Mittwoch, 28.06.2000 - 8. Tag Vardø, Vadsø und Kirkenes
Als wir gegen 6.00 Uhr früh mit einer Dreiviertelstunde Verspätung in Vardø anlegen, sind wir wieder auf den Beinen. Vardø liegt auf einer Insel direkt vor der Barentsee und ist durch einen Unter-wassertunnel mit dem Festland verbunden. Der Ort hat 3.000 Einwohner, die, wie sollte es anders auch sein, vom Fischfang und der -verarbeitung leben. Auf einem Vogelfelsen der nebenan liegenden Insel Hornøya befindet sich der östlichste Punkt Norwegens. Nach einer knappen halben Stunde geht es bereits weiter.
Beim Frühstück ist der Salon diesmal nur sehr schwach besetzt. Offensichtlich haben viele unserer Mitreisenden nach dem Wellengang in der letzten Nacht noch keinen richtigen Appetit. Auch jetzt sind noch ziemliche Wellen, so dass man mit den Tellern vom Buffet bis zum Tisch vorsichtig gehen muss. Kurz nachdem wir in den Salon kamen, hat sich das Schiff bei einer vermutlich höheren Welle mal soweit zur Seite gelegt, dass einiges an Geschirr vom Buffet runterfiel und mit lautem Klirren zu Bruch ging. Fruchtsaft und andere leckere Sachen wurden vom Personal schnell wieder vom Fußboden aufgewischt. Der Kapitän, der gerade beim Frühstück saß, sprang sofort auf und rannte auf die Brücke. Kurz darauf gab es eine leichte Kursänderung und es wurde ruhiger.
Bei der Einfahrt in Vadsø kann man den Ankermast des Luftschiffes Norge sehen. Der Mast wurde 1926 von Roald Amundsen und 1928 von Umberto Nobile genutzt.
Im Hafen liegen einige rostige Schiffe der russischen Fischereiflotte.
Die Tafel am Schiff zeigt an, dass es 10.05 Uhr, also mit 35 Minuten Verspätung, weiter zu unserer Endstation in Kirkenes geht.
Dort kommen wir gegen 11.30 Uhr mit nur noch geringer Verspätung an. Das Wetter ist sonnig und recht warm hier.
Mit einer Durchsage verabschiedet sich die Reiseleiterin auch im Namen der ganzen Besatzung von allen Passagieren, die nicht die Südroute mitmachen und wünscht uns eine gute Heimfahrt.
Unsere Sachen sind schon gepackt. Nun heißt es Abschied nehmen von der Hurtigruten. Wir sehen noch zu wie unser Auto auf den Kai gesetzt wird und nehmen das natürlich auch auf Video auf.
Unsere Tischnachbarn, ein Ehepaar aus Cottbus, sind schon an Land um in die Stadt zu gehen. Sie winken und rufen uns zum Abschied noch mal zu. Dann schnallen wir uns die Rucksäcke auf den Rücken, nehmen Koffer, Kamera- und Fototaschen und packen alles ins Auto.
Wir verabschieden uns mit einem letzten Blick von der Harald Jarl und treten unsere Rückfahrt durch Norwegen an. Die schönste Seereise der Welt ist damit für uns zu Ende.