Fahrstrecke: 166 km
Wetter: 15/22 °C, früh wolkenlos, später stark bewölkt, frischer Wind
In der Nacht hat der Wind langsam nachgelassen. Wir hatten Vollmond. Früh ist es fast wolkenlos. Später kommt aber langsam wieder Wind auf. Schwärme von Little Corellas (weiße Kakadus) und Galahs (Rosakakadu) fliegen mit Gekreische rund um den Caravanpark.
Wir fahren zur Südküste der Halbinsel. Hier unten ist mit der windigste Punkt von Australien. Das hat uns heute früh eine Australierin auf dem Caravanpark erzählt. Deshalb hat man auch einen großen Windpark hier errichtet. Am Strand ist gerade Ebbe. Es riecht säuerlich nach den angeschwemmten Algen. Vertrocknete Algen fegt der Wind über den Sand. Dabei werden auch schöne Muscheln freigelegt.
Am Wattle Point fahren wir eine Gravalroad direkt zwischen Windrädern hindurch. Zu beiden Seiten breiten sich Gerstenfelder aus.
Windräder am Wattle Point
Das saubere Städtchen Yorketown besteht aus schönen Bungalows, drei Kirchen, diversen Geschäfte, Werkstätten und historisch anmutenden restaurierten Häuser. Wir kaufen dort bei Foodland ein und essen mal wieder Fish & Chips bei Dannis Diner & Takeway.
Der nächste Ort ist Warooka und nennt sich “Gate to The Bottom End” - Tor zum unteren Ende (der Halbinsel). In diesem unteren Teil der Yorke Peninsula gibt es auch viele wüstenartige Flächen. Sandige Ebenen mit niedrigen Büschen und Sträuchern, auch eingetrocknete Seen mit einer salzigen Oberfläche. Trotzdem gibt es aber immer noch recht große Getreideflächen. In Warooka stehen sogar einige Palmen in den Gärten.
Der kleine Innes Nationalpark an der “Stiefelspitze” der Halbinsel, besteht aus dichtem grünendem Buschland. Am Visitor Center müssen wir 10 $ Park Fee bezahlen. Dafür bekommen wir eine Broschüre mit einer Karte und Erklärungen über die wichtigsten Stellen, die man hier aufsuchen soll.
Auf der Fahrt durch den Park begegnen uns mehr Emus als Autos und Menschen. Erst ist es ein einzelner Emu mit zwei kleineren, dann gleich eine Großfamilie, Vater mit sieben Jungen, die über eine Wiese laufen und sich von uns nicht stören lassen.
Wir fahren langsam weiter mit 40 km/h. Dann wieder eine Emufamilie mit sieben Jungen, die über eine Freifläche laufen und sich nicht stören lassen. Bei den Emus ist es ja so, dass die Mutter nur für das Eier legen zuständig ist. Der Vater brütet sie dann aus und ist später auch für das “Gassiführen” verantwortlich.
Emu-Familie im Innes Nationalpark
Wir halten an verschiedenen Stränden, beobachten wie sich ein Surfer in den langsam anrollenden Wellen versucht, betrachten die rostigen Überreste von zwei Schiffswracks und wandern durch die Überreste der ehemaligen Bergbausiedlung Inneston. Hier wurde nach 1900 Gips abgebaut.
Pondalowie Bay
Am Westcape
Am Ethel Beach ragen Reste von Schiffswracks aus dem Sand.
Alte Bergbausiedlung Inneston
Mitten in der alten Siedlung kommt uns eine ganze Emuherde entgegen. Neun Stück sind es. Sie bleiben stehen als sie uns kommen sehen. Wir auch. Ganz langsam gehen sie auf eine Wiese an der Straße zu und fressen weiter. Dann wechseln sie ohne jegliche Hast auf die andere Straßenseite und verschwinden im Busch.
Emufamilie in Inneston
Heute übernachten wir auf dem Caravanpark Marion Bay. Es ist kurz vor sieben. Die Rezeption ist seit 18 Uhr geschlossen. Auf einem Zettel an der Tür steht etwas von “20 $ after hours”. Ich drücke die Klingel und ein Mann kommt. Er ist wortkarg und freut sich nicht gerade über die Störung zu so später Stunde. Eine Erklärung zum Preis gibt er nicht. Aber er verlangt 36 Dollar. Auf der Rechnung taucht dann ein Zusatzbetrag von 10 $ auf. Wo wir schon mal hier sind, zahlen wir. Hätten wir das vorher gewusst und es wäre noch nicht so spät gewesen, hätten wir irgendwo im Freien übernachtet.
Jetty Marion Bay
Caravanpark Marion Bay
|