Fahrstrecke: 297 km
Wetter: 15/36 °C, wolkenlos bis locker bewölkt, leichter Wind
Unsere Freunde, die Stare sind pünktlich zum Frühstück da, um sich eine Ration Brotkrümel abzuholen. Sie tanzen um unseren Tisch herum, in Erwartung, dass es noch mehr gibt. Sie fressen auch aus der Hand, sind aber immer auf dem Sprung. Wenn man ihnen mit der Hand zu nahe kommt, schreien sie auf und hüpfen zurück. Ein Barnardsittich war auch schon auf unserer Markise. Rosa Kakadus ziehen ihre Kreise. In den Büschen springen kleine graue Vögel mit weißer Stirn, seitlichen weißen Streifen und weißem Bauch herum. Es fällt uns gar nicht leicht hier wegzufahren, vor allem, weil heute Postkartenwetter ist.
Bei der Rückfahrt nach Port Augusta machen wir einen Umweg durch den nördlichen Teil des Nationalparks und durch die Parachilna Gorge. Auch hierbei erleben wir wieder, welchen Reichtum an Wildtieren der Park aufzuweisen hat. Dutzende von Emus durchstreifen die Wälder oder queren die Straße. Kängurus liegen neben der Straße in ausgetrockneten Flussbetten im Schatten der Eukalyptusbäume. Kakaduschwärme ziehen kreischend ihre Kreise. Ein ein Meter langer Waran watschelt langsam über die Straße. Weil ich nur 50 bis 60 km/h fahre, kann ich rechtzeitig anhalten und ihn ziehen lassen.
Blinman rühmt sich als "The Highest town in Australia“. Warum auch nicht? Wenn es außer diesem Rekord sonst nichts zu bieten hat? Um den ehemaligen Minenort herum, mit einigen noch intakten und genutzten historischen Gebäuden, gibt es alte verfallene Hütten aus einer längs vergangenen Zeit.
In der Parachilna Gorge, durch die wir jetzt auf einer 32 Kilometer langen Schotterstraße fahren, sieht man deutlich wie die Wassermassen bei Regenfällen wüten, Böschungen wegreißen und tiefe Rinnen hinterlassen. Die Straße wird dann zum Flussbett. Nach einem Schild „Water over road“, queren wir ein Flussbett. Es ist trocken. An zwei weiteren Querungen fließt noch etwas Wasser. Sicher nicht mehr lange. Dann könnte es für Monate trocken bleiben.
Trockenes Flussbett in der Parachilna Gorge
Dann sind wir durch die Schlucht und landen in Parachilna. Auch das ist nur ein winziges Outback-Kaff mit vielleicht sechs oder sieben Einwohnern. Mittelpunkt ist das Präriehotel. Früher fuhr hier mal der Ghan durch. Alles ist lange her. Die Gleise gibt es noch für Güterverkehr zwischen Port Augusta und Leigh Creek. Flimmernde Hitze herrscht hier. Außerhalb des Hotels gibt es keinen Schatten. Im Baum sitzen große Kakadus. Sie lärmen und fächeln sich mit den Flügeln Luft zu. Wir fliehen ins Auto und in den Fahrtwind.
Erinnerung an den Ghan
Bahnstation
Prärie Hotel
Galahs
In Port Augusta fahren wir auf den gleichen Caravanpark, auf dem wir schon am Montag waren. Wir haben 36 Grad! Um 21 Uhr sind es immer noch 28 Grad.
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