Dezember 1992 Skiurlaub in Embach vom 19. Dezember bis 02. Januar
Anreise In diesem Jahr wollten wir auf jedem Fall ähnliche Staus wie im letzten Jahr vermeiden und fahren deshalb schon am Freitag so gegen 22.00 Uhr los. Ganz reibungslos läuft die Fahrt dann aber trotzdem nicht ab. Wahrscheinlich war ich durch die lange Nachtfahrt etwas übermüdet und Angelika hat auch nicht richtig aufgepasst, denn am Kreuz München Süd muss ich unbemerkt die Abfahrt Richtung Salzburg verpasst haben. Als auf den folgenden Schildern nur noch München auftaucht werde ich stutzig, aber es ist schon zu spät. Gegen 3.00 Uhr nachts befinden wir uns plötzlich im Stadtgebiet von München. Die Straßen sind um diese Zeit natürlich so gut wie leer. An der nächsten Kreuzung wenden und wieder zurückfahren auf die Autobahn sollte also kein Problem sein. Gerade haben wir uns vor der roten Ampel links eingeordnet und warten auf Grün, da quietschen plötzlich Reifen und es kracht auf der Kreuzung. Ein von gegenüber kommender PKW knallt voll seitlich in einen anderen hinein, der gerade in der freien Richtung über die Kreuzung fährt. Das Eigenartige ist, dass der Unfallverursacher auf der linken Seite ankam, denn die Straße hat wegen der Straßenbahn einen breiten Mittelstreifen. Glücklicherweise gibt es keine Verletzten. Der geschädigte Fahrer kommt gleich zu uns herüber gerannt und bittet mich als Zeuge dazubleiben, denn weit und breit ist sonst kein Mensch zu sehen. Wir warten also bis die Polizei kommt. Es dauert höchsten zehn Minuten. Der Polizist will dann von mir nur meinen Namen und die Telefonnummer wissen. Er verlangt keinen Ausweis und fragt auch nicht nach was ich beobachtet habe. Ich finde das etwas sehr vertrauensselig, bin andererseits aber froh, dass wir nicht noch länger aufgehalten werden. (Ein paar Wochen später ruft dann auch mal jemand an und will wissen was ich gesehen habe.) Minuten später sind wir dann wieder auf der richtigen Autobahnspur und eine Stunde später in Österreich. Um jetzt bis nach Embach durchzufahren ist es viel zu früh. Außerdem bin ich ziemlich müde, mir fallen bald die Augen zu. Also halten wir auf einem Parkplatz und wollen versuchen ein paar Stunden schlafen. Da es ziemlich kalt ist, lasse ich erstmal den Motor laufen. Wir schlafen scheinbar auch alle schnell ein. Irgendwann schrecke ich plötzlich aus dem Schlaf auf, zucke mörderisch zusammen und bin in einem panischen Angstzustand. Ganz kurz nur hatte ich geträumt, dass ich während der Fahrt müde geworden und ein-geschlafen bin. Der laufende Motor hat mich dann offenbar geweckt. Im ersten Moment denke ich wir fahren noch und ich bin dem berühmten Sekundenschlaf erlegen. Es dauert einige Minuten bis ich wieder ruhig werde und mache erstmal den Motor aus. Danach schläft es sich besser, aber es wird auch langsam kälter. So gegen 8.00 Uhr, es wird gerade hell, fahren wir langsam weiter und sind dann gegen 10.00 Uhr in Embach.
In Embach Angelika und ich kommen diesmal mit eigenen Skischuhen und Atomic-Ski. Die Langlaufskier haben wir auch wieder mit und benutzen sie sogar einmal. Maren, sie ist jetzt neun, will in diesem Jahr auch einen Alpin-Skikurs machen. Für sie leihen wir deshalb Schuhe und Skier aus. Ich belege einen Fortgeschrittenen-Kurs und Angelika verzichtet, damit sie sich in den Kurspausen besser um Maren kümmern kann. Im vorigen Jahr hatte das die Oma übernommen, aber sie ist nicht so gut zu Fuß auf den teilweise glatten Wegen.
Vom Balkon unseres Zimmers im Sporthotel können wir die Piste hinter der Kirche sehen. Den Weg bis dorthin, etwa 300 m, muss man mit den Skischuhen laufen.
Durch den zweiten Kurs konnte ich meine Technik ziemlich verbessern, obwohl die Pistenverhältnisse dieses Jahr nicht so gut waren. Tagsüber hat es oft getaut und einige Stellen am Hang waren mit Eis bedeckt. Die Pistenpflege war, wie schon im letzten Jahr, wieder äußerst mangelhaft. Einmal bin ich über eine buckelige Eisfläche geschlittert und habe mich natürlich lang gelegt. Es hat ziemlich gekracht und Herbert rief gleich: "Jetzt ist was passiert!". Er dachte schon an Beckenbruch oder ähnliches, weil ich auf der linken Seite lag. Aber außer einem blauen Fleck habe ich nichts zurückbehalten.
Bei Maren lief alles prima. Sie hat schnell gelernt und auch das Fahren mit dem Anfängerlift gepackt.
Im Skikurs ist Maren besser aufgehoben, als wenn wir versuchen ihr das Skifahren beizubringen. Auf eine Skilehrerin hören Kinder eher als auf die Eltern und Marianne macht ihre Sache gut.
Nach einigen Tagen war die Familien-abfahrt für Maren kein Problem mehr und konnte zusammen mit Angelika ihre Runden drehen. Zum Schluss war sie schneller als ich und zog auf der Buckelpiste locker an mir vorbei.
Auch Maren erhält den Schischul-Paß für die bestandene Prüfung in der Stufe 5.
Heiligabend im Sporthotel - die Babyborn vom letzen Jahr war auch wieder mit.
Probleme hatten wir dann leider mit Oma Eva. Sie war vor dem Hotel ausgerutscht, gestürzt und klagte am Abend über Schmerzen. Wir sind dann mit ihr ins Krankenhaus nach Schwarzach. Dort hat man beim Röntgen einen Beckenbruch festgestellt und sich gewundert, dass sie damit noch laufen konnte. Natürlich musste sie gleich dort bleiben - in einem großen Krankenzimmer voller gebrochener Knochen. Wie gut, dass wir den ADAC-Schutzbrief hatten. Alles wurde problemlos mit nur zwei Telefongesprächen gelöst.
Jeden zweiten Abend sind wir dann nach Schwarzach gefahren und haben Eva im Krankenhaus besucht. Sie hat sich ganz tapfer gehalten, hatte aber auch jede Menge nette Gesellschaft im Zimmer.
An unserem Abreisetag kam ein Krankentransport vom ADAC und hat Eva nach Bonn ins Johanniter-Krankenhaus gebracht. Als wir nach Hause kamen, hatte sie schon Besuch von Marga und Hanns gehabt. Fast sechs Wochen lag sie im Johanniter Krankenhaus bis sie wieder fit war.