Fahrstrecke: 243 km
Wetter: 25 °C, leicht bewölkt bis wolkenlos, mäßiger Wind
Auf schmalen Nebenstraßen fahren wir über Karlgarin, Lake Grace, Pingrup, Borden und Amelup zum Stirling Nationalpark. Beiderseits der Straße liegen wieder große abgeerntete Felder aber auch ausgetrocknete Seen, manche mit einer weißlichen Kruste überzogen. Die besteht tatsächlich aus Salzkristallen. Eine lebensfeindliche Umgebung. Außer Fliegen und großen Ameisen nehmen wir hier keine tierischen Lebewesen war.
Vom Caravanpark aus wandern wir noch kurz vor Sonnenuntergang einen Rundweg durch einen recht ursprünglichen Wald, ab und zu auch mit Blick auf die Berge der Stirlings Range.
Busch im Stirling Range Nationalpark
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Fahrstrecke: 158 km
Wetter: 25 °C, wolkenlos, schwachwindig
Am Parkeingang zahlen wir die Park Fee von 11 Dollar. Nach acht Kilometern sind wir am Lookout mit Parkplatz, dem Ausgangspunkt für den Aufstieg zum Bluff Knoll. Hier ziehen wir uns die Wanderschuhe an, packen die Wasserflaschen in den Rucksack, ziehen uns noch einen wärmeren Pullover über, denn es sind höchstens erst 18 °C. Die Sonne ist noch nicht ganz über die Bergkette und im Schatten könnte es noch kühler sein. Außerdem soll man sich hier auf schnelle Wetterumschwünge und tief hängende Wolken vorbereiten.
Der Weg beginnt ganz einfach, da er gut befestigt ist. Niemand soll gleich entmutigt werden. Uns ist aber schon klar, dass es kein Zuckerschlecken wird, denn es sind auf einer Länge von 3,1 Kilometern mindestens 500 Höhenmeter zu überwinden. Der bequeme asphaltierte Weg geht dann auch nach ein paar hundert Metern in einen steinigen Pfad über, der ziemlich steil ansteigt. Mit Brettern hat man dort, wo keine natürlichen Felsstufen sind, künstlich Stufen hergestellt. Schon nach einer Viertelstunde sind wir durchgeschwitzt. So langsam wird es auch wärmer. Der Pfad geht sehr stetig nach oben, immer an der Flanke des Berges entlang, fast unmittelbar unter der Felswand. Wir gehen sehr langsam. Die Schritte sind nicht länger als 30 Zentimeter. Veranschlagt ist an der Infotafel für die Gesamtstrecke von 6,2 Kilometern eine Zeit von drei bis vier Stunden. Das sollte eigentlich zu schaffen sein. Im Schneckentempo gehen wir weiter, Stufe für Stufe nach oben, über Felsplatten und Geröll. Nach fast zwei Stunden haben wir die Felswand, um die wir noch herumgehen müssen, direkt vor uns. Rechts vorbei gelangen wir auf die hintere Flanke des Berges. Der Weg ist hier zwar nicht mehr ganz so steil, dafür laufen wir jetzt aber voll in der Sonne, die uns nun zusätzlich noch einheizt. Der Weg scheint endlos. Ich halte nach dem Gipfel Ausschau, kann ihn aber nicht sehen. Nach fünfzehn Minuten sind wir endlich oben auf 1064 Meter. Zweieinhalb Stunden haben wir dafür gebraucht.
Eine halbe Stunde genießen wir die Aussicht von hier oben, trinken jeder ein paar kräftige Schlucke Wasser, essen ein Butterbrot und ein paar Kekse, damit wir für den Rückweg gestärkt sind.
Auf dem Bluff Knoll
Zurück sollte es einfacher sein und nicht ganz so lange dauern, aber das stetige Bergab auf dem steilen Weg geht in die Beine. Sie fühlen sich an wie Gummi. Wir müssen beide aufpassen, dass wir nicht stolpern und dann ein paar Meter nach unten auf die Felsen fallen. Das könnte nicht nur das Ende des Australienaufenthaltes bedeuten, sondern noch Schlimmeres. Aber es geht alles gut. Endlich nach eineinhalb Stunden sind wir an dem asphaltierten Weg, dann auch bald wieder am Auto und trinken Unmengen von Wasser. Langsam kommen die Lebensgeister zurück.
Auf einem Umweg über den Stirling Range Drive, eine Gravelroad, fahren wir weiter Richtung Albany und dort auf den Caravanpark am Emu-Point.
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