Australien 2012 - Mit dem Adventure Camper von Perth nach Cairns
London Bridge Flagge Australien Sunset in Weipa

A u G . l e

Australien 2012 - Von Perth nach Cairns
Australien 2009 -
Sonntag, 12. August 2012
Von Coen nach Cooktown

Fahrstrecke: 388 km, davon 360 km Gravelroad
Wetter: 14/22 °C, wolkenlos, leichter Wind


Routenkarte
Von Coen nach Cooktown

Mit der Dämmerung um sechs Uhr stehen wir auf. Gestern Abend hat sich niemand mehr sehen lassen, bei dem wir hätten bezahlen können. Wir legen die 16 Dollar deshalb in eine Plastiktüte und hängen sie über den Zaun vor dem Wohnhaus. Die Hunde kommen gleich heran und beschnüffeln sie. Wir können nur hoffen, dass sie die Tüte bewachen und nicht zerreißen.

Bis Musgrave sind es von hier aus 108 Kilometer. Dort müssen wir in den Lakefield Nationalpark abbiegen, denn wir wollen nicht wieder den Cape York Track bis Laura fahren. Am Anfang ist diese Piste noch schön breit und auch einigermaßen glatt. Ein Radfahrer kommt uns entgegen. Leider muss er nun etwas Staub schlucken. Die Fahrt geht weiter durch abwechslungsreiche Buschlandschaft.


Der Sprengwagen löscht den Staub
Der Sprengwagen löscht den Staub.


Eingestaubtes Schrottauto am Pistenrand
Eingestaubtes Schrottauto am Pistenrand

Nifold Plains ist eine große steppenähnliche, fast baum- und strauchlose Ebene, aus der unzählige Termitenbauten aufragen, auch viele von den Kompasstermiten. Ein Hauch von Nullarbor weht über dieses Gebiet, das sich etwa über sechs bis sieben Kilometer erstreckt.


Im Lakefield Nationalpark
Im Lakefield Nationalpark


Landschaft in den Nifold Plains
Landschaft in den Nifold Plains


Landschaft in den Nifold Plains


Landschaft in den Nifold Plains

Wir queren das sehr löchrige und felsige, teils sandige Flussbett des North Kennedy River. Auch danach ist der Busch voll von Bauten der Kompasstermiten. In einem Gebiet wo mal das Gras abgebrannt wurde fallen diese besonders auf.


Busch nach Abbrennen des Grases
Busch nach Abbrennen des Grases

Die Strecke durch den Lakefield Nationalpark ist nicht so wie wir erhofft haben. Durch Schotterbelag können wir oft nicht schneller als 40 km/h fahren.

Viertel nach zwölf sind wir an der Kreuzung wo es rechts nach Laura und links nach Old Laura und Cooktown geht. Noch 110 Kilometer bis Cooktown.

Kurz hinter Old Laura fahren wir wieder durch den Laura River. Hier sind wir vor einer Woche hergekommen.

Endlich sind wir auf Asphalt und fahren nach Cooktown hinein. Wir entscheiden uns wieder für den BIG4 und bekommen diesmal auf Wunsch eine Rasenfläche direkt neben der Küche.

Ehe wir uns aufstellen fahren wir in die Stadt, um das Auto zu waschen. Der Staub der letzten Wochen muss unbedingt mal runter. Auf dem Caravanpark gibt es zwar auch einen Waschplatz. Für sechs Dollar könnte man dort das Auto waschen und für 20 Dollar sogar mit Hochdruckreiniger. Aber im Hafenbereich von Cooktown gibt es einen Wasserhahn mit Schlauch für dessen Nutzung, wie wir vor einer Woche gesehen haben, nichts bezahlt werden muss. Am heutigen Sonntag ist dort niemand. Wir können ungestört das Auto vom gröbsten Staub reinigen.


Montag, 13. August 2012
In Cooktown

Fahrstrecke: 10 km, davon 2 km Gravelroad
Wetter: 18/23 °C, wolkenlos, frischer teils böiger Wind

Heute wollen wir den Mt Cook besteigen und packen unseren Rucksack. Bis zum Parkplatz am Beginn des Tracks sind es fünf Kilometer. Ein riesiger Schotterhaufen vor dem Zugang zum Track riecht nach Baustelle.

Auf den ersten paar hundert Metern Anfang ist der Track mit schlackeartigem Schotter belegt und dadurch rutschig. Aufwärts ist er aber noch gut zu begehen. An einem Felsen mit einer Hinweistafel beginnt ein schmaler Pfad durch dichten Wald. Laut diesem Schild braucht man für den als steil und schwierig bezeichneten Track eine gute Kondition und etwas Orientierungsvermögen. Was auf solchen Schildern steht, ist meist etwas übertrieben. Außerdem wird angekündigt, das der Pfad nur dürftig markiert ist. Für die sechs Kilometer lange Wanderung hin und zurück hat man drei bis vier Stunden angesetzt.

