Fahrstrecke: 226 km, davon 214 km Gravelroad
Wetter: 9/27 °C, wolkenlos, schwacher Wind
Vom Lawn Hill Nationalpark nach Burketown
Wir bleiben am Vormittag noch im Lawn Hill NP. Vom Campground aus schlagen wir den sieben Kilometer langen Rundweg zum Upper Gorge Lookout ein. Ein geschotterter Weg führt leicht bergauf. Von der Temperatur her ist es jetzt am Morgen sehr angenehm. Die Sonne wärmt etwas und ein leichter Wind sorgt dafür, dass es nicht zu warm wird. Genau die richtige Zeit und Temperatur zum Wandern. Weiter oben geht es zwischen Eukalyptusbüschen hindurch. Ein steiniger Pfad über rotbraune Felsen bringt uns nach oben auf den Kamm. Den Kötteln auf dem Pfad nach, scheint es auch hier oben Rockwallabys zu geben, die ganz kleine Variante der Kängurus. Vom Upper Lookout blickt man direkt in die Schlucht mit dem Lawn Hill Creek. Hier oben weht der Wind schon etwas frischer. Das Flusstal ist überwiegend mit Fächerpalmen bewachsen. Vom Lookout müssen wir über einen stufigen Pfad steil nach unten in die Schlucht hinein. Zwischen hohem Gras windet sich der schmale Waldweg an einem trockenen Bachbett entlang bis zur Creekbank, einer Stelle, an der man einige Meter oberhalb des Flussufers und direkt unterhalb des Upper Lookout steht. Im Fluss schwimmen viele kleine Fische. Dieses Flusstal ist eine üppige grüne Oase. Vogelstimmen aller Arten begleiten uns ständig. Kakadus fliegen paarweise über uns hinweg mit einem Geschrei, das denen von Wildgänsen ähnelt. Dann geht der inzwischen feuchte Pfad dicht unterhalb der Felswand entlang und unter Fächerpalmen und Yuccagewächsen hindurch. Ein herrliches Wandergebiet.
Wer genug Zeit hat, sollte diesen kleinen Nationalpark auf keinen Fall links liegen lassen. Und wer dann noch ein einigermaßen robustes Auto hat, sollte auf jeden Fall die interessante, wenn auch etwas schwierige Alternativroute nutzen, schon wegen der Querung und der Fahrt im idyllischen Bachbett des Lawn Hill Creek. Auf keinen Fall aber zu zeitig nach Ende der Regenzeit oder nach größeren Regenfällen. Dann besteht schon die Gefahr, dass man im Schlamm oder in einem Creek steckenbleibt.
Sehr idyllisch und paradiesisch ist es an den Indarri Falls, wo das Wasser des Lawn Hill Creek an mehreren Stellen ganze zwei Meter nach unten fällt. Stundenlang könnte man auf einem Baumstamm sitzen, die Miniwasserfälle betrachten und dem Rauschen des Wassers zuhören.
Zum Indarri Lookout müssen wir zwischen Felsen hindurch sehr steil nach oben. Hier hat man dann noch mal den Gesamtblick von oben auf die kleinen Wasserfälle. Oben auf dem Kamm ist der Busch ziemlich spärlich. Überwiegend wächst hier nur noch Spinifexgras.
Blick auf die Indarri Falls
Direkt an der Felskante entlang, hat man einen Blick tief in die Schlucht hinunter. Am Duwadarri Lookout gibt es noch einen letzten 360-Grad Rundblick über die gesamte Landschaft des Lawn Hill Nationalpark. Selten sieht man in Australiens Outback soviel Grün auf einem Fleck.
Lawn Hill Gorge
Nun nur noch steil über felsige Stufen hinunter und zehn Minuten später sind wir auf dem eben verlaufenden Weg zurück zum Campground und Parkplatz.
An einem Abzweig, der zu einer Mine führt, wird vor großen Trucks und extremer Staubentwicklung gewarnt, was wir natürlich gleich zu spüren bekommen, als uns ein Roadtrain entgegen und gleichzeitig einer von der Mine kommt, den wir nun vor uns haben. Die Staubwolke hängt auf der Piste fest und wir sind mittendrin. Nur die Farbe des Staubes wechselt, je nach Farbe der Pistenoberfläche, mal hellgrau, mal rotbraun.
Straße von Adels Grove nach Gregory Downs
Im Staub der Roadtrains
Gregory Downs ist ein kleines Nest mit 40 Einwohnern an einer Kreuzung im tiefsten Outback. Von hier aus fahren wir nach Norden in Richtung Burketown und sehen überall Rinder bzw. Zebus mit dem charakteristischen Buckel.
Kurz nach vier Uhr erreichen wir wieder den Savannah Way. Noch 25 Kilometer bis Burketown. In Richtung Osten löst sich die aufgekommene Bewölkung wieder auf. Noch eine lange Wolke und dann ist wieder alles blau.
Superflaches Land, abgeweidet, kaum ein Baum oder Strauch, nur kurzes verdorrtes Gras, große Flächen von den Rindern niedergetrampelt, so sieht es aus vor Burketown.
Für einen staubigen Platz mit Power verlangt man hier 30 Dollar. Die Touristinformation ist geschlossen. Wer etwas möchte soll sich im Bezirksbüro melden. Im einzigen Minimart des Ortes erstehen wir ein dringend benötigtes Brot, selbstverständlich das gute Weiße.
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