Fahrstrecke: 242 km, davon 187 km Gravelroad
Wetter: 9/26 °C, wolkenlos, früh frischer, später schwacher Wind
Vom Hells Gate Roadhouse zum Lawn Hill Nationalpark
Gegen halb acht waren es zwar schon 14 Grad draußen, aber durch den frischen Wind schafft es der Gaskocher nicht das Kaffeewasser auf 100 Grad zu bringen. Auch nicht als ich mich eine Weile schützend davor stelle. Zum Glück haben wir noch einen zweiten Kocher mit Kartusche, den wir an solchen Tagen auch innen benutzen können.
Das erste Stück heute auf dem Savannah Way ist erstmal Asphalt, sieht auch relativ neu aus, hat aber stellenweise sehr tiefe Spurrinnen, die sich bei der Hitze, die im Sommer hier oben herrscht, eingefahren haben. Bei Temperaturen um die 40 Grad muss der Asphalt allerhand aushalten. Nach sechs Kilometern ist der zu Ende. Wir sind wieder auf Gravel. Die Buschpiste ist jetzt relativ schmal, etwas kiesig und hat ebenfalls Spurrinnen. Bei Regen wird es hier schlammig sein, jetzt ist der Schlamm trocken und festgefahren. Die ersten Creeks, teils mit asphaltiertem, teils steinigem Floodway sind ausgetrocknet. Nach 20 Kilometern wird die Piste wieder breiter.
Kurz nach zehn Uhr sind wir in Doomadgee. Das Roadhouse ist eher eine flache Baracke mit Tankstelle und Minishop. Diesel kostet hier „nur“ 1,81 Dollar. Nachtanken müssen wir aber noch nicht. Der Ort hat laut Schild 1200 Einwohner. Die Mehrzahl sind Aborigines, denn hier ist Aborigine Land. Aber hier ist Internetempfang und wir nutzen gleich an der Straße die Gelegenheit, um nach Mails zu sehen und eine abzusenden.
Ab hier fahren wir auch wieder auf Asphalt. Wenige Kilometer hinter Doomadgee erreichen wir die Alternativroute zum Savannnah Way und der Lawn Hill Nationalpark ist auch ausgeschildert. Dort fahren wir hinein. Etwa 120 Kilometer Piste durch Farmland liegen jetzt vor uns. Ein paar einzelne Rinder gucken ziemlich wunderlich, als wir langsam an ihnen vorbeifahren. Die riesigen und zahlreichen Haufen, die wir slalomartig umfahren müssen, sind ein Zeichen dafür, dass hier riesige Rinderherden durchziehen. Nach 43 Kilometern gibt es mal wieder einen Wegweiser, der uns sagt, dass es noch 79 Kilometer sind bis Adels Grove.
Beim Elizabeth Creek müssen wir durchs Wasser. Tiefe vielleicht 20 Zentimeter bei festem Untergrund, kaum Steine. Gegenüber stehen zwei Jeeps mit Trailer, die sich erstmal ansehen, wie wir hier durchfahren, bevor sie sich hinein wagen.
Weiter geht es durch zwei weitere Creeks, über Umfahrungen an Schlammlöchern vorbei, durch zwei Tore, die wir auf- und zumachen müssen, zwischen Herden mit hunderten Rindern hindurch bis zum Wasser führenden Lawn Hill Creek. In dem müssen wir entgegen der Fließrichtung entlangfahren. Das Wasser ist nicht allzu tief und der kiesige Untergrund auch ziemlich fest. Nach etwa 200 Metern sehen wir dann auch die Ausfahrt.
Wer beobachtet hier wen?
Buschpiste
Längs durch den Lawn Hill Creek
Gegen halb zwei sind wir in Adels Grove, der Farm der das ganze Gebiet hier gehört, und müssen an der Rezeption erfahren, dass es keine „Powered sites“ hier gibt. Es gibt nur „Unpowered“. Für stolze 34 Dollar. Die Info der australischen Camper am Hells Gate Roadhouse war also falsch. Und eine vorherige Buchung war auch nicht erforderlich, denn hier sucht sich jeder seinen Stellplatz selber. Das Gelände unter den riesigen Bäumen und Palmen ist zwar gut gefüllt, aber wir finden noch einen annehmbaren Platz. Durch das dichte Blätterdach dringt kaum ein Sonnenstrahl. Dafür sind die Waschräume wirklich top. Alles relativ neu, solide gebaut und auch ausreichend Platz in den Duschen.
Von mehreren Wanderwegen, die es hier gibt, gehen wir heute zwei. Einen längeren heben wir uns für morgen auf. Zum Lower Lookout führt der Weg durch einen Wald mit hohen Bäumen und Palmen hindurch. Was das für riesige Bäume sind, müssen wir noch herausfinden. Die Blätter riechen jedenfalls nicht nach Eukalyptus. Nach einer Brücke über den Lawn Hill Creek geht es dann an und in einem wilden, teils trockenen Bachbett entlang mit großen entwurzelten Bäumen und vielen trockenen Palmwedeln auf dem Boden.
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