Fahrstrecke: 158 km
Wetter: 15/24 °C, wechselnd bewölkt, sonnig, leichter Wind
Obwohl wir bis West Wyalong nur 100 Kilometer weiter gefahren sind, gab es gleich einen Temperatursprung nach oben. Den haben wir uns nach so vielen kühlen Tagen und kalten Nächten auch verdient. Jetzt am Morgen ist es zum Horizont hin ringsum nur leicht bewölkt und wir haben etwa 18 Grad bei leichtem Wind.
Wir packen unseren leichten Rucksack und machen uns auf den Weg über „The Green Corridoor“ von West Wyalong. Der über vier Kilometer lange Fuß- und Radweg der parallel zur Main Street verläuft, beginnt am McCann Park, der nach einem verdienstvollen Bürger der Stadt benannt ist. Mittelpunkt des nicht gerade umwerfenden Parkes mit Kinderspielplatz ist ein Teich. An dieser Stelle hatte man 1890 ein Wasserbecken gebaut, das den Bewohnern der Siedlung später als Trinkwasserspeicher diente. Der „Green Corridoor“ führt anfangs durch eine Einfamilienhaussiedlung mit meist sehr gepflegten, verklinkerten Bungalows, aber auch solchen aus Holz oder Leichtbauplatten. Dann müssen wir über eine Wiese, weil der lange betonierte Weg, der auch der Regenwasserableitung dient, zum Teil noch unter Wasser steht. Ein Schild warnt davor, den Weg bei drohender Überflutung zu benutzen.
Dann erreichen wir die Straße der Erinnerung, die man durch einen Erinnerungsbogen betritt. In vier Reihen hintereinander sind zu beiden Seiten der Allee Bäume gepflanzt und zum Gedenken der Gefallenen in verschiedenen Kriegen mit kleinen Tafeln versehen.
Am Ende führt der Weg durch ein Stück Buschland und einen Park wieder zur Hauptstraße zurück. Hier etwa liegt die unsichtbare Grenze zwischen West Wyalong und Wyalong, den ungleichen Zwillingen. Wäre es nach der Regierung gegangen, hätte es nur Wyalong gegeben. Aber rings um den Wassertank aus dem Jahre 1890 siedelten sich nach den ersten Goldfunden 1893 hier die ersten Glücksritter an. In einem regelrechten Ansturm folgten so viele nach, dass es 1894 schon 12.000 Goldsucher hier gab. Kaum einer wollte aber in Wyalong wohnen.
Wir wandern an der Neeld Street entlang wieder in Richtung Innenstadt. Die überwiegend schönen Bungalows stehen im Kontrast zu manch einfachem Holzhäuschen. Je einfacher die Häuschen, umso ungepflegter sind auch die Vorgärten.
Bei bestem Wetter bummeln wir die Main Street entlang, in der es einige schöne Gebäude aus der alten Zeit zu sehen gibt.
Historisches Gebäude in West Wyalong
Wir fahren weiter nach Wagga Wagga. Weiden mit Rindern und Schafen prägen wieder die Landschaft. Aber die Weiden sind keineswegs kahl. Hier hat man nicht wie im Northern Territory fast alles zugunsten der Rinder abgeholzt. Große knochige und demnach sehr alte Eukalyptusbäume lockern das Landschaftsbild auf. Zusammenhängende Wälder sucht man aber vergebens.
Wagga Wagga hat 60.000 Einwohner und ist die größte Inlandsstadt in NSW.
In der Church Street machen wir gleich wieder Bekanntschaft mit fünf Kirchen, die hier in einer Straße fast unmittelbar nebeneinander liegen.
Die Stadt gefällt uns, trotz ihrer Größe, und wir entschließen uns, zwei Tage hier zu bleiben.
Stadthalle Wagga Wagga
Catholic Church Wagga Wagga
Bahnhof Wagga Wagga
Bahnhof Wagga Wagga
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