage der Riffs vor der Küste angesehen und eine mögliche Durchfahrt gefunden. Dabei war ihm auch klar welches Risiko er eingeht, denn bei der vorherrschenden südöstlichen Windrichtung, die wir in diesen Tagen wieder hier haben, hätte es kein Zurück mehr gegeben für sein Segelschiff. Kreuzen zwischen Festland und Riffen wäre unmöglich gewesen. Aber die Durchfahrt gelang und er segelte außerhalb des Great Barrier Reef an der Küste der Cape York Peninsula nach Norden, umsegelte das Cape, um schließlich nach Batavia zu gelangen.   

Wir sind nun unterwegs Richtung Laura durch den Lakefield Nationalpark. Eine schöne Asphaltstraße führt aus Cooktown hinaus. Zu beiden Seiten steht dichter Busch.

Wieder taucht an einem Baum das Schild mit der roten Schrift auf: „THE LORDS RETURN IS NEAR“ steht dort. Klingt fast wie eine Drohung. Die frommen Sprüche in den Bäumen begleiten uns schon eine ganze Weile durch Nordqueensland. Hier scheint der Glaube an den Allmächtigen tief zu sitzen.


Die Rückkehr des Herrn naht!
Die Rückkehr des Herrn naht!

Bei Kilometer 29 beginnt die Gravelroad. Mehrere Wallabys liegen nacheinander tot auf der Straße. Zum Teil sind auch die Vögel schon dran. Zwei lebende Kängurus hüpfen später neben der Straße entlang. Die Grasflächen zwischen dem Busch sind hier noch ausnahmslos grün. Braune und schwarze gut genährte Rinder stehen auf den Weiden.

Wir biegen ab auf die Gravelroad nach Laura. Die Strecke fängt mit etwas Wellblech an. Die Oberfläche ist abwechselnd grau und rotbraun. Etwa zwei Kilometer weiter springt ganz knapp vor uns ein großes Känguru über die Straße.


Rote Piste
Rote Piste

Das Abenteuer Cape York beginnt spätestens hier. Aber auch hier gibt es zwischendurch ein nagelneues Stück Asphalt. Ein bisschen Berg und Tal geht es hier auch, denn wir fahren auf den Lakefield Nationalpark zu.

Durch den Normanby River führt eine mit Betonschwellen ausgelegte Furt. Der Pegel zeigt eine Wassertiefe von etwa 30 Zentimetern an. Auf dem etwas welligen Untergrund rumpeln wir hindurch.


Betonierter Floodway des Normanby River
Betonierter Floodway des Normanby River

Alle weiteren Creeks, die wir queren sind trocken. Old Laura Homestead ist ein historischer Platz. Wir sehen uns die alten Wellblechgebäude mit den Infotafeln an. Dort wo der Wassertank war, steht nur noch ein Holzgerüst. Weitere Camperfahrzeuge finden sich ein. Als schließlich noch ein Tourbus mit 14 Leuten anrollt, ergreifen wir nach dem kurzen Ausflug in die Siedlergeschichte die Flucht.

Kurz nach halb zwölf erreichen wir den Cape York Track und biegen ab nach Norden. Unser nächster Zielpunkt ist das Musgrave Roadhouse. Bis dorthin sind es noch 136 Kilometer. Die Gravelroad ist hier wieder breiter und hat eine dünne Splittauflage.

Zwischen den Termitenhügeln im Busch sind auch wieder die schmalen Bauten der Kompasstermiten vertreten.

Und wieder geht es Berg und Tal durch zahlreiche trockene Floodways.

Am Roadhouse Musgrave, einer ehemaligen Telegraphenstation, essen wir mittags Bacon Burger und Chips für 13 Dollar. Eigentlich wollten wir hier übernachten, aber es ist noch zu früh am Tage und bis Coen sind es nur noch 109 Kilometer. Die schaffen wir locker. Punkt zwei fahren wir weiter.

Der Track führt nun leicht kurvig bergauf und bergab durch die Bamboo Range. Die Piste ist heller, fast sandfarben, der Staub gleicht dem feinen „Bulldust“, tiefe Querrinnnen mit Löchern sind geeignet die Achse brechen zu lassen. Besonders in schmalen Floodways lauern diese Rinnen. Wellblechabschnitte der schlimmsten Art, mit tiefen Wellen bei großen Abständen, dürfen nicht fehlen. Schneller als 40 km/h geht stellenweise nicht mehr.


Staubiger Cape York Track
Staubiger Cape York Track

Dann sind wir endlich in Coen, einem kleinen Nest mit vielen Aborigines. Neben der Post und einem Shop hängt das Schild eines Campingplatzes. Wir fragen im Shop und zu unserer Überraschung gibt es sogar „powered sites“ für nur 16 Dollar. Wir können uns an den Powersäulen hinstellen wo wir wollen.   

Counter