Fahrstrecke: 241 Kilometer
Wetter: 14/32 °C, wolkenlos, windstill
Die Nacht war etwas unruhig. Von der nicht allzu fernen Straße war immer mal wieder das Geräusch eines vorbeidonnernden Road Trains zu hören. Aber so ist das nun mal, wenn man an einem Roadhouse übernachtet.
Am Morgen tanken wir voll und fahren weiter Richtung Norden. Nach ein paar Kilometern biegen wir ab Richtung Douglas River Region. Jetzt geht es wieder durch savannenartiges Farmland mit Rinderherden und großen Termitenhügeln. An der Zufahrt zu den Douglas Hot Springs steht das Schild „Road closed“. Wir fahren geradeaus weiter in Richtung Daly River. Schon weit voraus sehen wir wie sich mehrere große Vögel an zwei Kängurukadavern zu schaffen machen, die mitten auf der Straße liegen. Beim Näherkommen erkennen wir junge Adler.
Junge Adler an Kängurukadaver
Wir fahren nicht allzu schnell, aber doch schnell genug, um vor der schwarzen Schlange auf der Straße nicht mehr bremsen zu können. Sie liegt aber zu ihrem Glück mittig auf der Fahrspur, so dass wir sie nicht mit den Rädern überrollen. Natürlich wenden wir gleich und fahren langsam zurück. Sie liegt noch genauso da wie vorher. Als wir fast auf gleicher Höhe sind, kommt uns von vorn ein 4WD entgegen und fährt mit voller Geschwindigkeit vorbei, die Schlange zwischen den Rädern. Sie wird nicht getroffen, aber durch den Fahrtwind ziemlich umher geschleudert. Im ersten Augenblick halte ich sie für tot, weil sie sich nicht bewegt. Angelika sieht gleich im Buch nach. Ein schwarze Schlange könnte hier im Norden demnach nur eine Schwarzotter sein, also eine Giftschlange. Natürlich wäre es verlockend auszusteigen und die Schlange ganz aus der Nähe zu fotografieren. Wir wissen aber, dass der Beißreflex auch bei toten Schlangen noch eine ganze Weile funktionieren soll. Als der Fotoapparat zum dritten Mal klickt, bewegt sie ihren Kopf. Nun wechsle ich zur Videokamera. Und dann bewegt sich auch die ganze Schlange. Sie muss sich, nachdem sie so durchgewirbelt wurde, erst mal etwas ordnen und orientieren, wo sie eigentlich hin will. Dann schlängelt sie sich in großen Windungen langsam von der Straße ins Gras hinein und verschwindet. Gut, dass jetzt kein Auto kommt.
Schwarzotter auf der Straße
Auf dem Weg in den Litchfield NP fahren wir auf den Banyan Tree Caravanpark. Die unpowered site kostet hier 19 Dollar. Die Eigentümer sind ein deutsches Paar, die vor 15 Jahren ausgewandert sind und vor 10 Jahren das Gelände gekauft haben. Am Abend gibt es unter dem schönen Banyan Tree gegrillte Würstchen "for free". Dafür kostet eine Dose Bier sechs Dollar und wir bezahlen die paar Würstchen, die wir essen, gleich mehrfach.
Banyan Tree
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Fahrstrecke: 201 km, davon 28 km Gravelroad
Wetter: 14/32 °C, wolkenlos, windstill
Die letzte Nacht war sehr ruhig. Kein Straßenlärm, alle Camper stehen weit auseinander. Von vielen Vogelstimmen in den Mangobäumen neben uns werden wir geweckt.
Erster Stopp ist an den Termite Mounds. Auch hier hat die Flut der Regenzeit gewütet, man sieht es an dem teilwesie plattgedrückten Rasen. Ein großer Termitenbau unmittelbar neben dem Laufsteg ist sogar zusammen gefallen.
Wir hätten nicht mehr damit gerechnet, aber am Infounterstand treffen wir Evi und Gerd aus München doch noch wieder. Wir verabreden uns auf dem Hidden Valley CP in Berrimah am Mittwoch. Nach kurzen Wanderungen an den Rockholes und an den Wangi Falls fahren wir über die Gravelroad-Verbindung Richtung Darwin und im Vorort Winelli auf den Shady Glen Caravanpark.
Wangi Falls
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