Fahrstrecke: 375 km
Wetter: 15/24 °C, früh leicht bewölkt, ab Mittag wolkenlos, leichter Wind
Halb zehn verlassen wir für dieses Jahr endgültig Alice und tauchen 20 Minuten später über den Tropic of Capricorn geographisch gesehen in die Tropen ein. Temperaturmäßig ist davon aber nichts zu spüren. Vor allem nachts und morgens ist es kühl.
Die jetzt folgende Strecke ist uns weitgehend von 2009 bekannt. Links und rechts im größeren Abstand von der Straße Zäune, große gelbbraune Grasflächen, vereinzelt Büsche - Farmland weit und breit. Rechts am Straßenrand ein totes Känguru.
Die Gaststätte des Roadhouses Aileron macht einen guten sauberen Eindruck. Nebenan befindet sich die Aboriginal Art Galerie. Ein weißer Australier als Manager sitzt am PC. Ureinwohner, die diese Aufgabe übernehmen könnten, gibt es nicht. Fehlende Ausbildung, fehlende Motivation. Sie sind eher die Künstler. No photos!
Roadhouse Aileron mit Aboriginal Art Gallery
Zu der überlebensgroßen Figur des Aborigine Kriegers auf dem Berg hinter dem Roadhouse gelangen wir, an einem Kängurugehege vorbei, über den Big Man Walk. Dem Big Man hat schon jemand ein paar Zehen zertrümmert.
Auf einem Platz neben dem Roadhouse hat man die Statue der Frau mit dem Kind aufgestellt. Der starke Kontrast zwischen dem hellblauen Himmel und der schwarzen Figur, lässt die Details der Figuren im Dunkel.
Aileron Big Man
Aboriginal Frau mit Kind
Das Kind klammet sich an die Mutter
Am Roadhouse Ti Tree machen wir Mittagspause und essen jeder eine große Portion Fish & Chips für je sieben Dollar. Auch hier gibt es eine Ausstellung von Aboriginal Bildern. Inzwischen waren wir schon in sehr vielen Geschäften und Ausstellungen dieser Art, haben aber nur einmal in der Todd Mall von Alice beobachten können, dass jemand ein solches Bild gekauft hat. Die Bilderflut ist einfach zu groß. Schon allein in den Geschäften von Alice werden Tausende davon angeboten.
Auf der langen Asphaltstrecke ist kaum Verkehr. Das verführt zu Sekundenschlaf. Schilder erinnern daran eine Pause zu machen und wach zu bleiben.
Komm lebend ans Ziel!
Im Roadhouse Barrow Creek gibt es einen historischen Pub mit vielen zurück-gelassenen Souvenirs. An den Wänden hängen unzählige Fotos, französiche Personalausweise, Visitenkarten von Touristen aus aller Herren Länder und noch vieles mehr, allerdings keine Damenunterwäsche wie in Daly Waters.
Pub im Barrow Creek Roadhouse
Gegen 17 Uhr sind wir in Wycliffe Well, der Ufo Hauptstadt Australiens. Der Caravanpark ist gut belegt, aber mit 35 Dollar für die "powered site" eigentlich zu teuer. Aber BIG4 ist hier der konkurrenzlose Platzhirsch. Ich frage die junge Frau nur so zum Spaß, wann denn das letzte Ufo hier gelandet ist. Sie sieht mich mit ernster Miene an, überlegt kurz und sagt dann allen Ernstes: "Two weeks ago." Es soll sogar jemand ein Foto davon gemacht haben. Ich hätte nicht erwartet, dass sie das so ernst dahersagt und vergesse darüber zu fragen, wo denn das Foto zu sehen ist. Als ich mir später die Schautafeln mit den Zeitungsartikeln über die Ufo-Sichtungen ansehe, entdecke ich aber nichts Aktuelles. Die Meldungen sind alle noch die gleichen wie 2009. Hier sollte man sich schon noch etwas anstrengen.
Der Caravanpark ist überteuert. Die Stellplätze sind eng. Aus der Wasserleitung kommt ein Luft-Wasser-Gemisch. Das Wasser sieht dadurch milchig aus und ist voller Rostpartikel, also nicht mal zum Kochen benutzbar. Zum Glück haben wir genug sauberes Wasser in unseren Tanks. Die Einrichtung der Wasch-und Toilettenräume ist alt und abgenutzt, wie an fast allen Roadhouses an dieser Strecke.
Caravanpark Wycliff Well
Caravanpark Wycliff Well
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