Fahrstrecke: 400 km
Wetter: 24/33 °C, leicht bewölkt, mäßiger
Zwischen Broome und dem Willare Bridge Roadhouse 178 km - ist wenig Verkehr. Endloser hoher, teilweise dichter grüner Busch mit hohem Gras. Gedrungene Termitenhügel. Manche sehen mit ihren Wülsten und Ausbuchtungen aus wie eine riesige Kleckerburg. Vor uns flimmert die Straße. Es sieht wieder aus als würde Wasser daruf stehen, ist aber nur die Hitze. Rinderherden. Auch Kälber sind dabei. Die Wolken sind fast verschwunden. Westaustralische Baobabs, mit der flaschenartigen Form, manchmal mit mehreren Stämmen, tauchen immer häufiger auf.
Große seitliche Wasserflächen, Reste von der lang angehaltenen Regenzeit in diesem Jahr, sind ein Refugium für Wasservögel geworden. Ibisse und Reiher stochern im Wasser herum.
Der Caravanpark am Fitzroy River kostet 31 Dollar. Wir stehen auf schönem Rasen und es gibt gute und saubere Einrichtungen.
Die Temperaturen scheinen ab hier angenehmer zu werden, jetzt um 19 Uhr 30 haben wir nur noch 22 Grad, fast zu kalt für uns.
Zebu-Bulle
Baobab
Baobab
Reiher
Termitenhügel
Donnerstag, 05. Mai 2011 Fitzroy Crossing - Geikie Gorge NP - Halls Creek
Fahrstrecke: 355 km
Wetter: 20/28 °C, früh stark bewölkt und schwach windig, später wolkenlos und mäßiger Wind
Beim Frühstück, ab halb sieben, leisten uns wieder mal ein paar Vögel Gesellschaft und hoffen auf ein paar Krümel. Es sind Grey-crowned Babbler. Einer von beiden ist ein Jungvogel. Als wir noch nicht gedeckt hatten, saßen sie schon auf dem Tisch, dann auf dem Trittbrett der Tür oder oben an der Dachkante des Camper. Immer den Tisch im Blick, ob etwas für sie abfällt. Auf ein paar Brötchenkrümel stürzen sie sich gleich drauf, worauf der ältere die Brocken einsammelt und dann den jüngeren damit füttert, obwohl der fast schon genauso groß ist.
Grey-crowned babbler
Bevor wir Fitzroy Crossing verlassen fahren wir zur Geikie Gorge. Die Wanderwege kann man entlanggehen, aber von den Überschwemmungen der Regenzeit sieht die ganze Gegend ziemlich mitgenommen aus. Das Flussbett war hier mehrere hundert Meter breit und hat viele Bäume entwurzelt, Gras und Büsche platt gedrückt und an den Felsen deutlich die Hochwassermarke hinterlassen.
Geikie Gorge
Geikie Gorge am Fitzroy River
Knapp 300 Kilometer durch Outback liegen zwischen Fitzroy Crossing und Halls Creek. Der Himmel ist noch bewölkt. Hohe Büsche, Gras und Termitenhügel, einige abgebrannte Flächen, in der Ferne die Höhenzüge verschiedener Ranges, wenig Verkehr, am Horizont die Rauchsäule eines kleinen Buschfeuers, dann wieder kaum noch Bäume, dafür überwiegend Gras, Zufahrten zu Farmen, die oft 50 oder 70 Kilometer von der Straße entfernt liegen. Dann Savanne mit höheren Bäumen wir fahren ja auch auf dem "Savannah Way". In Straßennähe gelbblühende Akaziensträucher. Beiderseits der Straße Felsenhügel, einfach so aus dem flachen Land auftauchend. Etwa 100 Meter von der Straße entfernt im Busch mal wieder ein geschrottetes Auto.
Am Northern Highway
Dann, 16 Kilometer vor Halls Creek, kommen wir an den Abzweig nach Alice Springs, die Tanami Road. Wie wir schon in Fitzroy Crossing erfahren hatten, ist die Straße geöffnet.
Einfahrt Tanami Road
Freitag, 06. Mai 2011 Halls Creek
Fahrstrecke: 42 km
Wetter: 17/29 °C, früh wolkenlos, leicht windig, später schwach bewölkt
Ehe wir in die "Stadt" fahren, unterhalten wir uns noch mit zwei Ehepaaren aus dem Saarland, die auch gestern hier angekommen sind, obwohl ich Saarländern immer noch übel nehme, dass sie uns damals den Honecker geschickt und es nach der Wende gleich noch mal mit Lavontaine versucht haben. Ein Saarländer hat doch wohl schon gereicht. Da aber eine von den Frauen aus Magdeburg stammt, gibt es mildernde Umstände. Die vier sind gestern über die Tanami Road aus Alice Springs gekommen und haben wertvolle Infos für uns. Die Straße soll durchgängig gut sein, im Sturt Creek das Wasser nur knöcheltief und auch nicht einen halben Kilometer breit, wie uns die Dame der Information gestern sagte. Das Roadhouse Rabbit Flat ist seit Dezember geschlossen, d.h. man kann dort nicht tanken und auch nicht übernachten. Sie empfehlen uns, noch einen Kanister kaufen, um bis zum Roadhouse Yendumu zu kommen.
Nun müssen wir nur noch ein paar Dinge einkaufen, tanken und Luft prüfen, dann sind wir bereit für das nächste kleine Abenteuer, die Tanami Desert. Wie die Saarländer berichteten, soll wenig Verkehr sein, nur ein paar Road Trains waren auf der Strecke, einer hat sogar angehalten, damit sie überholen können. Am Samstag dürften das noch weniger sein. Hätten wir gewusst, dass das Rabbit Flat Roadhouse, das normalerweise nur von Freitags bis Montags geöffnet hat, jetzt generell geschlossen ist, hätten wir heute schon losfahren können. Jetzt gibt es auch keine Übernachtungsmöglichkeit in der Mitte, wir müssen uns also eine günstige Stelle am Straßenrand suchen. In diesem Sinne gute Nacht.