Fahrstrecke: 389 km
Wetter: 18/24 °C, vormittags bedeckt mit Schauern und Nieselregen, nachmittags auflockerns und sonnig, abends sternenklar, schachwindig
Vom Kumarina zum Munjina Roadhouse
Die ganze Nacht hat es langsam vor sich hin geregnet. Weil wir heute wieder einen weiten Weg vor uns haben, stehen wir 6 Uhr auf. Bis zum Wendekreis des Steinbocks sind es erstmal 150 Kilometer. Dort beginnen offiziell die Tropen.
Spitzenkoch gesucht - Für die Köstlichkeiten auf der nachfolgenden Speisekarte
Speisekarte des Roadhouses Kumarina
Tanken lohnt hier an einem Outback-Roadhouse nicht. Der Liter Diesel kostet 2,10 Dollar. Wir hoffen, dass es in Newman günstiger ist.
Schwerlasttransport am Kumarina Roadhouse
Auf dem Higway kommen wir heute ohne Gerüttel ziemlich zügig voran. Dicke dunkle Wolken hängen immer noch am Himmel vor uns. Nur in östlicher Richtung zeigen sich wenige helle Stellen. Von Sonne ist noch nichts zu spüren.
Schon nach 20 Kilometern liegt ein großes totes Rind am Rand. Bisher haben wir meist die toten Kängurus gezählt, heute sind es wohl die Rinder, denn immer tauchen weitere auf. In allen Größen. Aber nicht alle von heute. Manche liegen schon Tage oder Wochen hier und verwesen vor sich hin. Die wenigen Vögel, die wir sehen, schaffen es nicht, sie zu verwerten.
Von einem Roadtrain erlegte Kuh
Seit 20 Kilometern leuchtet die Tankreserve. Noch 50 Kilometer bis Newman. Mal sehen ob wir es schaffen, ohne den Kanister zu Hilfe zu nehmen.
Weit voraus am Horizont reißen die Wolken jetzt etwas auf, zumindest schimmert es durch das Grau schon etwas weiß hindurch. Nach dem toten Rind Nr. 11 hört der Regen auf.
Aus der flachen Landschaft tauchen jetzt westlich der Straße ein paar rotbraune Felsenhügel auf. Die einzelnen Brocken sehen manchmal aus wie hingeschichtet, sind aber auch nur das Überbleibsel der Millionen Jahre andauernden Erosion.
Jetzt endlich blaue Streifen am Horizont. Nur über uns hängen noch ein paar tiefgraue Wolken.
Dann erreichen wir das Capricorn Roadhouse, etwa 15 Kilometer vor Newman. Diesel kostet 1,612 Dollar.
Dem Schild am Tropic of Capricorn nach beginnt hier der Shire of East Pilbara. "The largest Shire of the World". Australier und ihre Rekorde. Wer’s glaubt?
Wenige Kilometer vor Newman bricht dann die Sonne durch und gleich wird es wesentlich wärmer.
Ziel ist heute das Munjina Roadhouse. Je weiter wir nach Norden kommen, umso grüner wird die Landschaft. Das Gras der riesigen Weideflächen ist aber überwiegend gelbbraun. Die wirklich regenarmen Monate sind hier in der Übergangszone zu den Tropen September und Oktober.
Vor uns liegen nun die Berge des Karijini Nationalparks. Bald danach queren wir den Abzweig nach Tom Price.
Soweit das Auge hier reicht, schon seit wir Newman verlassen haben, wird die Landschaft hier geprägt durch herrlich mit grünendem Busch bewachsene Hügel. Nichts ist bebaut, man sieht kein abgeweidetes Land, die Minengebiete liegen abseits und sind von der Straße aus nicht sichtbar. Dadurch wird der Blick auch nicht durch Abraumhalden verschandelt.
Vor uns jetzt ein tolles Fotomotiv. Saftig grüne Hänge und darüber dicke weiße Schönwetterwolken.
Great Northern Highway
Ein paar Kilometer vor dem Roadhouse führt der Highway durch einen keilförmigen Felseneinschnitt, den man bei Bau der Straße in den Höhenzug hineingefräst hat.
Kurz nach 16 Uhr sind wir am Munjina Roadhouse. Der Caravanpark ist ziemlich besetzt. Eine „powered site“ soll 35 Dollar kosten, ohne Strom sind es nur 25 Dollar. Da wir hier ohnehin kein Internetsignal empfangen, brauchen wir eigentlich keinen Strom.
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