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Australien 2011 - Von Alice Springs über Perth nach Darwin
Australien 2001 - Navigation
Montag, 23. Mai 2011
Alice Springs - Aileron - Barrow Creek - Wycliff Well

Fahrstrecke: 375 km
Wetter: 15/24 °C, früh leicht bewölkt, ab Mittag wolkenlos, leichter Wind
Halb zehn verlassen wir für dieses Jahr endgültig Alice und tauchen 20 Minuten später über den Tropic of Capricorn geographisch gesehen in die Tropen ein. Temperaturmäßig ist davon aber nichts zu spüren. Vor allem nachts und morgens ist es kühl.

Die jetzt folgende Strecke ist uns weitgehend von 2009 bekannt. Links und rechts im größeren Abstand von der Straße Zäune, große gelbbraune Grasflächen, vereinzelt Büsche - Farmland weit und breit. Rechts am Straßenrand ein totes Känguru.

Die Gaststätte des Roadhouses Aileron macht einen guten sauberen Eindruck. Nebenan befindet sich die Aboriginal Art Galerie. Ein weißer Australier als Manager sitzt am PC. Ureinwohner, die diese Aufgabe übernehmen könnten, gibt es nicht. Fehlende Ausbildung, fehlende Motivation. Sie sind eher die Künstler. No photos!



Roadhouse Aileron
Roadhouse Aileron mit Aboriginal Art Gallery


Zu der überlebensgroßen Figur des Aborigine Kriegers auf dem Berg hinter dem Roadhouse gelangen wir, an einem Kängurugehege vorbei, über den Big Man Walk. Dem Big Man hat schon jemand ein paar Zehen zertrümmert.

Auf einem Platz neben dem Roadhouse hat man die Statue der Frau mit dem Kind aufgestellt. Der starke Kontrast zwischen dem hellblauen Himmel und der schwarzen Figur, lässt die Details der Figuren im Dunkel.



Aileron Big Man
Aileron Big Man


Aboriginal Frau mit Kind
Aboriginal Frau mit Kind


Kind klammert sich an die Mutter
Das Kind klammet sich an die Mutter


Am Roadhouse Ti Tree machen wir Mittagspause und essen jeder eine große Portion Fish & Chips für je sieben Dollar. Auch hier gibt es eine Ausstellung von Aboriginal Bildern. Inzwischen waren wir schon in sehr vielen Geschäften und Ausstellungen dieser Art, haben aber nur einmal in der Todd Mall von Alice beobachten können, dass jemand ein solches Bild gekauft hat. Die Bilderflut ist einfach zu groß. Schon allein in den Geschäften von Alice werden Tausende davon angeboten.



Ti Tree Roadhouse


Auf der langen Asphaltstrecke ist kaum Verkehr. Das verführt zu Sekundenschlaf. Schilder erinnern daran eine Pause zu machen und wach zu bleiben.



Please arrive alive
Komm lebend ans Ziel!

Im Roadhouse Barrow Creek gibt es einen historischen Pub mit vielen zurück-gelassenen Souvenirs. An den Wänden hängen unzählige Fotos, französiche Personalausweise, Visitenkarten von Touristen aus aller Herren Länder und noch vieles mehr, allerdings keine Damenunterwäsche wie in Daly Waters.



Pub im Barrow Creek Roadhouse
Pub im Barrow Creek Roadhouse


Gegen 17 Uhr sind wir in Wycliffe Well, der Ufo Hauptstadt Australiens. Der Caravanpark ist gut belegt, aber mit 35 Dollar für die "powered site" eigentlich zu teuer. Aber BIG4 ist hier der konkurrenzlose Platzhirsch. Ich frage die junge Frau nur so zum Spaß, wann denn das letzte Ufo hier gelandet ist. Sie sieht mich mit ernster Miene an, überlegt kurz und sagt dann allen Ernstes: "Two weeks ago." Es soll sogar jemand ein Foto davon gemacht haben. Ich hätte nicht erwartet, dass sie das so ernst dahersagt und vergesse darüber zu fragen, wo denn das Foto zu sehen ist. Als ich mir später die Schautafeln mit den Zeitungsartikeln über die Ufo-Sichtungen ansehe, entdecke ich aber nichts Aktuelles. Die Meldungen sind alle noch die gleichen wie 2009. Hier sollte man sich schon noch etwas anstrengen.



Caravanpark Wycliff Well


Der Caravanpark ist überteuert. Die Stellplätze sind eng. Aus der Wasserleitung kommt ein Luft-Wasser-Gemisch. Das Wasser sieht dadurch milchig aus und ist voller Rostpartikel, also nicht mal zum Kochen benutzbar. Zum Glück haben wir genug sauberes Wasser in unseren Tanks. Die Einrichtung der Wasch-und Toilettenräume ist alt und abgenutzt, wie an fast allen Roadhouses an dieser Strecke.



Caravanpark Wycliff Well
Caravanpark Wycliff Well


Caravanpark Wycliff Well
Caravanpark Wycliff Well


Dienstag, 24. Mai 2011
Wycliff Well - Tennant Creek - Three Ways - Elliot

Fahrstrecke: 385 km
Wetter: 10/24 °C, wolkenlos, frischer Wind

Auf der Strecke nach Tennant Creek sehen wir rechts im Busch eine kleine Herde grau-weiß melierter Pferde und kurz danach eines tot am Straßenrand. Es erwischt also auch Pferde. Kurz danach sind es zwei tote Rinder, die aber schon länger hier liegen.

