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Donnerstag, 24. und Freitag, 25. Juli 1997 - 19. und 20. Tag
Zum Edda-Hotel Laugarvatn |
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Heute fahren wir erst um 10.00 Uhr los. Es ist leicht windig und locker bewölkt bei einer Temperatur von 14 °C.
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Zunächst fahren wir noch mal zum Geysirgebiet, um uns das Schauspiel der Heißwasser- und Dampffontänen noch mal anzusehen und auch noch ein Foto zu schießen. |
Dann fahren wir auf der 30 zur Schlucht Brúarhlöδ. Dort führt eine schmale Brücke über den Gletscherfluss Hvítá. Wir laufen am Fluss entlang und kommen zu den Stromschnellen mit interessanten Felsformationen. |
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Auf der 358 (Einholtsvegur), der 35 (Biskupstungnabraut) und der 31 (Skáltholtsvegur) nach Skáltholt, einem historischen Hof aus der Siedlungszeit. Hier war Island erster Bischofssitz und 700 Jahre lang das theologische Machtzentrum des Landes. Heute ist hier der Sitz des Weihbischofs. Als man 1953 die Fundamente für die heutige Kirche legte, fand man die Reste des 1309 abgebrannten Domes. Er war mit 50 m Länge doppelt so groß wie die heutige Kirche.
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Weiter an der 35 Richtung Selfoss liegt in der Kratergruppe Tjarnarhólar der etwa 300 Jahre alte Keriδ, ein mit Wasser gefüllter, 55 m tiefer Explosionskrater. Er erinnert in seiner Form an die Maare der Eifel und gilt als ein Naturdenkmal.
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Auf der 37 (Laugarvatnsvegur) fahren wir nach Laugarvatn am gleichnamigen See zum Edda-Hotel. Der Ort ist ein kleines Dorf, aber auch ein Schulzentrum mit Sportplatz, Schwimmbad, Sauna und Bootsverleih. Wir kommen um 17.00 Uhr hier an und erhalten ein schönes großes Zimmer. Später gehen wir noch eine Weile durch den Ort und zum See. Dabei werden wir von ziemlich viel Fliegen belästigt. Es ist das erste Mal, dass wir in Island so mit Insekten zu tun bekommen. Selbst am Myvatn (Mückensee) haben wir nichts gespürt.
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Þingvellir |
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Heute, an unserem vorletzten Tag wollen wir uns den Þingvellir-Nationalpark ansehen.
Wir frühstücken auch heute wieder etwas später, denn draußen herrscht Sauwetter. Es regnet und es ist neblig. Kein Wetter um Þingvellir genießen zu können.
Erst fahren wir auf der 365 (Gjábakkavegur) und dann auf der 36 (Þingvallavegur) nach Þingvellir, dem historischen Parlamentsplatz Islands. Fast 9 Jahrhunderte, von 930 bis 1798, trat das Parlament unter freiem Himmel am Nordufer des Sees Þingvallavatn zusammen. Dort und in Almannagjá (Allmännerschlucht) sind heute noch Ruinen zu erkennen.
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Die Versammlungsstelle Lögberg (Gesetzeshügel) wird auf der Ostkante von Almannagjá vermutet. Bei der Fahnenstange ist der Name Lögberg in einen Stein eingraviert. Von hier rezitierte der Gestzessprecher während seiner dreijährigen Amtsperiode die geltenden Gesetze. Þingvellir ist seit 1928 Nationalpark und Naturschutzgebiet.
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Die Kirche stammt aus dem Jahre 1859, 1907 wurde der neue Turm gebaut. Daneben des Pfarrhaus und der Nationalfriedhof, auf dem die beiden Dichter Einar Benediktsson und Jónas Hallgrímsson ruhen. |
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Die imposante Schlucht Almannagjá am Westrand von Þingvellir ist eine tektonische Spalte, die entstand, als sich die Ebene zwischen Almannagjá und Hrafnagjá vor vielen tausend Jahren senkte. Hier streben die amerikanische und europäische tektonische Platte weiter auseinander. |
Der Quellfluss Öxárá (Axtfluss) stürzt in einem kleinen Wasserfall in die Schlucht Almannagjá hinunter. |
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Den ganzen Tag bleibt es bedeckt und regnerisch. Wir fahren auf der 360 (Granfningsvegur efri) weiter um den See Þingvallavatn und dann auf der 350 (Grafningsvegur neδri) der 35 und der 1 bis nach Hveragerδi. Das ist eine junge Ortschaft mit 1.700 Einwohnern, die erst um 1930 entstanden ist. Hier befindet sich eines der größten Thermalgebiete und die meisten Gewächshäuser des Landes.
Wir bummeln ein bisschen an den Geschäften der Stadt vorbei und werfen nur einen Blick über den Zaun des abgesperrten Thermalgebietes. Hier ist das erste dieser Gebiete in Island für das Eintritt verlangt wird. Das sparen wir uns, weil es kaum Neues bieten würde.
Auf der Rückfahrt halten wir am Fuße des Berges Ingólfsfjall. In der Flur Fjallstún soll Ingólfur Arnarson, der erste Siedler des Landes seinen zweiten Winter verbracht haben, bevor er schließlich in der Bucht von Reykjavík seinen Hof baute. Die Ruinen stehen unter Denkmalschutz. Die Gegend hier am Fuße des Berges ist durch Steinschlag gefährdet.
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Dort liegt auch ein großer Felsblock, der Blákollur genannt wird und bei einem Erdbeben 1896 aus der Felswand gestürzt ist. An diesem Felsblock soll der Volkssage nach eine obdachlose Frau, die am Hof Fjallstún abgewiesen worden war, ihr Kind im Freien geboren haben. In der gleichen Nacht wurde der Hof unter herabstürzendem Geröll begraben. |
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Parallel zur 35 führt etwas näher am Berg die alte Landstraße vorbei. Wir fahren ein paar mal die Straße auf und ab und halten Ausschau nach dem Stein. Erst beim dritten Versuch entdecken wir ihn.
Danach geht es zurück auf die 350 und dann wieder auf der 36 nach Laugarvatn.
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Unterwegs bestimmen in der grünen, hügeligen Landschaft wieder Islandpferde das Bild.
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Um 19.00 Uhr sind wir zurück in unserem schönen Edda-Hotel. Hier ist heute unsere letzte Übernachtung in Island. Wir bringen das ganze Gepäck aus dem Auto ins Zimmer um unsere Sachen zu ordnen und die Koffer schon mal abfluggerecht zu packen. |
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