Unsere Sachen haben wir schon wieder vor dem Frühstück gepackt. Das steht um 8.30 Uhr auch schon bereit. Es gibt fünf Scheiben Baklava, das in Öl gebackene panierte Weißbrot, gelben Schnittkäse, einen ganzen Teller voll weißen Käse, einen Teller Tomatenscheiben, eine Kanne Tee, einen kleinen Kaffee und auf unseren Wunsch hin holt die Wirtin für Angelika noch eine kleine Kanne mit frischer Milch aus der Molkerei und erhitzt sie. Dazu stellt sie noch so etwas wie Kaba auf den Tisch. Sie ist sehr besorgt, dass es uns auch an nichts fehlt und fragt ein paar Mal nach, ob wir noch etwas brauchen und ob alles OK ist.
Heute ist wieder alles mehr als OK. Als wir fertig sind mit frühstücken, frage ich nach der Rechnung. Sie bringt verschiedene einzelne Zettel für die beiden Abendessen, die Übernachtungen inklusive Frühstück und einen Kassenbon mit der Gesamtsumme.
Alles zusammen kostet 127,50 Lewa für zwei Tage Halbpension!
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Gleich am nächsten Tag begannen dann die Vernehmungen. Ein uniformierter Wachhabender brachte mich über den Hof in ein anderes Gebäude.
Diese erste Vernehmung führte der Chef-Untersuchungsrichter persönlich. Ob er mal seinen Namen nannte, weiß ich nicht mehr, deshalb nenne ich ihn hier der Einfachheit halber ...
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Hinter Tschepelare biegen wir links ab zu den Naturbrücken von Chudnite Mostove. Dort hat die Kraft des Wassers mehrere bis zu 95 m lange Naturbrücken aus dem Fels gewaschen.
Wir gehen erst einen steinigen Hang hinauf auf die rechte Brücke. Von hier oben kann man links eine der kleineren Naturbrücken sehen. Wir gehen dort hinüber, wo der Fluss unter der Brücke verschwindet und dann hinüber auf die andere Seite unter die größere Brücke, durch die man hindurchgehen kann. Links fließt der Fluss in Richtung der anderen Brücke hindurch. Der Raum unter der großen Brücke ist wie eine große Halle. In der rechten Wand ist eine kleine Höhle und links sind viele Löcher in der Wand, aus denen Wasser herausläuft.
Naturbrücke von Chudnite Mostove
Bei der Rückfahrt lassen wir die Einheimischen immer überholen. Viele fahren ziemlich riskant und nehmen weder auf sich selbst noch auf ihr eigenes Auto Rücksicht. Auch auf der Hauptstraße, auf der wir bis nach Batschkovo wollen, halten wir uns zurück und fahren möglichst weit rechts. Auf der kurvenreichen Strecke schneiden auch die Lkws oft die Kurven und überholen an unübersichtlichen Stellen.
Auf dem Weg zum Kloster stehen beiderseits des gepflasterten Weges lauter Läden mit Souvenirs. Besonders auffallend ist das typische braune bulgarische Geschirr, Kinderspielzeug und jede Menge anderer Tinnef, den eigentlich niemand braucht und mit dem sich ein ausländischer Tourist nicht belasten kann.
Gemütlich machen wir einen Rundgang durch das Kloster. Alle Tafeln und Erklärungen sind nur in Bulgarisch. In Englisch gibt es nur dort wo keine Besucher durchgehen dürfen einige Schilder mit der Aufschrift „Tourist no pass“. Im Vorraum der Kirche gibt es einen Kiosk, an dem eine Frau Kerzen in verschiedenen Größen für 0,20 bis 0,50 Lewa verkauft. Geschäfte im Namen des Herrn?
Das Kloster mag zwar für viele interessant sein, ist aber nicht gerade unser Fall. Für ein Kloster gibt es zuviel Geschäft ringsum, besonders die Ladenstraße, die eher auf einen Jahrmarkt gehört. Es ist bald schlimmer als am Rila-Kloster finden wir zumindest. Jeder kann das sehen wie er will. Uns sind Natursehenswürdigkeiten jedenfalls lieber.
Gegenüber dem Parkplatz, auf der anderen Seite des Flusses Tschepelarska Reka, sehen wir das EKO-Hotel und gehen über eine Fußgängerbrücke hinüber. Der erste Eindruck ist gar nicht so schlecht. Die Dame an der Rezeption spricht nur Bulgarisch und das Zimmer kostet 50 Lewa inklusive Frühstück. Wir vereinbaren mit ihr, um 8.30 Uhr zu frühstücken und geben unsere Pässe zum Registrieren ab.
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