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Februar 1997
Skiurlaub in Riederalp vom 22. Februar bis 01. März |
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In diesem Jahr fahren wir auf die Riederalp im Schweizer Wallis und zwar ohne Maren und Oma Eva. Maren fährt in der gleichen Zeit mit der 8. Klasse in die Skifreizeit und Oma Eva wohnt in dieser Zeit bei uns, hütet das Haus und versorgt den Kater.
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Durch einen Artikel im Bonner Generalanzeiger sind wir aufmerksam geworden auf die autofreien Winterdörfer im Schweizer Wallis - Riederalp und Bettmeralp:
"Einst waren Bettmeralp und Riederalp im Wallis unbedeutende Alpdörfchen mit einigen Alphütten, Ställen und Scheunen und nur während der 'Sömmerung' des Braunviehs bewohnt. Doch schon Anfang des 19. Jahrhunderts zog der 'Logenplatz am Aletschgletscher' die ersten Idealisten und Naturforscher an ...
Heute gehören Bettmeralp und Riederalp, die sich hoch über dem Rhonetal auf einem sanft geneigten Sonnenbalkon am Fuße des Aletschgletschers ausbreiten und einen atemberaubenden Panoramablick südwärts auf die Viertausender der Walliser Alpen mit Blinnenhorn, Weissmies, Fletschhorn, Mischabelgruppe, Matterhorn und Weisshorn bieten, zu den beliebtesten Wintersportorten im Wallis. Typisch für die beiden schneesicheren Zwillingsorte sind die vielen kleinen Chalets aus Holz, die Namen tragen wie 'Träumli', 'Felsli' oder 'Bärgblüemli' ..."
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Im September 1996 fordern wir Unterlagen vom Verkehrsbüro Riederalp an. Wir entscheiden uns für eine Ferienwohnung im Haus "Montanara" und schließen Anfang Oktober den Mietvertrag ab für ein 30 m²-Studio.
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Am Freitag, den 21. Februar fahren wir etwa mittags in Bonn ab. Auf der A61 fahren wir bis zum Hockenheimer Dreieck, dann ein Stück auf der A6 und ab Kreuz Walldorf auf der A5 bis zur Schweizer Grenze kurz vor Basel. Dort zahlen wir 50 DM für die Vignette, weil wir auf der Autobahn bleiben wollen. Weiter geht es auf der N2 und der N1 nach Bern, ab dort auf der N12 bis zum Genfer See und dann weiter auf der N9 an Montreux und Martigny vorbei. Inzwischen ist es auch dunkel geworden. Ein Stück hinter Sion ist die Autobahn zu Ende. Es geht weiter auf der Landstraße Nr. 9.
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In einem Dorf halten wir an einer Gaststätte mit Herberge (Auberge) und nehmen uns ein recht einfaches Zimmer für die Nacht. |
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Bevor wir schlafen gehen essen wir in einer nahen Pizzeria noch eine frisch gebackene Pizza und trinken in unserer Gaststätte noch ein Bier. Die Verständigung ist recht schwierig, denn wir sind hier in der französischen Schweiz. Der Mann in der Gaststätte versteht nur das Allernötigste in Deutsch. Als ich das Bier bestelle, zählt er verschiedene Sorten auf und hebt am Ende die Stimme fragend an. Keinen der französischen Begriffe kann ich einordnen. Ich sage auf Deutsch, dass ich ein normales Bier möchte. Er zuckt mit den Achseln und fragt ein paar Männer in der Gaststätte ob sie wissen was ein normales französisches Bier ist. Sie zucken auch nur verständnislos mit den Achseln. Dann bringt er mein Bier und ich stelle fest, das sieht ganz normal aus und schmeckt auch so. Also geht es doch ohne viel Fragerei.
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Am nächsten Morgen fahren wir auf der 9 weiter bis nach Visp und biegen dort ab nach Zermatt. Wenn wir schon einmal hier in der Nähe vorbei fahren, dann wollen wir uns das Matterhorn ansehen. Direkt bis nach Zermatt kann man mit dem Auto sowieso nicht fahren, denn der Ort ist autofrei.
