Fahrstrecke: 45 km
Wetter: 10/27 °C, wolkenlos, früh windstill, nachmittags leichter Wind

Nachdem wir uns gestern von Birgit und Jo, die weiter Richtung Kakadu NP gefahren sind, verabschiedet haben, waren wir in der Stadt zum einkaufen und haben dann den Rest des Tages auf dem schönen Caravanpark verbracht.

Im Nitimiluk Nationalpark hatten wir 2009 eine Bootsfahrt durch die ersten beiden Schluchten des Katherine River unternommen. Diesmal wollen wir ein Stück alleine wandern. Nicht wieder mit einer Hammelherde von der ersten zur zweiten Schlucht. Im Visitor Centre buchen wir eine powered site und erschrecken gleich mal über den Preis von 39 Dollar. Der Platz ist zwar teurer als der in Katherine, aber deswegen nicht besser. Der Untergrund ist staubig, da auf den Stellplätzen kein Rasen vorhanden ist. Später sehen wir auch warum das so ist. Einige Wallabys, die hier auf dem Platz herumhoppeln, fressen das spärliche Grün ab. Mit den Vorderpfoten kratzen sie die zartesten Pflänzchen erst ein bisschen frei, um sie dann abzuknabbern. Da kann sich natürlich keine Grünfläche entwickeln.

Die Flying Foxes hängen in Trauben in allen größeren Bäumen und lassen immer wieder mal etwas auf den Boden fallen.

Um uns herum wird heute überwiegend deutsch gesprochen. Hinter uns stehen Münchener, die auch in zwei Wochen wieder zurück fliegen, einen Tag später als wir. Gerd, der eigentlich aus Niedersachsen nach Bayern eingewandert ist, hat sich ein leichtes Fieber eingefangen und ruht sich aus. Evi kommt nach dem Abendessen zu uns rüber, um nicht so allein zu sein und lädt uns zu einem Glas Rotwein aus dem Pappkarton ein. Sie spricht urbayrisch und ist sehr unterhaltsam. Wir sind geduldige Zuhörer und nach einer halben Stunde wissen wir über die gesamten Familienverhältnisse Bescheid der beiden Bescheid.

Fahrstrecke: 94 km
Wetter: 12/28 °C, wolkenlos, früh leichter Wind, später windstill

Gerd hat in der Nacht eine Ibuprofen geschluckt, deshalb geht es ihm heute besser. Da beide auch heute die gleiche Wanderung machen wollen wie wir, gehen wir gleich gemeinsam. Nach dem ersten, etwas steilen Anstieg gelangen wir zu einem Lookout mit einer schönen Aussicht auf den Katherine River, auf dem die Ausflugsboote unterwegs sind.

Zurück am Caravanpark verabschieden wir uns von Evi und Gerd, freuen uns, dass wir uns kennen gelernt haben und wünschen uns eine weitere gute Reise und vor allem einen guten Heimflug. Warum haben wir eigentlich keine Adressen, oder zumindest Mailadressen ausgetauscht? Keiner hat nach der recht kurzen Bekanntschaftszeit den Mumm gefunden dieses Thema anzuschneiden. Meist sind ja solche kurzfristigen Urlaubsbekanntschaften nur Eintagsfliegen und geraten nach der Heimkehr, wenn der Alltag wieder eingekehrt ist, in Vergessenheit. Schade ist es trotzdem, Evi und Gerd waren sehr angenehme Gesprächspartner mit ähnlichen Reiseinteressen.

Gegen halb fünf sind wir am Campground Edith Falls. Am Kiosk entrichten wir unsere Camping Fee von 18 Dollar. Der einfache Platz ist recht gut angelegt, hat ordentliche Toiletten und Duschen und einen Wasserhahn unweit vom Stellplatz. Nur keinen Strom. Steckdosen für Fön, Wasserkocher usw. sind aber bei den Waschmaschinen. Dort gibt es auch heißes Wasser zum Abwaschen. Da es nachts nicht mehr so kalt ist, kommen wir sicher auch mal ohne Strom und damit ohne Heizung aus.

Fahrstrecke: 231 Kilometer
Wetter: 12/28 °C, Schleierwolken, früh böiger Wind, spätnachmittags windstill

Weil wir heute nur eine kleine Wanderung vorhaben, bleiben wir bis acht Uhr liegen. Umso wärmer ist es dann schon beim Frühstücken.

Anschließend wandern zu den Upper Pools hinauf. Leider ist der Rundweg nach einer Überflutung und einer defekten Brücke gesperrt. Die Wanderung ist trotzdem sehr schön. Erst geht es einen stufenartigen Weg hinauf, dann zu einem Lookout und weiter zu den natürlichen Pools mit dem Wasserfall dahinter.

Nach einem Blick über den unteren See fahren wir vor zum Stuart Highway. Neben der Straße fallen uns wieder viele Felskugeln auf, die ähnlich den Devils Marbles übereinander liegen. Kaum vorstellbar, dass das nur die Erosion vollbracht haben soll. Es sieht manchmal eher aus, als hätte jemand nachgeholfen, sie so präzise übereinander zu stapeln, dass sie die Zeit überdauern. Dem ist aber wohl nicht so.

Neben dem Stuart Highway gibt es wieder viele abgebrannte Flächen auf denen frisches Gras spießt.

Bei Pine Creek biegen wir vom Stuart Highway ab auf den Kakadu Highway. Am Roadhouse Mary River holen wir uns einen Parkpass für 25 Dollar je Person. Seit April 2010 muss hier bezahlt werden. 2009 war es noch frei.

Nach der Einfahrt in den Kakadu Highway wird die Straße zusehends schlechter. Manche Abschnitte sehen aus wie ein Flickenteppich. Schlaglöcher sind auch vorhanden. Aber es gibt auch schon frisch geteerte Abschnitte. Die Fluten während der Regenzeit haben wirklich ganze Arbeit geleistet.

Vor uns tauchen Qualmwolken von Buschfeuern auf. An der linken Seite lodern noch die Flammen. Daneben stehen aber Ranger mit ihren Pickups und überwachen das Feuer. Es läuft also alles kontrolliert ab. Nur sieht es an solchen Stellen nicht mehr schön aus, wenn durch die Hitze des Feuers die Blätter der Bäume vertrocknet und die Stämme kohlrabenschwarz sind. Aber in Australien gehört das nun mal dazu. Immerhin ist es besser, als wenn gleich der gesamte Busch abbrennt.

Kurz vor vier Uhr sind wir in Cooinda. Wir buchen für morgen früh 6 Uhr 45 die Yellow Water Cruise und eine unpowered site erstmal für eine Nacht.