Island 1997 - Ringstraße

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Flagge Island
Torfkirche Vidimyri Godafoss Dimmuborgir Kraflagebiet Dettifoss Myvatn
Island 1997 - Eine Rundfahrt auf der Ringstraße
Island 1997 - Navigation

Sonnabend, 12. Juli 1997 - 7. Tag
Zum Edda-Hotel Húnavellir


Heute stehen wir erst 7.45 Uhr auf. Gestern ist es dank des Fernsehers im gemütlichen Wohnzimmer des Ferienhauses etwas später geworden. Zum Frühstück sollen wir uns im Wohnhaus melden, hat uns die Wirtin gestern noch gesagt. Vereinbart haben wir 8.00 Uhr, also müssen wir uns beeilen. Wir hätten hier zwar die Möglichkeit gehabt uns selbst Frühstück zu machen, aber die Voucher sind incl. Frühstück. Darum lassen wir uns lieber verwöhnen. – Wir klingeln am Wohnhaus und die Wirtin bittet uns rein. Natürlich ziehen wir vorher unsere Schuhe aus, denn das ist in Island so üblich und wegen des allgegenwärtigen Modders auch angebracht. - Alles ist schon vorbereitet. Die offene Küche grenzt an ein riesiges Wohnzimmer. Eine junge Frau mit Baby sitzt auf der Couch. Auch eine ältere Frau geht durch den offenen Flur. Hier scheinen gleich vier Generationen zu wohnen. Offenbar hat die Familie schon gefrühstückt, denn man lässt uns diskret allein in der Essecke. Nach dem Frühstück sichern wir uns mit Hilfe der Wirtin noch die nächsten zwei Übernachtungsorte und bezahlen natürlich die zusätzlichen Telefongespräche.

 

Um 9.00 Uhr verlassen wir Stóra Vatnshorn. Das Thermometer zeigt wieder 12 °C und es ist bewölkt, regnet aber nicht. Zuerst fahren wir vor zur 60 (Vestfjarδavegur) und dann nach Búrδardalur zum Einkaufen.

Kuhherde auf der 59

Dann geht es auf der Straße Nr. 59 (Laxárdalsvegur) über die Laxárdalsheiδi. Dort müssen wir mal eine Weile hinter einer Kuhherde herfahren, die hier nicht gerade den kürzesten Weg einschlägt um über die Straße zu gelangen. Sie lassen sich durch uns nicht stören. Wir versuchen aber auch nicht sie durch Hupen zu erschrecken.


Auf der 61 (Djúpvegur) angekommen, geht es am Hrútafjörδur nach Süden bis zum „Highway Nr. 1“ bei Brú. Die Brücke über den Fluss Hrútafjardará ist aus dem Jahre 1912. Vor der Brücke befindet sich eine Postfiliale und eine Tankstelle mit Imbiss. Hier waschen wir wieder mal unseren gelben Corsa, der im unteren Bereich schon wieder eine ziemlich schwarz-graue Farbe angenommen hat.
Dann fahren wir weiter auf der 1 und biegen später ab auf die 711 (Vatnsnesvegur) Richtung Norden zum Húnafjörδur.

Etwas hinter dem Hof Ósar lassen wir das Auto stehen. Auch andere stehen schon dort. Über Stufen geht es zum Fjord hinunter. Dort steht der 15 m hohe Basaltfelsen Hvítserkur im Meer. Durch drei Löcher, die von der Brandung ausgehölt wurden, sieht der Felsen aus wie ein Ungeheuer auf drei Beinen oder wie eine saufende Kuh. Ein idealer Nistplatz von Dreizehenmöwen und Eissturmvögeln, die hier ihre weißen Guanospuren hinter-lassen. – Der Volkssage zufolge, so steht es im APA Guides, war diese 15 m hohe Säule einst ein Troll, der im Sonnenlicht zu Stein erstarrte. Die Isländer haben für fast jede Erscheinung eine Sage parat.
Hvítserkur

Ein Stück weiter sind am steinigen Strand zwei Frauen am Angeln. Die Ausbeute ist aber zu klein für eine Mahlzeit. Wir nehmen uns vor, es an einer günstigen Stelle eines Fjordes auch wieder mal zu versuchen. An der Bucht Sigriδarstaδavatn entlang fahren wir wieder zurück und nehmen dann die 717 (Borgarvegur) über den 177 m hohen Borgarvirki mit einer schon von weitem zu sehenden Felsburg. Hohe Basaltsäulen rahmen eine kreisförmige Senke auf dem Gipfel ein.
Pferdetrieb am Borgarvirki

Wir fahren ganz langsam hinter einem Pferdetrieb her und genießen die Ruhe und Weite der Landschaft. Die Reiter bedanken sich dann durch eine Gruß mit der Hand für unsere Geduld. Pferden, Kühen und Schafen gewährt man in Island „Vorfahrt“.

Es ist eine herrliche Landschaft mit weitem Blick über die Salzwasser-lagune Hóp. Allerdings trüben dicke Regenwolken, aus denen ab und zu ein paar dicke Tropfen fallen, das schöne Bild etwas ein.
Salzwasserlagune Hóp

Über die 716 (Síδuvegur) kommen wir schließlich wieder auf die 1 (Norδurlandsvegur) zurück. Hier geht es weiter bis zum Abzweig der 724 (Reykjabraut) nach Reykir, einem Bauernhof mit Thermalgebiet. Von hier aus wird der Ort Blönduós mit Heißwasser versorgt.

Edda Húnavellir
Unser Ziel hier ist jedoch das Edda-Hotel Húnavellir unmittelbar neben dem Bauernhof. Beide Anwesen liegen in einem weiten, grünen von Bergen umsäumten Tal. Die Sonne lässt sich inzwischen auch wieder mal sehen, aber für uns geht der Tag langsam zu Ende.

Wir quartieren uns in dem einfach, aber zweckmäßig eingerichteten Hotel ein und kochen uns auf unserem tollen kleinen Gaskocher sogar noch eine Suppe. Schließlich hatten wir heute noch keine warme Mahlzeit. In dem Hotel, das eigentlich außerhalb des Sommers eine Internatsschule ist, gibt es ja nur Frühstück.


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