Fahrstrecke: 386 km
Wetter: 17/28 °C, wechselnd bewölkt, leichter Wind, abends stürmisch
Die Hinweisschilder Hawk’s Head und Ross Graham Lookout veranlassen uns noch mal zu einem Abstecher in den Kalbarri Nationalpark hinein. Bis zu Hawk’s Head, einem Felsvorsprunk mit schöner Aussicht auf den Murchison River, sind es sieben Kilometer. Zum Ross Graham Lookout sind es vom Abzweig noch einmal dreieinhalb Kilometer. Von hier aus kann man auch zum Fluss hinunter gehen. Dort sieht man sehr deutlich an den Felswänden und den Ufern wie hoch das Wasser nach starken Regenfällen ansteigt. Das Strauchwerk, das sich am Ufer halten konnte, ist von der Strömung noch platt gedrückt. Auch ganze Bäume hat der Fluss fast ausgerissen. Sie trocknen jetzt vor sich hin und werden sicher in der nächsten Regenzeit mit weggespült, gelangen bei Kalbarri in den Indischen Ozean um dann irgendwo auf der Welt als Treibholz zu landen.
Hawk's Head
Ross Grahams Lookout
Am Billabong Roadhouse halten wir nur kurz an, um nach dem Dieselpreis zu sehen. 1,79 Dollar je Liter sind uns zu teuer.
Kurz vor dem Overlander Roadhouse kommt uns ein schwer bepackter Radfahrer entgegen. Wir müssen gleich an Ernst, den Schweizer, denken, den wir im Outback am Tjukayirla getroffen haben. Er hat seit fast zwei Wochen keinen Newsletter mehr gesendet. Wo mag er jetzt wohl sein? Den Uluru müsste er längs hinter sich gelassen haben.
Am Overlander Roadhouse kostet der Diesel nur 1,68 Dollar je Liter. Deshalb tanken wir hier wieder mal randvoll.
Auf dem Caravanpark in Denham checken wir für zwei Nächte ein und erhalten einen Stellplatz mit Blick auf den Strand. Mit einem schönen Sonnenuntergang, wenn auch bei aufgefrischtem Wind, neigt sich für uns auch dieser Tag dem Ende zu.
Freitag, 15. April 2011 Denham - Monkey Mia - Francois Peron NP
Fahrstrecke: 170 km
Wetter: 17/30 °C, wolkenlos, schwach windig
Der Eintritt in das Tourist Resort von Monkey Mia kostet 15 Dollar. Man muss Frühaufsteher sein. Wir sind etwas spät dran. Alle Besucher stehen schon in einer Reihe bis zu Knien im Wasser. Eine Rangerin hält einen Vortrag über das Verhalten der Delphine. Man darf sie nicht anfassen und ihnen auch nicht zu nahe kommen. Sie könnten aggressiv werden. Zehn Delphine schwimmen in Formation auf und ab, einige kommen ganz nahe ans Ufer. Die Rangerinnen gehen vor den Besuchern immer auf und ab. Jeder will natürlich Fotos machen. Es ist gar nicht so leicht bis in die erste Reihe vorzudringen. Dann dürfen ein paar ausgesuchte Zuschauer die Delphine füttern und ihnen jeweils einen Fisch hinhalten. Mehr gibt es nicht, denn sie sollen nicht abhängig werden. Irgendwann schwimmen dann alle weg.
Plötzlich sind wieder welche da und alles rennt wieder zum Ufer. Delphindame Nicky mit ihrem Kalb Puck schwimmen immer hin und her, so wie sich die Rangerinnen bewegen. Das Kalb bleicht dicht bei der Mutter. Andere Delphine halten sich im Hintergrund. Nicky reibt ihre Schnauze am Bein einer Rangerin. Es sieht aus wie schmusen. Die Rangerin spricht ruhig auf das Tier ein, fasst es aber nicht an. Noch einmal gibt es etwas Fisch zu verteilen. Die Ranger erkennen die Delphine an bestimmten Merkmalen. Alle haben einen Namen und einen Stammbaum.
Delphine bei Monkey Mia
An der Einfahrt in den Francois Peron Nationalpark lassen wir an der dafür vorgesehenen Station Luft von den Reifen, von 35 auf 20 bis 22 PSI. Ab hier sind 4WDs gefragt.
Luft ablassen, bevor es auf die Sandpiste geht
Die stark sandige Piste fahre ich mit H4 im 2. Gang. Zu beiden Seiten steht undurchdringlicher Busch, aber nur niedrige etwa mannshohe Sträucher. Vor uns gibt es einen kleinen Stau. Je ein Fahrzeug mit Deutschen und Australiern. Die Australier helfen vier Mädchen, die mit ihrem 2WD schon hier im Sand steckengeblieben sind. Sie wenden und fahren wieder zurück. Stellenweise führt die Piste auch über harte versalzte Flächen. Ein Schild warnt vor weichem Sand. Ich schalte um auf Low, fahre erst im ersten, dann im zweiten Gang. Unser großes schweres Fahrzeug schwimmt mehr, als es fährt. Gegen 13 Uhr sind wir am Cape Peron. Am Strand stehen hunderte Kormorane nebeneinander. Jeder will in der ersten Reihe stehen, wie wir beim Delphine gucken. Eine noch schönere Aussicht auf die blaue Shark Bay haben wir am Skinjack Point.
Kormorane am Cape Peron
Kormorane am Cape Peron
Am Skipjack Point
Auf dem Rückweg zweigen wir ab zu Harald Bight. Wieder warnt ein Schild vor weichem Sand. Der lange Muschelstrand ist bis auf eine Familie mit Kindern, die hier unter der Markise ihres Autos sitzen, menschenleer. Die Ausfahrt von hier ist schräger als die Zufahrt. In der Kurve bleiben wir im weichen Sand stecken. Rückwärts geht auch nichts, die Räder fressen sich fast bis zu Achse in den Sand. Keine Panik. Hier hilft nur Freischaufeln. Mit Spaten und Händen. Beim zweiten Fahrvversuch komme ich nur etwa einen halben Meter zurück. Wieder schaufeln und buddeln wir in der heißen Sonne. Jetzt schieben wir ein paar Decken unter die Hinterräder. Ganz langsam kommen wir jetzt rückwärts raus, wenden und fahren verkehrswidrig die Einfahrt hoch. Das ist ja noch mal gut gegangen.