Fahrstrecke: 172 km, davon 9 km Sandpiste
Wetter: 15/25 °C, wolkenlos, schachwindig
Zum Eighty Mile Beach
Am Eighty Mile Beach sitzt wieder, wie schon im vergangenen Jahr, die kleine dicke Frau, so als hätte sie sich seitdem nicht von der Stelle bewegt. Ihr gleichgültiger Blick lässt nichts Gutes ahnen. Ich frage trotzdem nach einer „powered site“. „No powered site, only unpowered“, lautet kurz und bündig die Antwort. Was bleibt uns übrig? Wir buchen trotzdem zwei Nächte. Irgendwie werden wir ohne Strom schon hinkommen.
Für den schönen stromlosen Grasplatz müssen wir 32 Dollar bezahlen. Alles ist voll. Über 200 Camper stehen hier. Meist sind es Australier mit riesigen Wohnwagen. Nur wenige sind mit Mietfahrzeugen unterwegs. Deutschen begegnen wir hier nicht.
Der Abend ist nach einem schönen Sonnenuntergang sternenklar. Da wir nur etwa 100 Meter vom Strand entfernt, sind hören wir die ganze Nacht das Meer rauschen.
Eighty Mile Beach
Sunset am Eighty Mile Beach
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Fahrstrecke: 0 km
Wetter: 16/25 °C, wolkenlos, schachwindig
Noch vor dem Frühstück machen wir uns auf zu einem Strandspaziergang. Der leichte Wind von gestern Abend war über Nacht völlig abgeflaut. Jetzt ist es noch windstill bei vielleicht 18 Grad. Noch steht die Sonne aber tief am wolkenlosen Himmel. Die Flut ist langsam im anrollen. Wir merken es daran, dass manche Welle schon mal etwas weiter auf den sehr flachen Strand spült. Der Strand ist bei Ebbe fast 200 Meter breit, glatt und so fest, dass man auch mit dem Auto drauffahren kann, was besonders Angler tun. Von Horizont zu Horizont sind jetzt kaum mehr als zehn Frühaufsteher unterwegs. Einer versucht sich schon jetzt sein Mittagessen zu angeln, die Anderen sind auf Muschelsuche. Um aber auch mal eine schöne große zu finden, braucht es einen kräftigen Wind und die Flut.
Als wir nach einer Dreiviertelstunde zurückkommen, rollen etliche Wohnwagen-gespanne vom Caravanpark, die grauen Nomaden ziehen weiter. In Australien sind die Einwohner, besonders die pensionierten, massenhaft mit Wohnwagen unterwegs sind und zwar das ganze Jahr über, weil man hier, je nach Jahreszeit, überall ein Fleckchen mit dem passenden Wetter findet.
Am Abend gibt es dann noch ein kleines Malheur. Ich hatte wohl mangels Strom mein Laptop zu lange am Zigarettenanzünder angeschlossen. Der Anlasser gibt keinen Ton mehr von sich. Das war wohl doch zuviel für die alte Batterie, deren verrostete Anschlüsse sicher noch nie Polfett kennengelernt haben.
Morgen früh brauchen wir also Starthilfe. Gut, wenn man einen ehemaligen Generalstabselektriker als Nachbarn hat. Und was hat ein solcher Elektriker immer dabei? Ein Starthilfekabel. Apollofahrzeuge haben das nicht.
Sunset am Eighty Mile Beach
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