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Montag, 28. November 2011
Von Norseman nach Esperance

Fahrstrecke: 221 km
Wetter: 15/19 °C, wechselnd wolkig, früh Schauer, leichter Wind

Norseman ist eine reine Bergbaustadt und damit kein Ort zum Bleiben. Ringsum wird gebaggert. Die Abraumhalten mehrerer Goldminen bestimmen den bleibenden Eindruck. Tourismus spielt nur eine Nebenrolle.


Abraumhalde in Norseman
Abraumhalde in Norseman

Ihren Namen verdankt die Stadt dem Pferd Norseman von Lawrence Sinclair, der im Juli 1894 hier Gold entdeckte. Ab 1899 verkehrte hier dann auch regelmäßig die Postkutschenlinie Cobb & Co und lieferte die Post.

Heute liegt Norseman an der wichtigen Kreuzung des Eyre HWY von Osten und dem Coogardie-Esperance HWY von Nord nach Süd. Über diese beiden wichtigen Verkehrsadern, besonders die Nord-Süd-Verbindung, rollen unentwegt Roadtrains. Dadurch bedingt hat die Stadt heute auch mehrere Tankstellen, Hotel, Motels und natürlich auch den Caravanpark, der mit 35 Dollar hoffnungslos überteuert ist. Aber er ist der Platzhirsch.

Durch dichtes Buschland mit hohen Eukalyptusbäumen, deren Stämme oft angekohlt sind, fahren wir südlich Richtung Esperance. Auf großen Flächen im Wald hat man bewusst und kontrolliert das trockene Gras auf dem Boden abgebrannt. Die meisten Sträucher und Bäume sind oben herum aber grün geblieben. So können neues und vorhandenes Unterholz weiter wachsen.

Parallel zum Colgardie-Esperance HWY verläuft eine Bahnlinie auf der ausschließlich Güterzüge verkehren. Hier rollen die Züge mit unzähligen stählernen Loren zum Hafen von Esperance.

Hundert Kilometer vor Esperance lockert die Bewölkung dann auf. Einzelne Salzseen zu beiden Seiten der Straße fangen in der Sonne an zu glitzern.

Die Landschaft ist relativ unspektakulär. Mischwald und Getreidefelder bestimmen jetzt das Bild. So ähnlich sieht es auch bei uns in vielen Gegenden aus. Dazwischen immer mal eine kleine Rinderherde und der Wechsel zum üblichem australischem Busch.

Je näher wir an Esperance heran kommen, umso hügeliger wird es und umso kleiner werden die Farmbetriebe.

Auf dem schönen Caravanpark, der hier 32 Dollar kostet, bleiben wir gleich drei Nächte.


Caravanpark in Esperance
Auf dem Caravanpark in Esperance


Dienstag, 29. November 2011
Esperance - Great Ocean Drive

Fahrstrecke: 43 km
Wetter: 10/16 °C, wolkig, vormittags Schauer, kräftiger Wind

Heute sind wir schon vor sechs Uhr auf den Beinen, müssen aber noch einige Schauer abwarten, bevor wir den etwa 40 Kilometer langen Great Ocean Drive in Angriff nehmen. Aussteigen können wir aber nur mit der Windjacke übergezogen. Uns erwarten herrliche weiße Strände mit Inseln vor der Küste, traumhafte Buchten und felsige Brandungen.


Westbeach
Westbeach


Blue Haven
Blue Haven

Am Twilight Beach kann man bei normalem Wetter leicht zu den Felsen hinüberschwimmen. Zwei Jugendliche wagen es, trotz des böigen Windes. Mir wären die Wellen auf dem kurzen Stück zu unberechenbar und außerdem bei 16 Grad im Schatten ist der Wind viel zu kalt.


Twilight Beach
Twilight Beach

Am Observatory Beach ist es am windigsten. Man kann kaum stehen auf dem Lookout. Dann folgen noch Picnic Beach, 10Mile Lagoon und 11Mile Beach. Woher die Namen kommen weiß der Geier. Mit der Länge der Strände kann das nichts zu tun haben, denn alle zusammen ergeben etwa 20-25 Kilometer von Esperance bis zur Biegung, die ins Hinterland führt. 


