Fahrstrecke: 321 km, davon 2 km Gravelroad
Wetter: 9/21 °C, früh und abends wolkenlos, sonst locker bewölkt, frischer Wind

Von Georgetown nach Atherton

Heute fahren wir in die Tablelands nach Atherton. In Mt Surprise is das Überraschendste die kostenlose automatische Waschanlage, durch die jeder hindurch fahren kann. Sie macht auch Unterbodenwäsche und soll etwaige Samen abspülen, die nicht nach Queensland eingeschleppt werden sollen. Das ist natürlich die beste Gelegenheit unseren rotbraunen Staub, den wir in den vergangenen zwei Wochen auf 1500 Kilometern Outbackpisten aufgesammelt haben, loszuwerden.

Ansonsten ist Mt Surprise nur ein Outbacknest von vielen? Gold als Überraschung findet man hier sicher nicht mehr.

Waschanlage vor Mt Surprise

Nach Erreichen des Kennedy Highway fahren wir Richtung Nordosten auf die Atherton Tablelands zu. Mehr Verkehr als auf der anderen Straße ist hier aber auch nicht. Vielleicht liegt es daran, dass heute Sonntag ist. Die Landschaft ist hier erst mal wieder flacher, der Busch aber etwas dichter und grüner. Es gibt kaum noch trockene Grasflächen, Termitenhügel, die hier ab und zu noch stehen, sind nicht mehr schlank und spitz, sondern eher breit, rundlich und von tiefbrauner Farbe.

Einige Kilometer weiter sind wir dann drin in der Hügellandschaft des Tafellandes mit schönen Wäldern. Wir biegen ab zu den Millstream Falls. Auf einer Wiese sitzen zwei Blauflügel-Kookaburras, die dem Lachenden Hans sehr ähnlich sehen. Der Wasserfall ist einer der schönsten, die wir bisher auf dieser Reise gesehen haben. Von einem Lookout genießen wir eine Weile den Anblick mit dem Regenbogen, der sich über den kleinen Kaskaden des Wasserfalles gebildet hat.

Blauflügelkookaburra



Millstream Falls in den Atherton Tablelands



Regenbogen in den Millstream Falls

Bei Ravenshoe kommt man dann in eine Auenlandschaft und fühlt sich in eines unserer schönen deutschen Mittelgebirge versetzt. Große Laubbäume und grüne Wiesen mit den schwarzbunten und braunen Rindern bestimmen das Bild. Die

In Atherton fahren wir sofort zum BIG4 Woodlands Caravanpark um uns einen Stellplatz zu sichern. Die „powered site“ kostet mit Apollodiscount 31,50 Dollar. Wir buchen drei Nächte, weil wir uns in den nächsten zwei Tagen etwas die Umgebung ansehen wollen. 

Leider ist es hier in Atherton etwas kälter, denn der Ort liegt ungefähr 700 Meter hoch. Südliche Winde bringen kalte Luft aus dem Inland heran. Spätestens, wenn die Sonne untergegangen ist, müssen wir uns warm anziehen. Auch dann wird es bald ungemütlich und wir verziehen uns ins Auto.

Zuerst fahren wir heute nach Herberton. Ob es an dem kühlen Wetter liegt, oder am Sonntag, wir wissen es nicht. Jedenfalls ist hier eigentlich tote Hose. Zwar besteht Herberton, wie viele solcher Orte in Australien, aus schönen alten, restaurierten Häusern aus der Gründerzeit, das ist aber auch schon fast alles. Kein Vergleich mit Hahndorf in Südaustralien. Sicher, man könnte das „Historic Village“ besichtigen. Aber warum 50 Dollar bezahlen, um sich alte Häuser anzusehen, die man auch in vielen Orten in bewohntem Zustand sehen kann.

Wir gehen die Straße einmal auf und ab und in die Information uns einen Ortsplan holen.   

Herberton scheint noch etwas höher zu liegen als Atherton, denn hier ist es trotz der Sonne noch kühler. Kleidungsmäßig sind wir eher auf wärmere Temperaturen eingerichtet. Mit dieser Kälte hatten wir in Australien gar nicht gerechnet.

Historisches Hotel in Herberton

Auf dem Rückweg biegen wir ab zu Hasties Swamp, einem Vogelschutzgebiet, in dem man von einer Hütte aus das Treiben auf und um den mit Seerosen bedeckten Teich, der etwa 500 Meter lang und 200 Meter breit ist, beobachten kann. Überwiegend sitzen hier große Schwärme von Enten und einige der weißen Egrets waten durch Wasser.

Enten an Hasties Swamp



Egret an Hasties Swamp



Bäume in den Atherton Tablelands

Am Montag fahren wir Richtung Yungaburra durch herrliches grünes Hügelland mit schonen Grundstücken und Palmenhainen. Vorher biegen wir ab zum Curtain Nationalpark mit dem "Fig Tree", einer Baumgruppe, die unzählige lange Luftwurzeln gebildet hat.

Fig Tree

Heute ist Wasserfall-Tag. Der erste sind die unspektakulären Malandafalls mit dem betonumrandeten Badebecken davor. Interessant ist hier nur die Hochwassermarke von 1967 an der Schutzhütte. Das dürfte ein Wasserstand von etwa 10 Metern gewesen sein.

Malander Falls

Bei Milla Milla biegen wir zum Waterfall Circuit ab und halten zuerst an den Milla Milla Falls. Anschließend sind die Zillie Falls dran. Ab dort ist die Straße gesperrt, weil die Brücke über den Theresa Creek erneuert wird. Zu den Elinja Falls müssen wir in den Circuit deshalb von der anderen Seite noch mal hineinfahren.

Milla Milla Falls

Auf der Rückfahrt zum Kennedy HWY wählen wir als Abkürzung den Old Palmerston HWY, eine schmale Gebirgsstraße, die nicht für Caravans und Trailer geeignet ist. Mit vielen Kurven über Berg und Tal windet sich diese Touristenstraße durch die grüne Hügellandschaft. Die Fahrspur ist oft so schmal, dass man bei entgegenkommenden Fahrzeugen auf den schmalen seitlichen Grasstreifen ausweichen muss. Zum Glück ist hier spärlicher Verkehr. Dafür bieten sich herrliche Aussichten über das Tafelland.

Landschaft in den Atherton Tablelands






Zillie Falls



Ellinjaa Falls



Das Tafelland