Dezember 1994 Skiurlaub in Toblach vom 23. Dezember bis 07. Januar
!993/94 waren wir nicht im Skiurlaub. Wir hatten in diesem Jahr gerade unser neu gebautes Haus bezogen, waren immer noch dabei Restarbeiten zu erledigen und uns neu einzurichten. Außerdem war eine Oma kurz vor Weihnachten gestorben. Da war an Urlaub nicht zu denken.
Aber Weihnachten 1994 ist es dann wieder soweit. Vom 23. Dezember bis zum 7. Januar sind wir in den Dolomiten und zwar in Toblach/Südtirol. Oma Eva ist auch wieder mit dabei. Gebucht haben wir wieder mal bei NUR Touristic. Für zwei Doppelzimmer und 15 Tage Halbpension zahlen wir insgesamt 5.516 DM. Hier sind dann auch wieder Weihnachts- und Silvestermenüs dabei.
Dieses Mal haben wir eine Anreise ohne jegliche Probleme. Wir fahren wieder über Nacht und wechseln uns ab. Maren und Oma Eva können hinten jederzeit schlafen. Über Kufstein, Innsbruck und Brixen kommen wir am Freitag, den 23. Dezember gut im Hotel Dolomiten in Toblach an.
Für Maren haben wir diesmal Schuhe und Skier preisgünstig im Basar der Schule erstanden. Aus einer eigenen Ausrüstung würde sie zu schnell herauswachsen.
In den Schneeberichten für die Alpen, die wir noch zu Hause gelesen haben, hieß es: "Schnee ist noch Mangelware". In Toblach merken wir das. Nur eine Piste ist offen und die ist nicht gerade anspruchsvoll. Man fährt mit einem Tellerlift hinauf. Anfänger können bereits nach der Hälfte der Strecke aussteigen. Für die dahinter liegende Piste fehlt einfach der Schnee. Zwar laufen rund um die Uhr die Schneekanonen, aber es reicht nicht aus, um in den zwei Wochen, die wir hier sind, die Piste zu eröffnen.
Um bessere Schnee- und Pistenverhältnisse kennen zu lernen, können wir aber auch in andere Orte ausweichen. Ich probiere das gleich am 1. Feiertag. Mit dem Skibus fahren Angelika und ich zum Haunold in Innichen. Dort hole ich mir eine verbilligte Nachmittagskarte um die Verhältnisse hier zu erkunden. Mit der Gondel fahre ich nach oben auf den Haunold. Von dort oben gehen mehrere Pisten ab. Ich wähle eine, die wieder bis ins Tal führt bis zur Gondelstation, weil Angelika unten wartet. Ungefähr eine halbe Stunde später bin ich wieder unten. Weil es so schön war und um die Karte auszunutzen, fahre ich nochmal hoch. Oben merke ich, dass es schon anfängt zu dämmern und die Sicht damit schlechter wird. Ich muss mich also etwas beeilen. Dummerweise verpasse ich am ersten Abzweig die Piste ins Tal und lande an einem Sessellift. Es gibt keine Möglichkeit von hier direkt auf die Talabfahrt zu kommen. Ich muss also wieder hoch. Diesmal treffe ich dann wieder die richtige Piste. Ungefähr nach der Hälfte der Strecke baue ich in einer Kurve einen Sturz und lande direkt unter einer Schneekanone. Meine Mütze und meine Brille sind weg, die Skier sind noch dran. Ehe ich alles wieder zusammen habe, hat mich die Schneekanone voll eingedeckt. Ich sehe aber, dass ich nicht der Einzige bin, der sich hier lang legt. Auch mehrere andere hat es noch erwischt. Dann muss ich erst noch die Brille trocknen um überhaupt etwas zu erkennen. Als ich danach mit einigen anderen unten auf einer längeren Gefällestrecke ankomme, sehe ich dass zwei Jugendliche in ungefähr 50 cm Höhe eine Leine quer über die Piste halten. Das könnte gefährlich werden. Ich schreie irgendwas und im letzten Moment lassen die Kerle die Leine fallen, so dass wir darüber fahren können. Dann bin ich unten, völlig durchgeschwitzt, außer Atem und von oben bis unten weiß vom Schnee, der ziemlich feucht ist und am Skianzug klebt. Angelika wartet schon seit fast einer Stunde. Mit einem der letzten Skibusse fahren wir wieder zurück nach Toblach.
Mit einem Sessellift geht es bis an den Pistenanfang hinauf.
Für Anfänger gibt es einen Tellerlift, der bis zur Mitte der Piste geht.
Der Brunnen im Ort ist zu Eis erstarrt.
Nach den Feiertagen, am 27. Dezember beginnen wir mit dem intensiveren Skilaufen und holen uns Skipässe. Die kosten zusammen 715.000 Lire.
Der 3-Tage-Fortgeschrittenen-Skikurs, den ich dieses Jahr noch mal buche, kostet 95.000 Lire.
Unten an der Skipiste gibt es eine große Gaststätte, in der wir immer Mittagspause machen.
Silvester fand ein Nachtlaufen der Skilehrer statt. Wir waren vor Beginn der Silvesterfeier dort.
Im Hotel bereitet man inzwischen die Silvesterfeier vor. Dabei serviert man uns über mehrere Stunden ein ganz hervorragendes Menü. Weil die Gäste aus aller Herren Länder sind, setzt man alle Deutschsprachigen an eine Tafel, darunter auch einige Luxemburger.
Natürlich bleiben wir in den zwei Wochen nicht nur in Toblach, denn die Pisten hier haben nicht viel zu bieten. Ein paar Mal fahren wir noch nach Innichen zum Haunold und auch nach Bad Moos zu den Rotwandwiesen. Hier sind auch noch anspruchsvollere Pisten. Alle haben aber zu wenig Schnee, sind hart und teilweise auch etwas vereist.
Am Samstag, den 7. Januar ist auch dieser Winterurlaub wieder zu Ende. Ein kleines Problem sollte es aber doch noch geben. Kurz bevor wir abfahren wollen, kollidiert auf dem etwas vereisten Parkplatz am Hotel ein anderer PKW mit unserer hinteren Stoßstange und hinterläßt einen etwa 2 cm langen Riss in dem Kunststoffteil.
Normalerweise soll man bei Unfällen im Ausland immer die Polizei holen um ein Protokoll aufzunehmen. Aber heute ist Samstag, dazu noch ein Feiertag in Italien und wir wollen fahren. Der Italiener möchte am liebsten keine Polizei. Nach einigem Hin und Her, der Hotelchef dolmetscht zwischen dem Italiener und uns, stimmen wir einer sofortigen Barabfindung zu. Er schlägt vor uns 100.000 Lire (ca. 100 DM) zu geben. Das können wir aber nicht akzeptieren, denn eine Stoßstange für einen Audi 100 gibt es nicht für 100 DM. Uns ist klar, dass wir unter 300 DM, einschl. Montage, das Teil nicht bekommen würden. Gleichzeitig ist uns aber auch klar, dass wir mit dem Schaden leben könnten, denn unser Auto hat schon andere Kratzer. Aber wir wollen den Mann auch nicht so einfach davon kommen lassen. Er hätte ja schließlich aufpassen können. Wir verlangen also 200.000 Lire. Er schluckt etwas, meint es wäre zuviel, aber zahlt dann letzendlich.
Die Rückfahrt verläuft ansonsten problemlos und ohne nennenswerte Staus. Nach etwa zehn Stunden Fahrt sind wir zu Hause in Bonn.