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Australien 2011 - Von Alice Springs über Perth nach Darwin
Australien 2001 - Navigation
Mittwoch, 27. April 2011
Tom Price - Pardoo Roadhouse

Fahrstrecke: 586 km
Wetter: 20/30 °C, nachts etwas Regen, früh bedeckt, später auflockernd, schwachwindig

Frühstück mit Kakadus
Als wir frühstücken, kommt ein Pärchen Rosakakadus über die Wiese gelaufen. Sicher waren das die beiden, die uns vorgestern kurz nach unserer Ankunft auch schon begrüßt haben. Wir locken sie an mit ein paar Brötchenkrümeln, die wir erst auf den Boden neben dem Tisch werfen. Dann halten wir die Krümel in der Hand hin und sie holen sie sich mit ihrem krummen Schnabel ganz vorsichtig von der Handfläche runter. Schnell kommen noch ein paar andere dazu und wollen auch etwas abhaben. Dann fliegt einer auf meine Stuhllehne, damit er den „Leckerbissen“ näher ist als die anderen. Sein Partner folgt gleich nach. Sie halten sich aber nicht länger auf als unbedingt nötig. Sobald wir keine Krümel mehr hinhalten flattern sie weg.



Frühstück mit Kakadus
Frühstück mit zutraulichen Roaskakadus


Die ersten 89 Kilometer Richtung Port Hedland sind die bekannte Strecke, die wir gestern vom Karijini NP gekommen sind. Dann geht es zwischen den mit überwiegend grünen Sträuchern bewachsenen Berghängen hindurch über den noch unbekannten Abschnitt des Karijini Drive bis zum Great Northern Highway. Bis dorthin ist kaum Verkehr. Erst auf dem Highway wird es mehr. Viele Roadtrains kommen uns entgegen. Manche mit vier muldenartigen Hängern hinter der Zugmaschine. Noch sind die Hänger alle leer. Aber in Tom Price werden sie mit Eisenerz gefüllt und dann geht es zurück nach Port Hedland.

Auch zu beiden Seiten des Great Northern Highway gibt es Berge oder eher Hügel. Oft haben sie steinerne Kuppen, weil sich Gras und Büsche dort nicht halten oder bei der Trockenheit nicht entfalten können. Zwischen den grünen Büschen im flachen Land wogt gelbbraunes Gras im schwachen Wind.

Ein Adler zieht seine Kreise über der Straße und verkohlten Bäumen, zwischen denen frische grüne Sträucher sprießen. Ein totes Rind im Straßengraben schickt uns wieder penetranten Aasgeruch durch die offenen Fensterscheiben. Große Grasflächen, auf denen weit verstreut Rinder weiden, sagen uns, dass wir wieder in Farmland angekommen sind.

Gegen 13 Uhr sind wir in Port Hedland und wollen als erstes zur Information. Die hat aber geschlossen, obwohl sie geöffnet sein müsste. Die herbste Enttäuschung ist aber der Port Hedland Caravanpark neben dem Roadhouse an der Ausfallstraße nach Broome. So ein verkommenes Gelände haben wir lange nicht gesehen. Unmittelbar neben einer eher provisorischen Tankstelle und dem Montageplatz einer Baustelle, stehen alte, halb vergammelte Wohnwagen. Vermutlich sind das Unterkünfte für Montagepersonal. Dazwischen sehen wir ein paar freie Stellplätze für Camper. Wir fahren sofort wieder von dem Gelände herunter. Hier würden wir uns nicht wohl fühlen. Auf eine Inspektion der Wasch- und Toilettenräume verzichten wir gleich.

Wir entschließen uns, gleich noch 130 Kilometer dran zu hängen und bis zum Pardoo Roadhouse zu fahren. Dort kommen wir kurz nach 17 Uhr an und finden einen einigermaßen gepflegten Caravanpark vor, mit Stellplatz auf einer Wiese und von großen Bäumen umgeben. Pro Person kostet die Nacht 15 Dollar. Das ist für ein Roadhouse ziemlich teuer, aber man nutzt hier sicher die Nähe zum Eighty Mile Beach aus, der mit etwa 100 Kilometer Entfernung sozusagen, gleich um die Ecke liegt.