Picnic Beach
Picnic Beach


10 Mile Lagoon
10 Mile Lagoon

Im Hinterland führt die Straße am Pink Lake entlang, der seine Farbe bei dem bedeckten Himmel heute nicht entfaltet. Das Wasser färbt sich erst dann pink, wenn die Grünalgen bei Sonne zum Schutz vor der Strahlung Beta-Carotin absondern. Heute kann man das nur erahnen.


Pink Lake bei Esperance
Pink Lake bei Esperance


Mittwoch, 30. November 2011
Esperance - Cape Le Grand Nationalpark

Fahrstrecke: 159 km
Wetter: 12/18 °C, leicht bewölkt, nachmittags kräftiger Wind

Heute nehmen wir uns den Cape Le Grand NP vor, der etwa 30 Kilometer östlich von Esperance liegt. Durch eine sanfte Hügellandschaft mit niedrigem Busch und Weideland mit Rinderherden führt die schmale Asphaltstraße in den Nationalpark hinein.

Auf dem Weg in den Park steht links das Stonehenge von Esperance. Leider ist das Farmgelände auf dem die Steinskulpturen errichtet wurden, geschlossen.


Stonehenge von Esperance
Stonehenge von Esperance

Esperance Stonehenge ist eine Nachbildung des ursprünglichen "Stonehenge" in England und keine Kultstätte. Jedes laute Singen, das Beten oder die Tätigkeiten einer religiösen Natur oder Kultnatur werden nicht geduldet. Für den Aufbau der Anlage aus 137 Granit-Steinen hat man 14 Monate gebraucht. Die Struktur ist nach dem Sommersonnenwende-Sonnenaufgang in der südlichen Halbkugel - Esperance Westaustralien ausgerichtet.

Mit unserem im Frühjahr erworbenen Jahrespass für die Nationalparks in Westaustralien können wir in den Park hineinfahren ohne noch mal zahlen zu müssen. Was gibt es nun hier zu sehen. Da ist als Erstes der Le Grand Beach mit fast weißem Sand, flachem Wasser und einer leichten Dünung. Trotzdem die Bucht geschützt liegt, bläst uns ein frischer Wind entgegen. Granitfelsen, die den Strand begrenzen fallen zum Wasser hin leicht ab. Trotz des Sonnenscheins ist natürlich kein Badewetter. Der Wind ist einfach zu kühl. Schade, dass er im Laufe des Vormittags wieder zunimmt.

Drei markante Granitberge beherrschen den Park. Mt Le Grand ist 345 Meter hoch, Frenchman Peak 262 Meter und der Mississippi Hill 180 Meter.


Frenchman Peak
Frenchman Peak

Dann die Lucky Bay. Ebenfalls eine herrliche Bucht mit weißem Strand. Am Parkplatz hat sich eine zutrauliche Kängurumutter mit ihrem Jungen im Beutel zum Fotoshooting eingefunden.


Lucky Bay
Lucky Bay


Känguru


Matthew Flinders hat bei seiner Australienumrundung 1802 die Gegend hier als erster kartographiert und den Buchten Lucky Bay und Thistle Cove ihre heutigen Namen gegeben. Thistle Cove benannte er nach seinem Ship Master John Thistle.


Felsen in der Thistle Cove
Felsen in der Thistle Cove


Wasseragame
Wasseragame

Hier steht auch der etwas herzförmige Whistling Rock, der pfeifende Felsen. Uns pfiff der sturmartige Wind hier aber so um die Ohren, dass uns Hören und Sehen verging und alle Felsen auf einmal zu pfeifen schienen.


Whistling Rock
Whistling Rock

Wir klettern hier lange zwischen den Felsen herum und können uns nicht satt sehen an der Brandung, die an die Felsen schlägt, sie umspült, ja überspült. An jeder Stelle gibt es neues zu entdecken. Und dann wieder der herrliche Hellfire Beach nebenan. Der Sand ist so fein, dass er durch die salzige Luft und die Feuchtigkeit so fest  wird, dass man kaum die Fußspuren erkennen kann. Eine Wahnsinnsbucht. Nur von den Felsen her ist sie zugängig. Von der Straße her gibt es keine Zufahrt. Die Farben, in denen das Wasser schimmert, kann man kaum beschreiben. 


Hellfire Beach
Hellfire Beach

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