Einige Flüsse und Creeks führen noch etwas Wasser. Die meisten sind trocken. Am nordwestlichen Horizont ziehen Rauchwolken vorbei. Durch das Gelände mit den Devils Marble, den Teufelsmurmeln, fahren wir nur durch. Hier sind wir 2009 ausgiebig gewandert. In Tennant Creek müssen wir tanken und Brot einkaufen. Nach einem kurzen Halt am Roadhouse Three Ways, um uns die Füße zu vertreten, machen wir Mittagspause am Roadhouse Renner Springs.

Am Roadhouse Elliot schließlich fahren wir auf den Caravanpark zum Übernachten. Inge und Harm hatten uns 2009 vor diesem Platz gewarnt. Und sie hatten recht. Der Platz ist schon äußerlich ungepflegt. Die Einrichtungen sind noch schlimmer. Die Armaturen funktionieren zwar noch, nachdem man herausgefunden hat, dass warm und kalt vertauscht wurden, aber alles sieht sehr abgenutzt aus. Das Urinal ist heruntergerissen und hängt halb an der Wand. In den Duschen liegen alte Seifenstücke herum. Für Utensilien gibt es keine Ablagemöglichkeit, außer zwei kleinen Haken. Grauenhaft. Und dann 28 Dollar zuzüglich 10 Dollar Pfand für den Schlüssel zum Damenbereich. Warum dafür einen Schlüssel? Der Herrenbereich steht immer offen. Sieht es deshalb so verheerend aus? Die Betreiber machen einen sehr freundlichen und selbstbewussten Eindruck. Für sie scheint das alles normal zu sein und wenn sie antworten: "One powered site? No problem, 28 Dollars please!", dann kommt das so rüber, als hätten sie uns eben ein supertolles Sonderangebot gemacht.



Caravanpark Elliot
Auf dem Caravanpark in Elliot


Mittwoch, 25. Mai 2011
Elliot - Daly Waters

Fahrstrecke: 160 Kilometer
Wetter: 12/24 °C, wolkenlos, frischer Wind

In der Nacht kam Wind auf, der von Osten Kälte mitbrachte. Am klaren Sternenhimmel war wieder das Kreuz des Südens zu sehen.

Als wir vom Caravanpark herunter fahren, sehen wir eine Polizeikontrolle direkt vor dem Roadhouse. Da wir nicht wissen was sie eventuell sehen wollen, suchen wir schon mal die Autopapiere und Führerscheine heraus. Ein Polizist hat uns schon entdeckt und stellt sich direkt in die Ausfahrt. Es ist ein Ureinwohner!!!. Mit einem "Good Morning" in klar verständlichem Englisch, hält er mir ein Gerät mit einem Röhrchen hin. Ein kurzer Blick, ein "OK" und nach einem weiteren kurzen Blick auf die Plakette in der Fensterscheibe, gültig bis 28.10.2011, ein "Have a good trip", und wir dürfen weiter fahren.

In Daly Waters mit dem Pub aus den 30igern des vorigen Jahrhunderts wollen wir übernachten. Der Caravanpark ist schon gut gefüllt. An der Theke des Pubs checken wir ein. Zwölf Dollar je Person. Ein Platzwart lotst uns zu einem Stellplatz gleich neben der Gravelroad vor dem Pub. Eigentlich wollten wir lieber in die Mitte, dort ist auch mehr Sonne. Ich mache einen Versuch: "Don’t you have a better site for us?" "This is a good site", behauptet er und winkt mich rückwärts rein. Es werden noch viele Camper heute gegen Abend erwartet, meint er noch. Da ich weiß, dass man sich mit Leuten wie Block- und Platzwarts und Hausmeistern nie anlegen soll, fügen wir uns.

Der (Block-) Platzwart wohnt auch in einem Wohnwagen. Seine Frau ist die Platzfriseuse.

Zum Mittagessen leisten wir uns wie 2009 einen Barraburger (Barramundi), auf Wunsch bekommen wir ihn geteilt. Ein zweiter Teller kommt gleich mit dazu. Der Burger kostet 13 Dollar und ist für uns beide ausreichend.

Bei einem Bier an der Bar, frage ich den Keeper nach den Road Conditions der Nathan Road zwischen Cape Crawford und Roper Bar. Er holt einen Gast, der außen an einem Tisch sitzt und der vor zwei Tagen von dort gekommen ist. Der meint, die Strecke zu fahren wäre kein Problem, wenn wir einen 4WD haben. Zum Wasserstand zeigt er etwa 50-60 cm hoch. Bis auf einen sollen alle Floodways "sealed", also betoniert sein. Ich hätte ihm besser unser Auto gezeigt, wollte ihn aber nicht noch länger vom Trinken abhalten.



Pub Daly Waters
Pub Daly Waters


Vor dem Pub Daly Waters
Vor dem Pub Daly Waters


Alter Hubschrauber auf dem Dach gegenüber

Alter Hubschrauber auf dem Dach gegenüber


Road Train?
Road Train?

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