Ostern am Pardoo Roadhouse
Der Osterhase kommt hier auch noch am Mittwoch


Donnerstag, 28. April 2011
Pardoo Roadhouse - Eighty Mile Beach
Fahrstrecke: 103 km
Wetter: 23/33 °C, früh bedeckt, nachmittags leichte Auflockerungen, schwach windig, schwülwarm

Fast die Hälfte der Strecke Richtung Broome geht heute durch niedrigen grünen Busch mit nur wenigen Bäumchen dazwischen. Gelbblühende Akazienbüsche säumen die Straße. Von Horizont zu Horizont ist die Gegend flach.

Ein etwa 40 Zentimeter langer Lizard sitzt auf der rechten Fahrbahn und lässt sich durch uns nicht stören. Wir wenden, fahren langsam zurück und steigen aus. Es ist kaum Verkehr. Der Lizard sitzt immer noch da. Er läuft ein kleines Stück vor und bleibt wieder stehen. Aber als wir bis auf etwa 15 Meter herankommen, ergeift er die Flucht und verschwindet im Busch. Vor uns hat er mehr Angst als vor vorüberfahrenden Autos. Wenn er das öfter so macht, hat er ein kurzes Leben.

Etwa 60 Kilometer vor unserem heutigen Ziel beginnt Farmland. Die Büsche sind weitgehend verschwunden. Vergilbtes Gras bestimmt das Bild. Beiderseits, etwas abseits der Straße, stehen niedrige Zäune. Rinder sind nicht zu sehen.

Gegen halb elf biegen wir ab auf eine sandige Piste, zum etwa sechs Kilometer entfernten Eigthy Mile Beach Caravanpark. Das Schild an der Einfahrt weist einen Preis von 35 Dollar für die „powered sites“ aus. Wenn der Platz in Ordnung ist, soll uns das aber nicht abschrecken.

Die Sonne geht in diesen Breiten und zu dieser Jahreszeit schon etwa 17 Uhr 45 unter. Dazu versammeln sich mehr Camper am Strand als tagsüber. Ein paar Wolken am Horizont verdecken die Sonne aber ein bisschen.



Sunset am Eighty Mile Beach
Sunset am Eighty Mile Beach


Sunset am Eighty Mile Beach
Sunset am Eighty Mile Beach


Freitag, 29. April 2011
Eighty Mile Beach
Fahrstrecke: 0 km
Wetter: 23/33 °C, bedeckt, windstill, schwülwarm, einzelne Regentropfen

Früh gegen halb sechs fielen ein paar Regentropfen, aber nach ein paar Minuten war alles schon wieder vorbei.

Heute wird ein fauler Tag werden, denn wir haben uns nichts Besonderes vorgenommen. Wegen der Windstille und der feuchtwarmen Schwüle ist es kaum angebracht sich zu bewegen. Deshalb sitze ich am PC, ordne und sichere Fotos und Videodateien.

Am Vormittag haben uns ein paar Vögel besucht. Eine Schar von fünf bis sechs Stück tollten mit ziemlichem Gezeter auf dem Rasen neben uns herum. Unser deutscher Tier- und Pflanzenführer ist leider nicht vollständig. In einer Klappkarte, die wir bei der letzten Reise hier erstanden haben, erkennen wir sie als Yellow-throatet Miner. Die deutsche Bezeichnung müssen wir mal noch ergooglen. Dann kam auch noch ein Pied Butcherbird angeflogen, hat sich einfach dazwischen gesetzt und sich das Treiben eine Weile in aller Ruhe angesehen, ohne einen Ton von sich zu geben.



Yellow-throatet Miner
Yellow-throatet Miner (Gelbstirn-Schwatzvogel)


Pied Butcherbird
Pied Butcherbird (Würgatzel)


Am Spätnachmittag wandern wir den breiten Strand entlang. Bei dem geringen Wind rollen nur flache Wellen heran und das seichte Wasser glänzt silbrig in der tief stehenden Sonne. Ein paar Kinder toben im flachen Wasser und einige Angler versuchen etwas zum Diner zu fangen.

Wir beobachten noch mal den Sonnenuntergang. Dicke Wolken sind wieder davor, aber die Löcher, die sich aufgetan haben, leuchten golden mit roten Streifen dazwischen. Durch Reflexionen glitzert das Wasser und etwas von dem Rot spiegelt sich in den Wellen.



Sunset am Eighty Mile Beach
Sunset am Eighty Mile Beach

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