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Mit dem PKW 2006 durch Bulgarien
Bulgarien - Navigation
Sonntag, 10. September 2006
Trojan


Wir biegen von der Straße Nr. 6 ab auf die Straße Nr. 35 nach Trojan. Dazu müssen wir über den 1525 m hohen Trojan-Pass. Die Straße dorthin ist recht gut. Im Tal ist es leider noch ziemlich dunstig, so dass wir keine schöne Sicht haben.

Das Monument auf dem Trojan-Pass ist schon von weithin sichtbar. Als wir oben sind, nehmen wir einen Abzweig und fahren durch eine wiesenartige Hügellandschaft bis zum Monument auf 1525 m Höhe hinauf. Es ist eine Betonstraße mit einigen Löchern, die aber befahrbar ist.Der Trojan-Pass liegt im zweitgrößten Nationalpark Bulgariens, dem Balkan-Nationalpark. Das riesige Betonmonument mit Granitfiguren erinnert auf der Nordseite an den Sieg der Russen über die Türken 1878 und an der Südseite an die ‚Befreiung’ Bulgariens durch die Rote Armee 1944.


Trojan Pass

Der Trojan-Pass

Im Gegensatz zum Schipka-Pass, wird dieses Denkmal hier ziemlich vernachlässigt. Dem Monument selbst und den Granitfiguren kann das Wetter kaum etwas anhaben, aber der Plattenbelag ringsum ist durch den Frost fast vollständig zerstört. Es gibt kaum noch intakte Platten.

Wir fahren weiter nach unten und machen von dieser Seite Fotos und Videoaufnahmen vom Monument. Kurz vor Trojan nehmen wir den Abzweig nach Chiflic. Im Reiseführer Baedecker haben wir von einem Resort Komplex Chiflic gelesen. Nach dem Abzweig geht es erst durch das Dorf Beli Ossam. Dieser Ort erstreckt sich über mehrere Kilometer am gleichnamigen Fluss entlang.

Wir fragen ein Ehepaar an der Straße nach dem Resort Komplex. „Noch einen Kilometer bis Chiflic und dann 800 m bis zum Hotel“, antworten sie auf Deutsch.

Dann geht Beli Ossam nahtlos in Chiflic über. Auch dieses Dorf liegt langgestreckt am gleichen Fluss.

Das Hotel „Venika“ macht einen guten Eindruck. Gleich vorn im kleinen Innenhof gibt es ein Schwimmbecken in dem sich auch einige Kinder tummeln. Gegenüber befindet sich die Baustelle eines neuen Hotels. Aber heute am Sonntag ist dort Ruhe.

Sechzig Lewa kostet das Doppelzimmer, ohne Frühstück. Hier wollen wir zwei Nächte bleiben.


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Ralf und ich mussten weiter in Sofia aushalten. Inzwischen waren wir fast zwei Wochen hier.


Die Verhöre bei Dimitroff gingen weiter. Er wollte mich wieder zu einem Geständnis überreden, weil Ralf den Fluchtversuch angeblich zugegeben haben sollte. Da ich mir das aber nicht vorstellen konnte, blieb ich bei meiner bisherigen Aussage. Ich spürte aber, dass die Luft für uns dünn wird. Lange würden wir nicht mehr durchhalten können.


Meine tägliche Frage an Dimitroff lautete: „Wann können wir zurück nach Hause?“

Und seine Antwort darauf war: „Sobald sie den Fluchtversuch zugegeben haben, werden wir die Genossen in Berlin informieren und sie werden abgeholt.“

Vielleicht wollte man uns auf diese Art weich klopfen?

Es sollte aber schnell ganz anders kommen.

Schon beim nächsten Verhör ...


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Heute ist Montag, der 11. September 2006

So langsam neigt sich unser Urlaub dem Ende zu und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Bulgariens haben wir hinter uns. Deshalb können wir die letzten Tage ruhig angehen.

Danach fahren wir nach Trojan, um uns nach einem Hotel für die letzte Nacht, nach einer Touristeninfo und einer Bank umzusehen. Das im Baedecker genannte Hotel Nunki finden wir auch nach zweimaligem Durchfahren der Innenstadt nicht.

Laut Reiseführer soll das Hotel Nunki an der Straße zum Trojan-Kloster liegen. Wir fahren also zurück und suchen den Abzweig Richtung Kloster. Als wir fast wieder durch Trojan durch sind, sehen wir im letzten Moment ein uraltes Schild in kyrillischer Schrift: „Монастир“. Dem wir folgen. An der Stadtausfahrt steht dann noch ein moderneres Schild. Ein Hotel Nunki finden wir aber hier auch nicht.

Das Trojan-Kloster ist das drittgrößte in Bulgarien. Wir parken unmittelbar davor und machen einen Rundgang im Hof. Fotografieren dürfen wir nicht, wie auf einem Schild am Eingang hingewiesen wird, nicht einmal im Hof. Um diese Tageszeit an einem Montag sind wenig Besucher hier.


Trojan Kloster

Trojan-Kloster

In der Kirche ist es sehr düster. Das erzeugt eine bedrückende Stimmung. Sonst ist das gesamte Kloster aber ein schönes Gebäude.

Wir fahren zurück nach Chiflic.

Gegenüber dem Hotel ist reger Baustellenbetrieb. Bei der Wärme und Trockenheit ist es sehr staubig und obendrein noch laut. Aber irgendwann haben die Bauarbeiter ja Feierabend.

Danach machen wir einen längeren Spaziergang die Straße entlang, am Schwimmbad vorbei und einige Kilometer in das Gebiet Trojanska Planina hinein. Von der Baustellen gegenüber dem Hotel kommen einige Lkws mit Aushub die Straße entlang gefahren. Sie entsorgen die Erde gleich an der Böschung des Flusses und kippen die Ladung einfach hinunter. Das ist der kürzeste und preiswerteste Weg das Zeug los zu werden. Wie es aussieht kümmert das Niemanden.

Auf dem Rückweg fällt uns auf einer Lichtung noch eine Zigeunerfamilie auf, die hier mit zwei alten Bauwagen ihr Lager aufgeschlagen hat. Sonst haben wir in Bulgarien kaum etwas von Zigeunern bemerkt.


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