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In Täsch müssen wir auf einen großen Parkplatz fahren und uns in ein vorbestimmtes System einfügen. An einem Schalter müssen wir ein Parkticket lösen. Dann erhalten wir an einer Kontrollstelle Anweisung welchen Parkplatz wir ansteuern müssen. Dort werden wir eingewiesen und ein Shuttle-Bus bringt uns zur Station der Zahnradbahn.
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Mit der Zahnradbahn geht es denn nach Zermatt hinauf. Zermatt ist ja berühmt durch das markante Matterhorn. Allzu lange können wir uns aber nicht aufhalten. Wir gehen vom Bahnhof die Straße hinauf bis zur Talstation der Gondelbahn.
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Mit einer 8-er Gondel fahren wir bis zur Zwischenstation Furi. Von dort aus geht es dann mit einer Luftseilbahn (120 Personen!) über die Zwischenstation Trockener Steg und weiter auf das kleine Matterhorn hinauf. Die Fahrt dauert etwa 40 Minuten. |
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Dann befindet man sich in 3.883 m Höhe in einer atemberaubenden Bergwelt mit Gletschern und ewigem Schnee. |
Den grandiosesten Anblick bietet aber das Matterhorn - und das noch bei strahlendem Wetter. |
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Hier oben spürt man schon ein bisschen, dass die Luft dünner wird. Ein Hinweisschild warnt vor zu großen Anstrengungen in dieser Höhe. |
Wir halten uns hier nur eine knappe Stunde auf und fahren dann wieder hinunter. |
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Dabei nehmen wir nochmal die Spitze des Matterhorns ins Visier. |
Trotz der Kürze des Ausfluges, war es ein tolles Erlebnis einmal auf solch einer Höhe gewesen zu sein. Noch interessanter wäre es allerdings von dort oben auf Skiern bis ins Tal nach Zermatt abzufahren. Darauf haben wir uns aber bei unserer geringen Ski-Erfahrung nicht eingelassen .
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Wieder zurück auf der 9 in Visp fahren wir bis nach Mörel. Bis jetzt haben wir, außer auf den Bergspitzen, noch keinen Schnee zu Gesicht bekommen. Alle Straßen bisher waren trocken. Wir sind gespannt wie es oben aussieht.
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In Mörel melden wir uns dann an einem Parkhaus und lassen uns einen Platz zuweisen. Dann fahren wir erstmal zur Talstation der Luftseilbahn Mörel-Riederalp und laden unser Gepäck aus. Anschließend bringe ich das Auto ins Parkhaus "Aletsch Parking" zurück. |
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Mit der Luftseilbahn darf man nur zwei Gepäckstücke á 25 kg gratis mitnehmen. Für die zusätzlichen Gepäckstücke muss man einen Gepäckwagen mieten, den man dann mit in die Gondel schiebt. Dann geht es ab nach oben mit der Luftseilbahn Mörel-Greich-Riederalp. In der Zwischenstation wird nur bei Bedarf gehalten. Dort fängt auch der Schnee an. Je höher wir kommen umso mehr Schnee liegt auf den Hängen. Die Bahn überwindet eine Höhendifferenz von 1.141 m und braucht für die 2.798 m lange Strecke 15 Minuten. Nun sind wir auf der Riederalp in 1.950 m Höhe. In mehreren Etappen tragen wir unser Gepäck bis vor das Stationsgebäude. Die Transportraupe, die eigentlich da sein sollte ist scheinbar noch unterwegs im Ort. Wir schnappen uns deshalb einen bereit stehenden Schlitten, packen unsere sieben Sachen darauf, spannen uns wie die Schlittenhunde davor und ziehen alles bis zum Haus - es sind nur ein paar hundert Meter. Dann bringe ich den Schlitten wieder zur Station zurück. Nun noch alles in die Ferienwohnung hochtragen und wir sind am Ziel.
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Das Studio im Haus Montanara hat eine Küchenzeile im Vorraum, ein Bad/WC mit Dusche und einen Wohn-/Schlafraum mit Sitzecke und Schrankbett.
