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Dienstag, den 03. Juli 2000
Von Lom nach Leikanger |
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Das Gebirgsdorf Lom soll zwar der niederschlagsärmste Teil Nordeuropas sein, aber in der vergangenen Nacht hat es trotzdem noch einmal kräftig geregnet. Heute ist es aber recht mild und scheint erst mal trocken zu bleiben.
In Lom beginnt die als Sognedalsvegen bekannte Rv 55, die höchste Passstraße Nordeuropas.
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Bevor wir zum Pass kommen führt die Straße durch das Bøverdalen. Wir halten in Elveseter. Das ist ein sehenswerter alter, aber gut erhaltener Hof, der heute als Touristenhotel genutzt wird. Die Gebäude sind mit vielen Holzornamenten verziert, vorwiegend Darstellung von Tieren. Auf dem großen Parkplatz steht die 32 m hohe Sagasøyla (Sagensäule). Sie erzählt in vielen Reliefs die Geschichte Norwe-gens von der ersten Reichsgründung 872 bis zur Reichsversammlung 1814. |
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Ein paar Kilometer hinter Elveseter biegen wir links ab auf eine unbefestigte Straße ins Leirtal. An der Einfahrt werfen wir ein paar Kronen als Maut in einen Blechkasten. Der Fluß Leira im Talgrund ist graugefärbt von Steinen und Schutt, die der Gletscher aus dem Bergfuß herausgesprengt und zerkleinert hat. Die feinsten Teile fließen mit hinab bis zum See Mjøsa und dann ins Meer.
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Durch ein breites Tal mit noch teilweise noch schneebedeckten Hängen geht es immer aufwärts. Die Straße bis nach Leirvassbu ist 17 km lang und hat eine Steigung von 450 m. Hohe Berggipfel mit riesigen Eisgletschern in den dazwischen liegenden Tälern umringen die Straße. |
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Das Ende der Straße erreichen wir auf einer Höhe von 1400 m am Leirvatn direkt am Fuß des markanten 2032 m hohen Kyrkja. Das Wetter hat sich etwas gebessert. Wenn die Sonne durchkommt, ist es so warm, dass man sich locker ohne Jacke bewegen kann. Wir spazieren etwas durch den Schnee und genießen die Ruhe in der herrlichen Umgebung.
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In dieser idyllischen Landschaft steht auch die Berghütte Leirvassbu als Ausgangspunkt für Bergwanderungen und Gletschertouren. |
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Bei der Fahrt talabwärts sehen wir große Ziegenherden, die an den Hängen weiden. |
Zurück auf der Rv 55 biegen wir ab auf eine Stichstraße, die am Høydalsvatn entlangführt. Es ist hier so windstill, dass sich die umliegenden Berge im Wasser spiegeln. Man kann kaum erkennen wo auf dem Foto oben oder unten ist. |
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Als wir die Straße wenig später wieder zurückkommen, überrascht uns urplötz-lich ein so starker Regenschauer, dass wir den Scheibenwischer in der höchsten Stufe laufen lassen müssen. So schnell wechselt das Wetter hier. |
Nicht lange und es lockert wieder auf. Wir fahren nun die Sognefjellstraße 55 hinauf. Gebaut wurde sie von arbeits-losen Jugendlichen, die von beiden Seiten die Strecke vorantrieben. Steine und Erde wurden mit Hacken, Spaten, Brechstangen und Schubkarren bewegt. Die Arbeit war hart und das Wetter oft rauh. |
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Man konnte nur während des Sommers arbeiten, oft beeinträchtigt durch Unwetter und sogar Schneetreiben. Die 200 jugendlichen Arbeiter brauchten zwei Jahre, und dann war die Arbeit vollendet. Am 16. Juli 1938 rollte der erste PKW über den Bergpass. |
1997 wurde dieser Straße, als erste Norwegens, der Status "Nationale Touristenstraße" verliehen. Die Straße führt durch die wildesten Teile norwegischer Natur. Von Fantesteinen aus, dem höchsten Punkt des Sognefjellvegen, hat man eine schöne Aussicht auf die Gebirgslandschaft des Nationalparks Jotunheimen, wo die von enormen Gletschern umringten Gipfel von 2000 m und mehr Höhe in Reih und Glied stehen.
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Kleine Ausläufer der Gletscher sind vom Pass aus zu sehen.
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Bei den jetzt, Anfang Juli, noch liegenden Schneemassen wird einem schnell klar, warum die Straße von November bis Mai geschlossen ist. |
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Hinter dem Pass geht es in riesigen Serpentinen ins Tal hinunter. |
Und noch mal ein Blick zurück nach oben in die Bergwelt. |
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Angekommen im Tal geht es am malerischen Lystrafjord entlang.
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Als wir in Leikanger am Sognefjord ankommen regnet es wieder. Wir mieten uns auf einem Motel-Komplex eine Hütte für die Nacht. Inzwischen ist auch der Regen wieder vorbei und wir machen noch einen Spaziergang durch den Ort bis zum Fjord hinunter. |
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