Fahrstrecke: 347 km
Wetter: 21/29 °C, früh wolkenlos, ab Mittag locker bewölkt, schwachwindig
Hunderte kleine Ameisen krabbeln innen durch den Camper. Sie kommen von außen durch das Gazefenster und auch durch den Kabelkanal der Beleuchtung herein. Es hilft nichts, wir müssen sie killen. Ein paar Sprühstöße mit dem wirksamen Spray und sie fallen sofort tot um.
Auf einer Straße, die in unserem Autoatlas noch als Schotterpiste gekennzeichnet ist, fahren wir Richtung Tom Price. Seit 2008 sind die ersten 90 Kilometer der Straße befestigt, aber nur wegen der Erzminen.
Erst fahren wir durch flache grüne Landschaft mit niedrigen Büschen, die bald spärlicher werden. Gelblich verdorrtes Gras überwiegt. Die Straße verläuft parallel zur Eisenbahnlinie Tom Price - Dampier. Neben der Bahnlinie verläuft noch eine Wasserleitung zu den Erzminen. Ein Zug, gezogen von drei Loks, kommt uns entgegen. Er muss mindestens zwei Kilometer lang sein und besteht aus schätzungsweise 200 Wagons, alle mit Eisenerz beladen. In Dampier wandert es dann auf die Erzfrachter.
Das flache Land geht bald über in sanfte, mit Gras bewachsene Hügel. Das Gras hat es schwer hier zu gedeihen. An vielen Stellen ragen rotbraune Steine hindurch, besonders auf den Hügelkuppen.
Ein Stück hinter dem nächsten Bahnübergang endet die Asphaltstraße und geht über in eine zunächst sehr gut eingeebnete breite Gravelroad.
Gravelroad von Karratha nach Tom Price
Die Straßenoberfläche wird rauer, es überwiegt jedoch immer noch feineres Geröll. Durch die rotbraune Farbe kann man das Eisen förmlich riechen. Kein Wunder, dass man es hier in Unmengen abbaut und mit endlos langen Zügen abtransportiert.
Nun kommen aber die Berge des Karijini Nationalparks in Sicht. Noch 104 Kilometer bis Tom Price. Die Straße wird immer schlechter. Corrugation und grober Schotter verlangen Reifen und Fahrwerk wieder alles ab. Wieder ein Floodway durch ein breites Flussbett, nur mit Restwasser zu beiden Seiten. Die Straße windet sich jetzt durch die rötlichen Berge und ist in diesem Abschnitt sogar asphaltiert. Manche Felswände sehen aus, als könnten jederzeit Steine ausbrechen und herunter rollen. Dass das ab und an passiert, sieht man an den Steinen, die auf den Abhängen liegen und teilweise schon von Gras überwuchert sind.
Der Autoverkehr wird jetzt wieder reger. Der Karijini Nationalpark hat attraktive Ausflugsziele zu bieten. Auch wir biegen am Wegweiser zur Hamersley Gorge ab, weil wir sonst nicht wieder hier vorbei kommen würden. Jetzt, kurz vor Mittag wird die Luft wärmer und wir sind eigentlich zu spät hier. Leider lässt sich das aber kaum anders einrichten, wenn die Anfahrt zu lang ist. Über eine schmale fünf Kilometer lange, holprige Piste, die am Ende steil nach unten führt kommen wir bis etwa 100 Meter an den Parkplatz heran. Der ist überfüllt. Deshalb bleiben wir schon vorher am linken Pistenrand hinter anderen Autos stehen.
Das Wasserloch der Hamersley Gorge ist gut besucht. Viele tummeln sich im Wasser. Kinder klettern auf den Felswänden herum. Leider gelingen dadurch keine „störungsfreien“ Aufnahmen. Hier unten staut sich die Hitze. Kein Lüftchen rührt sich. Erfrischend wäre es nur im Wasser.
Hamersley Gorge
Jetzt ziehen immer mehr weiße Wolken auf. Wenn sich mal eine vor die Sonne schiebt, ist es bald so, als wäre die Straßenbeleuchtung ausgegangen. So sehr haben wir uns schon an das grelle Sonnenlicht gewöhnt. Noch ein paar Kilometer Schotterpiste, die jetzt wieder glatter ist, durch grünes Buschland und dann endlich fahren wir wieder auf Asphalt. Nach 256 Kilometern Schotterstraße wirk das sehr erleichternd.
Auch in Australien darf man das Anschnallen nicht vergessen!
Nach einer Runde durch die kleine Stadt Tom Price, um die Lage von Visitor Information und Shopping Center zu erkunden, fahren wir auf den Caravanpark. Ohne Probleme erhalten wir einen schönen Stellplatz für 38 Dollar je Nacht.
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