Fahrstrecke: 237 km
Wetter: 7/13 °C, bedeckt, kräftiger, später nachlassender Wind
Die Meereswellen sind heute etwas höher. Obwohl die Straße etwa 500 Meter von der Küste entfernt ist, sehen wir die Schaumkronen der Wellen. Die weiße Gischt der Brandung spritzt höher als die Böschung der Dünen.
Durch flaches Weideland mit Waldschutzstreifen oder kleinen Buschflächen und kilometerlangen Reihen von Windrädern fahren wir nach Portland. Ein Schild belehrt uns, dass diese Stadt der “Birthplace of Victoria 1834” ist. Das muss ich später recherchieren. Auf jeden Fall sieht die Stadt schon mal ordentlich aus. Trotzdem fahren wir nur hindurch.
Am Cape Nelson, wo uns auf dem Weg dorthin ein Wallaby entgegen kommt, kurz stehen bleibt, um dann in den Busch zu hoppeln, pfeift uns wieder kräftig der kalte Südwind um die Ohren.
Leuchtturm am Cape Nelson
Steilküste am Cape Nelson
Dann passieren wir die Grenze zu South Australia. Ein Schild warnt hier davor, die Quarantänebestimmungen nicht zu verletzen. Früchte, Gemüse und Pflanzen dürfen nicht eingeführt werden. Einen Kilometer weiter steht eine Tonne, in die alles entsorgt werden soll. Ein ängstlicher Traveller hat einen Beutel mit drei Apfelsinen auf die Tonne gelegt, damit sie sich ein anderer mitnehmen kann. Er hat nur vergessen zu vermerken aus welcher Richtung er gekommen ist. Einem Hungrigen, der sich korrekt verhalten will, bliebe nur der unmittelbare Verzehr gleich von der Tonne weg.
Quarantäne-Tonne an der Grenze von Victoria zu South Australien
Vor Mt Gambier biegen wir ab nach Port MacDonnell mit den Ruinen des alten Leuchtturmes und einer wild zerklüfteten Küste.
Küste bei Port McDonnell
Frog Rock
Camel Rock
Rhino Rock
Immer wieder fallen uns Ortsbezeichnungen auf, wie z.B. Kongorong, die aus der Aborigine Sprache stammen. Ureinwohner selbst haben wir aber schon lange nicht mehr gesehen. Wovon sollten die hier auch leben, außer von Sozialhilfe? Die wenigen, von Farmern und Autos noch nicht verjagten und zur Strecke gebrachten Kängurus grasen alle auf dem annektierten Privatbesitz. Und der darf nicht betreten werden. “privat property”. Überleben könnten Aborigines hier nur, wenn auch Rinder und Schafe zum Jagen freigegeben würden. Das wäre für sie sicher eine Bereicherung des Speisezettels. Brauchten sie dann doch nicht mehr mühsam Schlangen und Eidechsen erlegen oder fette Maden sammeln. Wenn sie hier leben würden. Tun sie aber nicht. Wenn überhaupt, dann leben sie in weit entfernten “Aborigine Communities” von den Almosen des weißen Mannes.
Um 15 Uhr kommen wir eine halbe Stunde früher auf dem Caravanpark an, weil wir die Uhr hier in SA um genau soviel zurück stellen müssen. Der schöne Rasenplatz mit Steckdose und Wasserhahn kostet 28 $.
Caravanpark Mt Gambier
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