Wir fahren heute die alte Dorfstraße Richtung Norden bis zur E 79, wenden dort und fahren wieder zurück durch Kulata Richtung Grenze. Wir rätseln immer noch wo früher das Zollgebäude gestanden haben könnte.
Am Ende des Dorfes biegt die Straße rechts zum Bahnübergang ab. Hier sieht man, dass die Straße irgendwann mal weiter geradeaus verlief. Heute ist hier eine große Freifläche, die aussieht als wäre sie irgendwann mal bebaut gewesen. Wir halten kurz an und steigen aus.
Schneise der alten Straße vor der Grenze
Man kann gut erkennen, dass hier die Dorfstraße früher weiterging und in Richtung griechische Grenze verlief. Einschließlich des alten Straßenbelages ist alles beseitigt worden. Die Schneise ist noch deutlich zu erkennen. Bäume und Büsche sind gerodet. Rechts, in der Nähe des großen Baumes, muss dann also das Zollgebäude gestanden haben. Zumindest habe ich nun den früheren Standort gefunden.
Bevor unsere Rundfahrt weiter geht wollen wir heute aber noch nach Griechenland hinüber. Das muss einfach sein.
Wir schultern den Rucksack, nehmen Kamera und Fotoapparat und gehen zum Durchgang für ‚Walkers’.
Grenzübergang Bulgaria - Hellas bei Kulata
An der Passkontrolle zieht die Beamtin unsere Pässe durch den Scanner und sieht dann noch im Computer nach.
Sie legt in jeden Pass eine Karte mit den Farben der bulgarischen Flagge und sagt: „OK“.
Beim Zoll nimmt ein Beamter nur die Karten aus den Pässen und winkt uns durch.
Dann gehen wir über die Struma-Brücke. In der Mitte der Brücke sind neben der Straße zwei niedrige Poller in den bulgarischen Landesfarben eingelassen. Das sind die Kennzeichen für die Grenze in Flussmitte.
Nun stehe ich nach über 41 Jahren endlich an der Grenze, die ich damals nicht überwinden konnte. Heute versucht niemand mich zurück zu halten.
Ich bin aber an dieser Stelle 41 Jahre zu spät.
Grenzübergang Hellas - Bulgaria bei Kulata
Wir fahren wieder über den Bahnübergang nach Kulata hinein und machen noch ein Foto vom Bahnhof - welch ein Gegensatz zum griechischen Grenzbahnhof.
Noch einmal fahren wir durch Kulata, an unserem schönen Hotel mit dem Schwimmbad vorbei und weiter nach Petritsch im Südosten von Bulgarien. Schon von weitem präsentiert sich uns wieder mal eine Stadt mit vielen unansehnlichen hohen Wohnsilos. Bei uns wären diese Gebäude von der Abrissbirne bedroht. Hier werden sie wohl noch viele Jahre stehen.
In der Gegend um Petritsch sollen wegen des warmen südlichen Klimas auch Kiwis geerntet werden. Wir hätten gern mal gesehen wie hier im Vergleich zu Neuseeland Kiwiplantagen aussehen. Wegen der grauenhaften Straßen nach und in Petritsch geben wir unser Vorhaben schnell auf.
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