Fahrstrecke: 356 km, davon 334 km Gravelroad
Wetter: 8/25 °C, wolkenlos, leichter, teils böiger Wind
Vom King Ash Bay Camp zum Hells Gate Roadhouse
Dank Power kommen wir heute schneller zu heißem Kaffee und Tee, als die letzten zwei Tage. Was hier aus dem Hahn kommt, ist zwar „Borewater“ (Grundwasser), also kein richtiges aufbereitetes Trinkwasser. „Not drinkable“, sagte die Frau gestern in der Rezeption. Aber eine Nachbarin meint, abgekocht oder zum Kochen kann man es verwenden. Weil wir nicht wissen, wie es an den nachfolgenden Roadhouses aussieht, füllen wir alle leeren Behälter und Flaschen mit diesem Wasser auf.
Kurz hinter Borroloola beginnt die Gravelroad. Auf den nächsten 254 Kilometern gibt es keine Siedlung und demnach keinerlei Service oder Hilfe. In unserem Autoatlas ist Wollogorang als Roadhouse vermerkt. Über das Hells Gate Roadhouse hatten wir im Internet gelesen, dass man dort nicht mehr tanken kann. Verwunderlich ist aber, dass gleich hinter Borroloola ein Schild steht mit: „WARNING NEXT FUEL Doomadgee 380“. Wenn das stimmt, dann hieße das, dass es weder in Wollogorang noch im Hells Gate Roadhouse Diesel gibt. Wir haben zwar mit den Kanistern eine Reichweite von etwa 900 bis 1000 Kilometern, aber in Australien soll man jede Gelegenheit zum nachtanken nutzen. Es beruhigt ungemein, wenn man den Tank voll weiß.
Kleines Buschfeuer
Wir bringen nicht mal 20 Kilometer hinter uns, bis uns rauere Stellen und grobes "Wellblech" heimsuchen. Auch unvorhergesehene Querrinnen und Löcher hat die Piste. Wir müssen durch den Wearyan River, erst tief runter, dann durch das 40 Meter breite Flussbett mit 20 bis 25 Zentimeter Wassertiefe bei steinigem Untergrund.
Wearyan River
Nach dem Foelsche River kommen wir durch Buschbereiche in denen viele Fächerpalmen stehen, leider die meisten mit schwarzen Stämmen, teils trocken mit vergilbten Blättern durch das Abbrennen des Grases. Während darunter schon frisches Gras sprießt, sehen die Palmen ziemlich mitgenommen aus.
Der Robinson River ist auch nur etwa 20 Zentimeter tief, aber sehr steinig, es rumpelt unter den Rädern.
Robinson River
Die Piste wird abschnittsweise zur Achterbahn, ständig geht es auf Berg- und Talfahrt, auch wegen der trockenen Creeks dazwischen. Mit voll Speed und riesiger Staubwolke kommt uns ein Jeep entgegen, drei Wohnwagengespanne in größeren Abständen gleich hinterher. Wir kommen aus dem Staub gar nicht mehr raus.
Noch 70 km bis Wollogorang. Wir sind schon voller Spannung was uns dort in der Einöde erwartet. Kein Schild kündigt das Roadhouse Wollogorang an. Eigenartig.
Dann endlich der Abzweig nach links und wir stehen an der Zufahrt zum Roadhouse. Das Tor ist offen, aber durch ein Schild teilt man dem Traveller mit, dass die Geschäftstätigkeit eingestellt wurde. Next fuel Hells Gate. Kein Camping, kein Service, kein Diesel. Nichts mehr.
Jetzt wird die Piste besonders grauenhaft: Ich kann nur 20 km/h fahren. Wann ist hier zum letzten Mal ein Grader durchgekommen. Weil wir zum Hells Gate Roadhouse unterwegs sind, kann das nur der „Highway to Hell“ sein. Dann taucht ein Schild "Hells Gate 1 km" auf, auch "Fuel" steht drauf. Sehr gut. Wir sind gerettet. Nun in Queensland angekommen, müssen wir die Uhren um eine halbe Stunde vorstellen.
Facilities am Hells Gate Roadhouse
Bitte beachten!
Licht zieht Insekten an.
Insekten ziehen Frösche an.
Frösche ziehen Schlangen an.
" Schlangen beißen"!
Die Flying Doctors brauchen zwei Stunden bis hierher.
Deshalb bitte nach Benutzung Licht ausschalten.
Danke.
So, hier ist eine bandage für die Wartezeit.
Barbeque Bereich
"Tisch" im Barbecue Bereich
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