Fahrstrecke: 229 km, davon 197 km Gravelroad
Wetter: 14/24 °C, früh wolkenlos, später stark bewölkt, leichter Wind
Von Bramwell nach Coen
Von den Bikern machen nur wenige Anstalten abzufahren. Die große Blonde mit dem Yellow Bike fährt schon halb acht weg. Es sieht so aus, als ob die meisten noch übers Wochenende hier bleiben. Viele warten vielleicht auch noch bis ihre feuchten Zelte trocken sind, denn in der Nacht ist es wieder feuchtkalt gewesen. Als wir beim Packen sind, kommt ein Schwein über den Platz getrabt.
Bikerzeltlager
Ein Glücksschwein am Morgen ...
Etwa alle zwei bis drei Kilometer kommt uns heute jemand entgegen und wir sind eigentlich fast ständig in Staub gehüllt. Die anderen natürlich auch. Das Interesse am Cape York ist ungebrochen. Manchmal kommen die Fahrzeuge schon im Abstand von wenigen hundert Metern und hüllen sich gegenseitig mit dem Bulldust ein.
Irgendwann später muss ich scharf auf die Bremse gehen, damit ich einen etwa eineinhalb Meter langen Waran, der sehr langsam über die Straße watschelt, nicht überfahre. Wir nähern uns vorsichtig an. Der Waran bleibt immer mal stehen und schaut zu uns rüber. Offenbar gefällt ihm nicht, dass wir so nahe rankommen. In kurzen Abständen schnellt immer wieder seine lange Zunge aus dem Maul. Dann pumpt er sich auf und lässt die Luft mit einem Fauchen aus dem Maul strömen. Dann stellt er sich auf die Hinterbeine. Will er damit größer erscheinen und uns Angst einjagen? Ein paar Mal läuft er noch unschlüssig hin und her, dann lassen wir ihn in Ruhe.
Bestimmt zwanzig Biker sind uns bisher schon entgegen gekommen, die sicher alle zu dem Treffen nach Bramwell wollen.
Wir wollen hier Mittagspause machen. Weil es aber zum Essen noch zu früh ist, laufen wir durch das Flussbett auf dem betonierten Floodway auf die andere Seite hinüber. In der Mitte ist wieder ein kurzes Stück als Brücke ausgebildet, unter der noch Wasser durchfließt.
Im sandigen Teil des Flussbettes hat sich ein kräftiger Schwarzer mit seinen Habseligkeiten niedergelassen. Er sitzt da mit einer Bierdose in der Hand. Ein ganzer Haufen leerer Dosen liegt nicht weit von ihm.
Lager im Flussbett
Archer River
Etwas eingestaubter Biker
Viertel vor zwölf ziehen wir unsere Mittagspause etwas vor und bestellen einen Archer Burger und Fish’n Chips. Im Internet hat man die Burger hier hoch gelobt. Einen so riesigen Burger wie diesen hier hatte ich bisher noch nicht versucht zu Essen. So appetitlich wie er aussieht, schmeckt er dann auch. Dass das Personal zwischen Verkaufstresen, Küche und Tanksäulen pendelt, daran darf man sich in Australien aber nicht stören.
Unser Mittagessen
Vor Coen haben wir dann 20 Kilometer Asphalt. Nur noch über die asphaltierte Brücke des Coen River, über ein Grid und halb zwei sind wir im Ort. Der Shop, zu dem der Campingplatz gehört, ist geschlossen. Hinten am Haus ist nur die Tochter der Familie da. Wir sollen uns hinstellen und dann bezahlen, wenn ihre Familie zurück ist.
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