Fahrstrecke: 203 km
Wetter: 12/16 °C, früh bedeckt, nachmittags teils sonnig, frischer Wind
Von Wiluna nach Meekatharra
Am Vormittag sehen wir uns den Ort an. Schräg gegenüber dem Hotel, am Ende der Straße steht noch die alte Schule, sie ist aber dem Verfall preisgegeben. Die jugendlichen Aborigines sind wie schon gestern wieder mit ihrem Football unterwegs. Es gibt hier nichts zu tun für sie und zur Schule gehen sie offenbar auch nicht, oder sie haben die Schulzeit bereits hinter sich und sind nun sich selbst überlassen.
Am nördlichen Ende des Ortes beginnt die Canning Stock Route, die über 1800 Kilometer durch die Sandy Desert führt und die man nur mit einem robusten 4WD und vor allem nicht allein befahren sollte. Wir fahren etwa fünf Kilometer hinein. Auf diesem ersten Stück macht die Piste natürlich noch einen superglatten Eindruck. Weiter drin, wo die Wüste beginnt, soll es anders aussehen.
In den Häusern außerhalb des Ortskerns wohnen überwiegend Aborigines, entsprechend unordentlich sieht es um die Häuser auch aus. Schrottautos liegen davor herum und unweit der Siedlung brennt ein Feuer. Beißender Qualm zieht über das Viertel.
Das heutige Shire Office, also das Bezirksamt, war früher das Old Hospital. Wir möchten gerne die Art Gallery besuchen. Die Frau aus dem Shire Office geht mit uns hinüber und schließt auf, denn wir sind die einzigen Interessenten.
"What a cold today". Bis gestern wäre es warm gewesen, lässt sie uns wissen. Aber die Wintertiefsttemperatur ist noch nicht erreicht. Heute weht ein frischer kühler Wind und wir besitzen die Stirn, sie aus ihrem warmen Büro herauszuholen.
Wir müssen weiter nach Meekatharra, einer weiteren "Gold Town". 183 Kilometer Gravelroad sagt unser Autoatlas. Gleich am Anfang zieren zwei Unfallautos den Pistenrand. Sie stehen sich frontal gegenüber, als wäre der Unfall erst vor kurzem und dann auch noch neben der Straße passiert. Ob das jemand überlebt hat?
Crashcars an der Piste nach Meekatharra
Zebubulle neben der Piste
Die Straße ist an den meisten Floodways oder dort wo sie durch Überflutungen schon mal weggerissen wurde, frisch asphaltiert. Die unbefestigten Abschnitte sind gut planiert. Nur wenige haben raues Wellblech, meist gibt es eine dünne Splittauflage.
Seit der Regen aufgehört hat, ziehen wir wieder eine riesige Staubwolke hinter uns her. Etwa ab Kilometer 120 wird die Strecke etwas hügelig. Asphalt und Gravel wechseln sich ab. Bis 40 Kilometer vor Meekatharra haben uns gerade mal zwei Autos überholt und vier kamen uns entgegen, natürlich immer mit langer Staubfahne, die mir für Sekunden die Sicht nimmt.
Staubige Piste nach Meekatharra
Nun brauchen wir einen günstigen Übernachtungsplatz. Etwa sieben Kilometer vor Meekatharra biegen wir links ab Richtung Golfplatz und stellen uns etwa 200 Meter von der Straße entfernt in den Busch. Hier haben wir sogar Internetempfang und erhalten eine Mail von Apollo wegen unserer kaputten Außenleuchte. Die soll dann in Broome repariert werden.
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