Fahrstrecke: 100 km, davon 20 km Gravelroad
Wetter: 19/25 °C, stark bewölkt, Regenschauer, leichter Wind
Nach dem Frühstück fahren wir nach Windhoek. Wir wollen das neue Unabhängigkeitsmuseum besuchen, das ja am Donnerstag zum Unabhängigkeitstag offiziell eröffnet wurde und fotografieren die neue Sam Nujoma Statue mit der Verfassung in der Hand. Leider fehlt für schöne Fotos der blaue Himmel.
Das gesamte Museum, die neuen Skulpturen davor und vor der alten Feste, sind das Werk von Nordkoreanern einschl. der Innenausstattung und der teils fehlerhaften deutschen Beschriftung von Ausstellungsstücken.
In der unteren Etage wird die Zeit der kolonialen Unterdrückung durch die deutsche Schutztruppe dargestellt, in der Mitte die Zeit der Apartheid unter Südafrika und im oberen Geschoss der Weg zur Unabhängigkeit.
Die Ausstellung ist teils interessant, aber auch bedrückend. Man sieht auf den ersten Blick, dass die Reliefs mit kämpfenden, sterbenden und hingerichteten Afrikanern aus einer finsteren Epoche des sozialistischen Realismus stammen. Dem war und ist, wie man hier sieht, die monumentale und heroische Darstellung der Historie immer ein Bedürfnis gewesen. Die Darstellungen passen zur Heldenverehrung unter Regimen wie Nordkorea.
Anschließend gehen wir zur Alten Feste hinüber, vor der an der Stelle des Reiterdenkmals nun das sogenannte "Genozid-Denkmal" steht. Auch hier sieht man, dass das nur das Werk einer Heldenverehrenden Diktatur sein kann. Ähnliche Monumente konnte man ja zu Hauf in der DDR und der Sowjetunion bewundern. Auch heute stehen ja noch genügend davon herum.
Das Reiterdenkmal fristet nun sein Dasein innerhalb der Alten Feste, provisorisch aufgestellt und mit Stahlstreben gesichert. Die Tafel dazu liegt auf dem Boden. Der Sockel wurde von den Nordkoreanern, die das Denkmal um Weihnachten herum in einer Nacht- und Nebelaktion abgebaut haben, auf die Müllhalde geschafft.
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