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Nachdem wir uns eingerichtet haben, gehen wir durch den Ort bis zur Seilbahn, die uns morgen auf die Piste bringen wird. Dort erhalten wir auch unsere Skipässe nachdem wir gleich vor Ort fotografiert werden. |
Das Skigebiet Riederalp geht bis in 2335 m Höhe. In den benachbarten Skigebieten Bettmeralp und Fiescheralp geht es bis 2869 m hinauf. |
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Wir begnügen uns mit den Pisten in Riederalp und fahren immer mit der Gondelbahn Mossfluh hinauf. |
Von dort geht es eine blaue Abfahrt wieder bis zur Talstation hinunter.
Hier gehts zum Pistenplan ... |
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Mittagspause machen wir immer im Bergrestaurant Riederfurka auf 2065 m Höhe. Dorthin gelangt man über einen Panoramaweg von Mossfluh aus auf dem Kamm entlang. Von hier aus hat man auch direkte Sicht auf den Aletschgletscher im dahinter liegenden Tal.
Am Mittwoch machen wir eine Skipause und wandern über Bettmeralp bis nach Fiescheralp. Es ist frostig an diesem Tag und in freien Lagen ziemlich windig, aber zumindest auf dem Hinweg läßt uns die Sonne nicht im Stich. In Fiescheralp fahren wir mit der Luftseilbahn bis zum Eggishorn auf 2.869 m hinauf. Leider läßt uns dort oben das Wetter im Stich. Es ist neblig und windig. Wir können kaum ein paar Meter weit sehen und fahren mit der nächsten Seilbahn wieder hinunter. Von dort oben hätten wir bei einigermaßen Sicht bestimmt auch das Matterhorn sehen können.
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Einmal fahre ich allein mit dem Sessellift nach Hohfluh hinauf und eine blaue Piste wieder hinunter. Hier oben ist es völlig kahl und frei. Es weht ein eisiger Wind und die Piste ist teilweise stark vereist. Vor mir sehe ich schon mehrere Skifahrer stürzen. Ich fahre deshalb so vorsichtig wie möglich und halte zwischen durch immer wieder an. Auf der harten Piste will ich micht nicht lang legen. Etwas unterhalb der Bergkuppe kommt man in einen etwas windgeschützten Bereich und die Piste wird wieder weicher. Dann erreicht man auch schon bald den Panoramaweg zur Gaststätte Riederfurka.
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Von Mossfluh aus fahre ich auch einmal allein nach Bettmeralp hinunter, weil ich bis zum Bettmerhorn hoch will. Über einen Verbindungsweg gelange ich zu einem Schlepplift, den ich nehmen muss, um dann zur Talstation der Gondelbahn zu kommen. Oben auf dem Bettmerhorn geht es auf einer Seite durch einen Skitunnel unter dem Grat hindurch auf eine schwarze Piste. Die habe ich schon von der Gondel aus gesehen und für mich viel zu steil empfunden. Außerdem liegt auf dieser Piste zu wenig Schnee. Ich bevorzuge die rote Aletschpiste, die wieder bis zur Gondelbahn Mossfluh führt. Auch diese Piste ist nicht gerade leicht zu bewältigen, denn auch hier fehlt etwas Schnee. Im mittleren Abschnitt führt die Piste in engen Kurven zwischen kahlen Felsen hindurch. Hier musste ich immer wieder anhalten um nicht zu schnell zu werden und an einen der Felsen zu prallen. Ich bin heilfroh als ich hier durch bin. Nochmal werde ich mir das nicht antun.
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Zu schnell geht die eine Woche vorüber und schon müssen wir wieder unsere sieben Sachen packen. Am Freitag Abend kommt die Vermieterin um mit uns abzurechnen und Samstag früh fahren wir mit einer der ersten Bahnen hinunter nach Mörel. Angelika bewacht wieder das Gepäck an der Seilbahnstation während ich das Auto aus dem Parkhaus hole. Schnell haben wir alles verstaut und machen uns sofort auf den Rückweg nach Bonn, der ohne irgendlelche Staus oder sonstige Probleme gelingt.
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