Fahrstrecke: 307 km, davon 302 km Gravelroad
Wetter: 4/25 °C, wolkenlos, schwachwindig
Von der Manning Gorge nach Home Valley
Wieder haben wir eine eiskalte Nacht hinter uns, nur sechs Grad im Auto und kein Strom, um früh die Heizung anwerfen zu können. Der Motor springt trotzdem an. Vorsichtshalber habe ich ihn gestern Abend wieder ein paar Minuten laufen lassen.
Am Roadhouse müssen wir etwas nachtanken. Bei einem Literpreis von 2,05 Dollar muss es reichen, wenn wir für 50 Dollar tanken.
Kaum sind wir wieder auf der Gibb River Road müssen wir durch den etwa zehn Meter breiten und hier an der Furt 20 Zentimeter tiefen Barnett River.
Die ersten elf Kilometer ab Roadhouse sind knallharter Schotter mit scharfkantigen spitzen Steinen, dann wird die Piste etwas glatter.
Große Schwärme von weißen Kakadus sind neben der Straße unterwegs, Rinder grasen an den Rändern, ohne dass sie von einem Zaun aufgehalten werden.
Gegen halb neun wird es dann langsam warm. Sonne pur, wie an allen letzten Tagen und nahezu windstill.
Die Zufahrt zur Barnett River Gorge führt durch Wiesen mit einzelnen Bäumen und hohem Gras hindurch, ist drei Kilometer lang, steinig, wellig, voller Löcher und Rinnen und schmal noch dazu. Die schmalste und schlechteste Piste, die wir bis jetzt hatten. Nur im Schritttempo kommen wir vorwärts.
Wir orientieren uns erstmal an zwei großen Boabs, die man nicht übersehen kann. Nach ein paar hundert Metern tauchen dann hin und wieder Steinhäufchen auf. Ohne die wäre die Orientierung schwierig. Nach etwa 500 Metern stehen wir dann am Rand der Schlucht und haben einen herrlichen Blick auf den Fluss mit einigen Felsenpools, die dort verblieben sind.
Barnett River Gorge
Barnett River Gorge
Was auf der Gibb River Road wie dichter Nebel aussieht, ist nichts weiter als grauer Staub. Fast alle fahren trotz praller Sonne mit Licht. Sonst besteht die Gefahr, nicht gesehen zu werden. Kurz vor einem trockenen Floodway sehen wir dann den Verursacher der Saubwolke vor uns ein Road Train. Dreißig Räder, die gleichzeitig Staub aufwirbeln. Da bleibt kein Auge lange feucht. Nach dem Floodway lässt er uns überholen. Sofort haben wir freie Sicht und können wieder durchatmen.
Im Staub auf der Gibb River Road
Schotter auf der Gibb River Road
Stellenweise wechselt die Farbe der Piste vom dunklen Grau in Rotbraun. Der andersfarbige Staub ist trotzdem nicht angenehmer. Bei mehreren harmlosen Bachdurchquerungen werden zumindest die Reifen wieder sauber. Etwas mehr hat schon der etwa acht Meter breite Hann River zu bieten. Bis über die Trittbretter reicht die 40 Zentimeter tiefe Furt.
Noch 105 Kilometer bis nach Home Valley. Ein Schwarm Rosakakadus fliegt uns direkt vor das Auto, aber es kommt keiner zu Schaden. Nur ein etwa einen Meter langer Waran hat auf der Gegenspur das kreuzen der Straße nicht überlebt.
Landschaft an der Gibb River Road
Dann müssen wir den Durack River queren. Der ist etwa 50 Meter breit und schätzungsweise 30 bis 40 Zentimeter tief. Ein Pegel ist nicht zu sehen. Aber nicht die Tiefe ist das Problem, sondern der unebene steinige Untergrund mit möglichen unvorhersehbaren Löchern. Ich schalte auf L4 und lege den ersten Gang ein, das gibt die meiste Kraft. Ganz langsam holpern wir hindurch.
So langsam kommen wir in die East Kimberleys, die etwas schroffer sind als die West Kimberleys.
Fünf Kilometer vor Home Valley kann man von einer Anhöhe aus den West Arm des Gambridge Gulf sehen, in den vier Flüsse münden und an dem Wyndham liegt.
An der Zufahrt zum Home Valley müssen wir ein Tor öffnen und wieder schließen. Hier kostet uns die "powered site" sage und schreibe 48 Dollar. Wahnsinn. Aber was sollen wir tun? Unsere Kühlbox läuft nun mal nicht ohne Strom.
Viehtrieb bei Home Valley
Der Pentecost River bei Home Valley
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