Meist führt der Pfad sehr steil bergauf und man muss zwischen Sträuchern, Bäumen und Felsen hindurchkriechen. Etwas anstrengend ist der Weg schon, aber wir nehmen uns Zeit. Die brauchen wir schon, um immer nach den wenigen roten Pfeilen zu suchen. Zum Glück gehen wir im Schatten des dichten Waldes. Nur wenig Sonnenlicht dringt bis nach unten durch. Der Wind sorgt dafür, dass es nicht zu warm wird. Trotzdem bin ich mit dem Rucksack auf dem Rücken bald klitschnass. Zuerst gelangen wir zu einem Lookout auf der Westseite. Dort führt eine Treppe bis auf ein Podest mit einer Hinweistafel. Von dort geht der Pfad dann wieder leicht bergab durch eine Senke und anschließend besonders steil bis zum Gipfel hinauf. Nach etwa 20 Minuten sind wir auf 431 Meter Höhe an der Station mit dem Antennenmast, den man auch von unten sehen kann. Zwei Stunden haben wir für den Aufstieg gebraucht. Wo ist aber nun der Lookout? Erwartet hatten wir eigentlich einen abgegrenzten Lookout mit Hinweistafel, aber es ist nur ein freiliegender Felsvorsprung ohne jegliche Begrenzung und Sicherung. Die Blickrichtung ist fast die Gleiche, wie am niedriger liegenden Lookout. Einen Rundblick gibt es nicht und auch keinen auf Cooktown. Schade.


"Besteigung" des Mt Cook
"Besteigung" des Mt Cook


"Besteigung" des Mt Cook


Blick vom unteren Lookout
Blick vom unteren Lookout


Blick vom oberen Lookout
Blick vom oberen Lookout


Kein Wunder, dass James Cook 1770 den freiliegenden Gipfel des Grassy Hill für seine Beobachtungen gewählt hat, denn der muss ja damals auch schon frei gewesen sein. Auf diesem Berg hier hätte er auf einen Baum klettern müssen.

Der Abstieg ist dann etwas leichter, auch wenn wir nur langsam vorankommen. Erst auf dem schotterigen Weg wird es kritisch. Trotz aller Vorsicht rutschen wir jeder einmal aus. Leichte Abschürfungen an meinem rechten Knie sind die Folge und Angelika setzt sich auf ihren Allerwertesten und braucht einige Schritte, damit der Schmerz in der Rückenpartei wieder nachlässt.

Wir haben drei und eine viertel Stunde gebraucht. Die veranschlagten drei bis vier Stunden sind also gut gerechnet.


Letzte Meldung von heute:

Down under, ganz unten

Gut erschlossen, leicht zu bereisen, kaum Kriminalität: So denken viele Studenten über Australien. Sie touren während der Semesterferien mit dem Rucksack durchs Land, trampen und vertrauen Wildfremden - ziemlich leichtsinnig. Denn junge Touristen werden schnell zu Opfern von Überfällen. Mehr bei Spiegel online ,,,


Dienstag, 14. August 2012
In Cooktown

Fahrstrecke: 0 km
Wetter:  19/24 °C, wolkenlos bis leicht bewölkt, leichter Wind

Heute besuchen wir mal den alten Friedhof von Cooktown mit seinen interessanten historischen Gräbern.

Da gibt es zum Beispiel das Grab der sogenannten „Normanby Woman“, von der niemand wirklich wusste wer sie war und woher sie kam. Goldsucher hatten die hellhäutige Frau bei Aborigines am Normanby River entdeckt und vermutet, dass sie eine Europäerin ist. Mit dem Versprechen ihr Essen zu geben, wurde sie von einem Ladenbesitzer, einem Minenmanager und einem Polizisten aus dem Eingeborenenlager gelockt und festgenommen. Sie kannte nur drei Worte in englischer Sprache – „Mary“, „weiß“ und „Kartoffel“. Man setzte die Frau auf ein Pferd, um sie nach Cooktown zu bringen. Aborigines griffen jedoch die Männer an und forderten die Freilassung der Frau. Schüsse fielen. In dem entstandenen Tumult wurde die Frau von dem Pferd abgeworfen. Schwer verletzt und bewusstlos brachten zwei Chinesen sie auf einer Trage nach Cooktown. Die beschwerliche Reise dauerte zwei Tage. Infolge der schweren Verletzungen starb die Frau am 30. August 1887, einen Tag nach ihrer Ankunft im Krankenhaus in Cooktown.

Die Wahrheit über die „Normanby Woman“ ist im Dunkeln geblieben. Das Geheimnis ihrer Herkunft hat sie mit ins Grab genommen. 

Geschichten ranken sich noch um das Grab von Elizabeth Cooper, die 1874 beim Kentern eines Kutters zusammen mit anderen ums Leben kam. Außer dem Grab der Kortüms gibt es auch noch andere mit deutschen Namen. Nicht zu vergessen ist der Chinesenschrein und der Gedenkstein für die vielen unbekannten chinesischen Goldsucher, die irgendwo im Busch verschollen blieben.


Pool des BIG4 Caravanparks Cooktown
Pool des BIG4 Caravanparks Cooktown


Stellplatz neben der Campkitchen
Stellplatz neben der Campkitchen


Cooktown Cemetery
Cooktown Cemetery


Uraltes Grab
Uraltes Grab


Grab eines Dortmunders
Grab eines Dortmunders


Grab der "Normanby Woman"
Grab der "Normanby Woman"


Grab von Elizabeth Cooper
Grab von Elizabeth Cooper


Grab der Familie Kortüm
Grab der Familie Kortüm


Chinesenschrein
Chinesenschrein


Gedenkstein für die namenlosen chinesischen Goldsucher
Gedenkstein für die namenlosen chinesischen Goldsucher

Counter