Dienstag, 26. Juni 2012 Von der Silent Gorge über Bell Gorge zur Manning Gorge
Fahrstrecke: 131 km, davon 125 km Gravelroad Wetter: 10/26 °C, wolkenlos, schwachwindig
Von der Silent Gorge über Bell Gorge zur Manning Gorge
Unser Auto startet heute von selbst. Vorsichtshalber hatte ich den Motor gestern Abend noch ein paar mal laufen lassen und in der Nacht war es dann auch nicht so kalt.
Über eine steinige mit spitzem Schotter belegte Straße fahren wir zunächst zur Bell Gorge, einer herrlichen Schlucht, durch die noch Wasser über Felsen und Felsplatten fließt. Über die Felsen am linken Ufer gelangen wir bis zum Wasserfall, den wir dann von vorn im Blick haben.
Bell Gorge
Wasserfall in der Bell Gorge
Zurück auf der Gibb River Road holt uns die Wirklichkeit wieder ein. Wir fahren direkt in eine große Staubwolke hinein, weil gerade ein Anhängergespann vorbeigedonnert kommt. Wieder fehlt ein bisschen Wind. Die Staubwolke will einfach nicht von der Straße verschwinden. Kaum hat sie sich nach mehreren Kilometern etwas verzogen, kommt das nächste Gespann entgegen und wirbelt den Pistenstaub wieder auf. Tröstlich dass es den anderen auch so geht, denn wir schaffen es auch, eine Staubwolke hinter uns herzuziehen.
Durch das Wasser des Saddeler Springs müssen wir auch mal, etwa acht Meter breit und 30 Zentimeter tief.
Bis jetzt waren die Wasserdurchfahrten alle harmlos. Wir sind aber gespannt auf den Pentecost River, der im Mai noch 70 Zentimeter Wasserstand hatte.
Nicht nur zu Schrott gefahrene Autos liegen abseits im Busch, auch kaputte Reifen und komplette Räder landen dort. Was nicht mehr verwendbar ist, wird einfach liegen gelassen. Das riesige Buschland Australiens hat eine fast unbegrenzte Aufnahmefähigkeit.
Einem Kleinbus sieht man an, dass er sich überschlagen hat. "YOU SPEED YOU CRASH" hat jemand auf die eine Tür geschrieben und "SPEED = THIS" auf die andere.
YOU SPEED - YOU CRASH
SPEED = THIS
An der Galvan Gorge halten wir. Zunächst wandern wir über einen breiten Weg, der nach etwa 400 Metern schmaler und steiniger wird. An einem Bach entlang geht es über Stock und Felsen weiter. Am Ziel wird man belohnt mit einem schönen kleinen Wasserfall der in einen Pool plätschert, in dem man auch ein Bad nehmen könnte, was einige auch tun.
"Wasserfall" und Pool in der Galvans Gorge
Gegen 14 Uhr sind wir am Barnett Roadhouse. Wie schon an den Campgrounds der letzten beiden Tage, gibt es auch hier keine "powered sites", sondern nur den Campground an der sieben Kilometer entfernten Manning Gorge, für stolze 32 Dollar.
Unsere Kühlbox wird immer wärmer, die Batterie wird während der Fahrt nicht mehr geladen.
Die sanitären Einrichtungen des Campgrounds sind gewöhnungsbedürftig. Das Schild, das besagt, dass es hier kein "hot water" gibt, sollte man ernst nehmen. Auch zum Trinken ist es nicht geeignet.
Heute haben wir kein Licht mehr im Auto, wir behelfen uns mit Taschen- und Stirnlampe. Die Kühlbox hat inzwischen 16 Grad erreicht. Verderbliche Lebensmittel müssen wir also schnellstens essen. Wurst kommt an die Gemüsesuppe. Alles andere packen wir in einen Eimer mit Deckel, den wir dann einfach rausstellen, denn nachts wird es draußen kälter als in unserer Kühlbox.