Australien 2009 - Von Darwin nach Darwin
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Australien 2009 - Von Darwin nach Darwin
Australien 2001 - Navigation
Durch die Atherton Tablelands nach Undara

Samstag, 7. November 2009

Fahrstrecke: 343 km

Auf dem Kennedy Highway fahren wir heute Richtung Mareeba. Ein Schild an der Straße kündigt an, dass dort Regenwald und Outback aufeinander treffen. Und tatsächlich, hinter Mareeba sieht es schon trockener aus und die Bäume stehen lichter. Gleich hinter Atherton ändert sich das aber wieder. Dort biegen wir nämlich Richtung Osten ab nach Yungaburra und fahren durch die Atherton Tablelands, eine grüne, hügelige Weidelandschaft mit auch teilweise dicht bewaldeten Hängen. Thüringen lässt grüßen. Über Malanda führt der Giles Highway nach Millaa Millaa. Hier fahren wir den Waterfall Circuit entlang, an dem drei schöne kleine Wasserfälle mitten im Regenwald liegen. Die suchen wir auf und wandern dabei gleich noch einige Schritte durch feuchten Regenwald, denn es muss heute früh auch hier geregnet haben.


Atherton Tablelands
Milla Milla Falls in den Atherton Tablelands


Atherton Tablelands
Zillie Falls in den Atherton Tablelands


Atherton Tablelands
Ellinja Falls in den Atherton Tablelands

Von Millaa Millaa aus fahren wir auf dem Old Palmerston Highway, einer schmalen Straße, durch die idyllische Landschaft der Tablelands. Überall kommt man an schönen Farmen und weidenden Rinderherden vorbei. Auch direkt auf der Straße ziehen einige Rinder des Wegs.

Vor Ravenshoe erreichen wir wieder den Kennedy Highway. Der führt uns durch savannenartige Landschaft. Nachdem wir Mt. Garnet hinter uns gelassen haben, sind es noch 45 Kilometer bis zur Gulf Developmental Road nach Osten. Nach weiteren 17 Kilometern biegen wir dann links ab zum Undara Volcanic Nationalpark und landen in der „Undara Lava Lodge“, einer der ungewöhnlichsten Unterkünfte Australiens. Für eine „powered site“ zahlen wir hier 30 Dollar und buchen gleich noch eine Tour zu den Lava Tubes für morgen früh. Dafür löhnen wir noch einmal 90 Dollar. Selbst darf man diese Tour nicht unternehmen, da Privatfahrzeuge in diesem Nationalpark nicht fahren dürfen. Die Einrichtungen sind ganz ordentlich, aber natürlich mit denen in Port Douglas oder Cairns nicht zu vergleichen. Die Attraktion der Lodge sind aber elf ausrangierte Zugwaggons, in denen bequeme Schlafabteile untergebracht sind. Für 98 Dollar kann man dort übernachten.


Undara Lava Lodge
Eisenbahnwaggons als Unterkünfte


Undara Lava Lodge
Gaststätte in der Undara Lava Lodge

Nach der heutigen Autofahrt müssen wir uns aber auch noch selbst ein bisschen bewegen. Deshalb wandern wir, nur mit Fotoapparat, Videokamera und einer Flasche Wasser ausgerüstet, einen der Rundwege durch den Busch, hinauf zu einem felsigen Lookout. Von hier aus können wir die unendlich weite, grüne Buschlandschaft überblicken. Ruhe umgibt uns in dieser Outbackatmosphäre. Kein Mensch ist zu sehen. Nur wenige Vogelrufe erreichen uns. Über dem Horizont steigt langsam die lange Rauchfahne eines fernen Buschfeuers in den blauen Himmel auf und vermischt sich schließlich mit einer dicken weißen Wolke.


Buschfeuer
Rauchfahne eines Buschfeuers


Sonntag, 8. November 2009
Fahrstrecke: 0 km

Fünf Minuten vor acht Uhr sind wir an der Rezeption und warten zusammen mit einigen anderen Touristen auf den Tourbus. Etwa zehn Minuten nach acht kommt der Guide und begrüßt die Gruppe.

Die Fahrt geht über eine recht glatte Piste durch Savanne. Vom gestrigen Lookout erschien die Landschaft eigentlich sehr grün. Aus nächster Nähe sieht alles aber ziemlich trocken aus. Der Baumbestand ist spärlich und darunter steht nur trockenes bis knapp einen Meter hohes Gras. Zum Teil ist das Gras abgebrannt und die Baumstämme sind schwarz. Auch viele alte vertrocknete Bäume stehen dazwischen.

Dann sind wir am Ziel angekommen und der Guide führt uns zur ersten Lavaröhre. Vor mehr als 190 000 Jahren hat ein Vulkanausbruch ein geologisches Wunderwerk geschaffen, das auf unserem Planeten einmalig sein soll. Schon deshalb muss man es gesehen haben. Gewaltige Lavamassen bahnten sich damals einen Weg durch ausgetrocknete Flussbette. Dabei erkaltete die Oberfläche des heißen Stromes und erstarrte viel schneller als das Innere. Unter der harten Kruste floss der Lavastrom unaufhörlich weiter und weiter vom Krater entfernt. Nachdem sich der Vulkan beruhigte und der Lavafluss langsam versiegte, bildeten sich lange Hohlräume und Tunnel.

Der Eingang in die Höhle zu der uns der Guide jetzt führt, sieht aus wie eine Brücke. In der zweiten Lavaröhre sind Luftwurzeln der darüber stehenden Bäume durch die Decke gewachsen. Sie hängen mehrere Meter nach unten in die feuchte Höhle. Auch ganz kleine Fledermäuse gibt es hier. Sie sind nicht größer als ein Star und fliegen flink in der Höhle herum. Der Guide leuchtet sie mit einer starken Lampe an, damit wir sie zu sehen bekommen.


Lava Tubes
Eingang zu den Lava Tubes (von innen gesehen)


Lava Tubes
Wandmalereien der Natur


Lava Tubes
In den Lava Tubes

Die Führung durch die Höhlen ist sehr beeindruckend. Wie schon erwartet, haben wir von den sicher professionellen Erklärungen des Guide über die interessante Form dieses Naturwunders viel zu wenig verstanden, um alles im Detail wiedergeben zu können. Aber man kann fast alles irgendwo nachlesen. Wir sind beruhigt, dass es den anderen Deutschen in der Gruppe genauso erging.

Anschließend gehen wir auf Kängurujagd, allerdings nur mit den Kameras. In einer weiten Senke grast ein großes Rudel vor sich hin. Schritt für Schritt tasten wir uns vor. Immer wieder blicken die Kängurus auf, grasen dann aber weiter. Wenn wir näher als 20 Meter an sie rankommen springen sie ein Stück davon.


Kängurus
Riesenkängurus in der Abenddämmerung


Kängurus

Riesenkängurus


Kängurus

Der "Silberrücken"


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