Australien 2012 - Mit dem Adventure Camper von Perth nach Cairns
London Bridge Flagge Australien Sunset in Weipa

A u G . l e

Australien 2012 - Von Perth nach Cairns
Australien 2009 -
Freitag, 27. Juli 2012
Von Normanton nach Georgetown

Fahrstrecke: 317 km
Wetter: 15/25 °C, wechselnd wolkig, leichter Wind, zeitweise böig


Routenkarte
Von Normanton nach Georgetown

Um draußen zu frühstücken ist es uns heute zu windig. Die gewichtigen Nachbarn hinter uns, mit ihrem großen Wohnwagen, sitzen in unserem Windschatten und ruhen sich aus auf ihren Pfunden. Zwischen sieben und halb acht raucht die Frau erst mal zwei Zigaretten. Gestern Abend hatten beide eine große Pfanne Fleisch gebraten und verdrückt. Zum Frühstück steht jetzt eine 2-Ltr.-Flasche Cola auf dem Tisch. Was für ein Luxus! Und wovon leben wir? Abends Gemüsesuppe und Pfefferminztee, morgens löslicher Kaffee, Pfefferminztee und Müsli. Wie armselig!

Wir fahren nicht aus Normanton weg, ohne noch etwas aus der Bakery mitzunehmen. Dabei fällt uns an der Schule das Schild „Welcome to our school“ auf. Gibt es solche Schilder eigentlich auch vor unseren Schulen in Deutschland?


"Welcome to our school" in Normanton
"Welcome to our school" in Normanton

Auf dem Savannah Way fahren wir weiter nach Georgetown. In dieser Gegend ist man nicht nur auf den Spuren von Burke & Wills sondern auch auf denen von Leichhardt, der 1844/45 hier auf Entdeckungsreise war. Leider sind dessen letzte Spuren sehr vage gewesen. Seine zweite Expedition, bei der er 1846 Australien von Ost nach West durchqueren wollte, scheiterte nach fünf Monaten. Er versuchte es im April 1848 erneut eine Landroute von Brisbane nach Perth zu finden. Seither gelten er und seine sechs Begleiter, vier Europäer und zwei Aborigines, als verschollen.

Der Savannah Way verläuft parallel zur Bahnlinie des Gulflander. Wir passieren den Haltepunkt "Critters Camp". Der besteht nur aus einem Wellblechunterstand, dem Schild und einem alten Fass als Mülltonne. Der Autoverkehr hält sich in Grenzen. Alle zehn Kilometer mal ein Auto, vom Pickup bis zum Wohnwagengespann.


Haltepunkt Critters Camp an der Strecke des Gulflander
Haltepunkt Critters Camp an der Strecke des Gulflander

Nicht nur Kängurus erwischt es hier auf der Straße, auch allzu gierige und unaufmerksame Raubvögel werden überfahren. Gleich zwei kurz nacheinander liegen tot am Straßenrand.

Dann kreuzen wir die Gleise. Die Bahnlinie verläuft jetzt südlich der Straße. Der Haltepunkt "Black Bull Siding" sieht da schon komfortabler aus. Hier gibt es sogar ein paar Tische und Stühle.


Haltepunkt Black Bull Siding
Haltepunkt Black Bull Siding

Rinder grasen an dieser Straße auch wieder mit Vorliebe am Randstreifen, weil der einige Meter breit gemäht wurde und nun frisches Gras nachwächst. Sie müssen hier nicht wie im Busch durch das Unterholz stapfen.

Nach einem Rundgang durch den kleinen Ort Croyden suchen wir die Touristinformation auf. Dort läuft ständig ein Video mit einem Erzähler in einem Hologramm über die Geschichte des Ortes. Ein Foto zeigt die Einwohner von Croydon im Jahre 1896. Nur Männer. Frauen waren schon immer knapp in Australien. Der Bahnhof nicht so groß und schön wie in Normanton und außer dem Gebäude gibt es nichts zu sehen. Hier ist eben nur der Umkehrpunkt des Gulflander und der steht in Normanton.


Historisches Hotel in Croyden
Historisches Hotel in Croyden


Alte Dampfmaschine in Croyden
Alte Dampfmaschine in Croyden


Bank of New South Wales
Bank of New South Wales???


Einwohner von Croyden 1896
Einwohner von Croyden 1896. Gab es da nur Männer?


Bahnhof in Croyden
Bahnhof in Croyden

Kurz hinter Croyden beginnt die Straße sich in Kurven durch die Landschaft zu winden. Der Busch wird spärlicher. Felsen und Steine tauchen auf. Das Land wird für einige Kilometer hügeliger.

Je näher wir Georgetown kommen, umso mehr Rinderherden bekommen wir zu Gesicht. Besonders wohlgenährt sehen die nicht aus. Liefern solche Rinder etwa die riesigen saftigen Steaks, die überall in den Supermärkten liegen und Abend für Abend auf den Edelstahlplatten der Barbecues landen?

In der Touristinformation von Georgetown lassen uns den besseren der beiden Caravanparks empfehlen. Die "powered site" kostet hier 20 Dollar. Dann wollen wir möglichst ohne Aufwand schnell etwas essen. In der Taverne eines Chinesen, der auch zwei Tanksäulen vor dem Geschäft hat, gibt es Fish'n Chips für 14 Dollar.


Taverne mit Shop und Tankstelle in Georgetown
Taverne mit Shop und Tankstelle in Georgetown


Road Trains in der Garage in Georgetown
Road Trains in der Garage in Georgetown

Die Campernachbarn kommen zu uns herüber und fragen, ob wir uns auch für Vögel interessieren. Klar, immer. Dann zeigen sie uns in einer Astgabel unmittelbar über ihrem Stellplatz eine schlafende Froschmauleule. Wir hätten die nie von selbst entdeckt, denn ihr Gefieder unterscheidet sich kaum von der Farbe der Äste zwischen denen sie hockt.


Tawny Frogmouth - Froschmauleule
Tawny Frogmouth - Froschmauleule


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