Island 2000 - Westfjorde

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Island 2000 - 10 Tage durch die Westfjorde
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Sonnabend, 17. Juni 2000 - 7. Tag
Nach Snartartunga


Heute am 17. Juni ist Islands Nationalfeiertag. Seit diesem Tag im Jahre 1944 ist Island ein von Dänemark unabhängiger Staat.
Das schlechte Wetter hat uns wieder mal eingeholt. Als wir um 8.00 Uhr aufstehen, regnet es in Strömen. Der Himmel ist vollkommen wolkenverhangen, keine Auflockerung deutet sich an. Wir machen uns fertig und gehen rüber ins Hotel zum Frühstück. Ein jüngeres Paar sitzt an einem der Tische und ist offenbar schon fertig mit frühstücken. Wir grüßen freundlich, bekommen aber nur eine kaum spürbare Reaktion. Die beiden machen einen ziemlich griesgrämigen Eindruck und reden kein Wort, jedenfalls nicht so viel und so laut, dass wir erkennen können um was für Landsleute es sich handelt. Vielleicht haben sie auch Probleme miteinander oder das Wetter ist ihnen stark aufs Gemüt geschlagen. Wir wollen uns nicht aufdrängen und lassen die beiden in Ruhe. Ein paar Minuten später sind sie auch weg, ohne ein weiteres Wort an uns zu verschwenden.
Wir tragen uns zunächst in das Gästebuch ein. Dabei entdecken wir eine Eintragung des Teams vom Fernsehsender Vox. Die haben hier Aufnahmen für die Sendung Wolkenlos gemacht. Eva erzählt uns dann, dass sie im September damit ins Fernsehen kommt.

Dann stürzen wir uns auf das Frühstücksbüffet. Für ein Hotel am Ende der Welt ist das Frühstück reichhaltig und kann durchaus mit einem Mittel-klassehotel mithalten. Das einfache Hotel mit seinen knarrenden Dielen und den frei unter der Decke liegenden Rohren bietet eine heimelige Atmosphäre fernab modischer Zwänge.

Hotel Djúpavík
Fischfabrik
Die Küchentür ist immer offen. Der Duft von frischem Kaffee dringt in die behagliche Gaststube mit dem guss-eisernen Herd.

Eva betreibt auch die Tankstelle dieser Geisterstadt, in der bis 1950 die Herings-verarbeitung florierte.

Wir fragen Eva noch, ob wir uns die alte Fabrik ansehen können. Sie hat nichts dagegegen, meint aber, wir sollten lieber nicht hineingehen, weil es gefährlich ist.

Fischfabrik
Fischfabrik

Ich kann es aber trotzdem nicht lassen, einen Blick in das Innere zu werfen. Die Tür ist offen, die meisten Fenster sind kaputt. In der Fischfabrik selbst herrscht eine gruselige Atmosphäre. Dazu kommt noch, dass es bei diesem Wetter an vielen Stellen durchregnet.

Im Halbdunkel gehe ich vorsichtig von Raum zu Raum, vorbei an Metall-gerippen, den von Rost durchlöcherten Kesseln und Resten von Förderbändern. Der Schiffsmotor und Generator, einst das Herzstück der Fabrik, rosten vor sich hin. Eine Betontreppe wage ich mich noch hinauf, aber an einer alten Holzstiege kehre ich um.
Schiffsmotor und Generator
Rückfahrt im Nebel
Durch Regen und Nebel geht es nun auf der Schotterstraße wieder zurück.

 

Den beiden Schwänen ist das miese Wetter scheinbar völlig egal. Sie stolzieren munter über die Wiesen am Meeresufer.
Singschwäne
Heiße Quelle
Eine heiße Quelle versorgt den in der Nähe liegenden Bauernhof mit Wärme. Die undichten Schlauchverbindungen spielen keine Rolle. Heißes Wasser gibt es ja in Island im Überfluss.

Als wir den Barnarfjörδur erreichen, nehmen wir die 645 (Drangsnesvegur) und umrunden die kleine Halbinsel.

Küste am Bjarnarfjördur
Insel Grimsey
Auf der Insel Grimsey wurden bis 1936 Füchse gezüchtet. Heute dient die Insel mit dem Leuchtturm als Sommerweide für Schafe.

Am Selströnd im Steingrimsfjörδur aalen sich wieder Seehunde.

Seehunde

Kurz danach erreichen wir wieder die 643 und ein Stück weiter die 61. In Hólmavík machen wir einen Tank- und Imbiss-Stopp und rufen zu Hause an.
Trotz des schlechten Wetters sind heute viele Menschen auf der Straße. Gegen 14.00 Uhr hört der Dauerregen auf, es gibt nur nur noch leichte kurze Schauer. Sogar an einem Grillplatz außerhalb des Ortes ist heute am Nationalfeiertag was los.

Wasserlauf
Hier versuchen wir über die Steinadalsheiδi wieder auf die andere Seite zum Breiδafjörδur zu gelangen. Eigentlich hatten wir bei der zweistelligen Straßennummer auf eine befestigte oder zumindest leicht befahrbare Straße gehofft. Doch schon die ersten Meter lassen uns zweifeln. Nach ein paar Kilometern, am zweiten zu querenden Wasserlauf geben wir auf und kehren um.

Am Spätnachmittag erreichen wir unser nächstes Quartier, den abseits liegenden Hof Snartartunga. Wir können ganz allein ein Appartement nutzen und werden wieder einen unserer Voucher los.
Weil wir den Tag wegen des schlechten Wetters überwiegend im Auto verbracht haben, gehen wir nach dem Essen nochmal raus und sehen uns auf dem Gelände des Bauernhofes um. Es weht ein kalter Wind, aber es ist trocken. Der Hof ist ringsum von hohen Berghängen umgeben. Nur zum Fjord hin ist das Tal offen.

Snartartunga

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