Fahrstrecke: 257 km
Wetter: 15/26 °C, Schleierwolken, dunstig, frischer Wind
Von Broome nach Derby
Heute sieht der Himmel etwa so diesig aus, wie wir es 2009 nach einem Staubsturm erlebt haben. Da der Wind aus südlicher Richtung kommt, kann es durchaus sein, dass er aus der Great Sandy Desert Staub aufgewirbelt hat, der nun mit den Wolken über uns hinwegzieht. Erst nach 150 Kilometern wird der Himmel langsam wieder blau. Die graubraunen Schleier verschwinden langsam. Der frische, etwas kühle Wind bläst den Staub aufs Meer hinaus. Gestern war Winteranfang in Australien.
Kurz vor Derby halten wir natürlich noch an dem berühmten Prison Boab, in dem man früher Gefangene eingesperrt hat, bis sie in ein regulieres Gefängnis abtransportiert wurden. Natürlich waren das überwiegend Ureinwohner.
Prison Boab - Hier wurden Gefangene eingesperrt
Heute sitzen die Aboriginal People meistens vor den Geschäften herum, auf Bänken oder einfach auch auf dem Fußboden. Einige laufen scheinbar ziellos hin und her. Langeweile pur. Ein Mann liegt neben der Ausfahrt eines Parkplatzes auf dem Erdboden. Die Polizeistreife fährt achtlos vorbei. All das scheint hier normal zu sein. Die meisten der Aboriginal People, besonders die Männer, sehen ziemlich heruntergekommen aus. Menschen, die nicht mit dem "weißen" Leben zurecht kommen.
Aboriginal Frauen in Derby
Auf dem Weg zur Jetty, der Anlegestelle, gibt es zu beiden Seiten der Straße große Schlammflächen, die bei Flut unter Wasser stehen. Direkt an der Küste stehen Mangrovenbüsche. Dort fängt man Mud Crabs.
Durch ein Plakat sind wir auf das heute stattfindende "Mud Crab Race" - das Schlammkrabbenrennen - auf dem Gelände des Fishing Clubs aufmerksam geworden. Jeder ist willkommen. Stühle stehen um einen Kreis herum, der durch ein dickes Seil gebildet wird. Damit sich die Kinder nicht langweilen, gibt es eine Hüpfburg.
In der Wellblechhütte gibt es Getränke. Die meisten Gäste sind australische Touristen von den Caravanparks.
Dann geht das Spektakel los. Ein Sprecher erklärt worum es hier geht und wie das Ganze abläuft. Obwohl ich wenig von dem im Höchsttempo Gesprochenen verstehe, scheint er sehr witzig zu sein, denn es wird viel gelacht.
Für 10 Dollar kann man sich eine Krabbe mieten und verleiht ihr einen Namen, der auf den Panzer geschrieben. Etwa 10 Krabben nehmen an einem Rennen Teil. Sie werden in die Mitte des Kreises auf einen Haufen gekippt und diejenige Krabbe, die zuerst das Seil erreicht, hat gewonnen. Dabei wir natürlich auch kräftig geschummelt, weil der Sprecher und sein Assistant den Haufen Tiere mit den Füßen auseinander schieben und die eine oder andere Krabbe mit den originellsten Namen schon mal in Richtung Seil geschoben werden. Der "Mieter" der Krabbe, die gewinnt, wird mit einem kleinen Preis belohnt. Auf die Krabbe wartet der Kochtopf.
Beschriftete Krabben in der Tonne
Mud Crab Race
Nach dem vierten Rennen seilen wir uns ab. Die Sonne geht gleich unter und es wird schon kühler. An der Jetty sehen wir uns noch den Sonnenuntergang an und fahren dann zurück zum Caravanpark.
Sittich in den Bäumen des Caravanparks
Stachelhalsibis in Derby
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