Australien 2009 - Von Darwin nach Darwin
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Australien 2009 - Von Darwin nach Darwin
Australien 2001 - Navigation
Bushcamping im Purnululu Nationalpark

Montag, 24. August 2009

Fahrstrecke 311 km
Nach der problemlosen Übernahme des Wir starten nun Richtung Palmerston zum Einkaufen. Jetzt heißt es – Einstellung auf den Linksverkehr und vor allem vor Kreuzungen vorausschauend fahren und rechtzeitig die richtige Spur erwischen.

Der Einkauf macht richtig Spaß, vor allem weil vieles preiswerter ist als bei uns und man kann fast wieder in DM rechnen. Wir decken uns mit dem Notwendigsten ein, vor allem mit Wasser, Brot, frischem Obst, etwas Wurst, Käse usw. Im Backshop lassen wir uns noch eine Pizza aufwärmen und fahren dann los zunächst Richtung Süden.

Im Busch neben der Strecke sehen wir jede Menge Termitenhügel. Auch einige Kängurus sehen wir. Allerdings liegen sie tot am Straßenrand. Wahrscheinlich wurden sie in der Nacht von Road Trains getroffen und zur Seite geschleudert. Diese Riesenfahrzeuge kommen uns immer wieder mal entgegen, ein paar davon überholen wir auch mal auf einer zweispurigen Stelle. Sie fahren immer volles Rohr und unser Bushcamper ist ziemlich schwerfällig. Für schnelles Überholen ist er nicht gedacht.

Gegen 17 Uhr 15 sind wir in Katherine und fahren auf den Low Level Caravanpark, der etwas außerhalb liegt. Die Rezeption ist schon fast geschlossen. Wir erhalten einen Plan, aus dem hervorgeht, welche Stellplätze noch frei sind und ein Kuvert in das wir 30 Dollar legen sollen, falls wir morgen sehr früh abfahren sollten.

Während ich vor dem Auto sitze und schreibe, kreischen die Vögel um uns herum und kommen manchmal auch bis auf wenige Meter heran.


Caravanpark Katherine
Auf dem Caravanpark in Katherine


Dienstag, 25. August 2009
Fahrstrecke: 286 km
Ehe wir heute abfahren müssen wir noch die Gebühren für den Caravanpark bezahlen. Inzwischen ist es 10 Uhr 15 und die Rezeption ist wieder besetzt, so dass wir das Kuvert nicht benutzen müssen. Wir müssen uns nun auf die Fahrt ins Outback einstellen.

Wir starten nach Timber Creek. Bis dorthin liegen 286 Kilometer Asphaltstraße vor uns. Inzwischen ist es sehr heiß geworden. An 40 Grad dürfte nicht mehr viel fehlen und im Freien sind wir im Nu durchgeschwitzt. Im Auto hilft ein bisschen die Klimaanlage.

Die Straße ist anfangs recht gut, später manchmal etwas wellig, aber ohne Löcher. Es gibt mehrere Baustellen, manchmal mit Ampelregelung. Meistens steht aber am Anfang und am Ende jemand mit einem „Stop and Go“-Schild.

Das Verkehrsaufkommen ist recht dünn, etwa ein Auto auf zehn Kilometer, manchmal sind es auch zwei. Die Fahrt ist streckenweise recht eintönig und nach 200 Kilometern bei maximal Tempo 120 (fahren darf man stellenweise bis 130 km/h), bekomme ich Bleilider. Hier hilft nur ein kurzer Halt bei Victoria Creek, einem Roadhouse mit Caravanpark.

In Timber Creek quartieren wir uns auf dem Caravan-Park ein. Timber Creek ist eine Tankstelle mit zwei Caravanparks und ein paar kleinen Shops mit Bistro.

Erst werfen wir uns mal in den kleinen Pool,, um uns von der heißen Fahrt abzukühlen. Dann setzten wir uns im Schatten unseres Autos an den Campingtisch und genießen erst mal Kaffee und Kuchen. Um uns herum kreischen wieder verschiedene Vogelarten. Am auffälligsten sind die bunten Sittiche, die an tropfenden Wasserhähnen der Stellplätze ihren Durst löschen. Wir müssen anhand unseres Buches mal versuchen herauszufinden was das alles für Vögel sind.

Wenn die Sonne langsam verschwindet, wird die Temperatur erträglich.

Der Umbau der Sitzbank zur unteren Schlafstatt ist die schlimmste Tätigkeit in dem kleinen Bushcamper. Auf der oberen Schlaffläche stehen aber erst mal unsere drei Reisetaschen. Dann liegt dort auch noch der Tisch mit den ausklappbaren Füßen. Das muss alles erst einmal herunter. Dann muss man die einzelnen Platten herausziehen, damit unter dem Dach eine 1,80 Meter lange Fläche entsteht. Darauf muss man die beiden Schaumstoffmatratzen nebeneinander legen. Anschließend wuchte ich zwei der drei Taschen wieder nach oben an eine Längsseite. Die dritte Tasche kommt unten in den Gang zwischen Küchenzeile und Sitzbank. Die Platten der Sitzbank werden angehoben, herausgezogen und seitlich abgestellt. Damit entsteht eine Liegefläche von etwa 80 Zentimeter Breite. Unter einer der Platten steht dann die dritte Tasche. Nun muss man Sitz- und Rückenpolster nebeneinander legen und das untere Bett fertig machen. Dabei kann man, wegen der oberen Schlafstatt, nur vor der Hecktür auf etwa einem Meter Länge stehen. Das Ganze ist eine mühsame und schweißtreibende Angelegenheit, wenn man bedenkt, dass die Außentemperatur immer noch bei etwa 30 Grad liegt und die ganze Nacht sicher nicht unter 28 Grad sinkt.


Mittwoch, 26. August 2009
Fahrstrecke: 484 km
Weiter geht es Richtung Kununurra. Neben der 192 Kilometer langen Strecke wechselt die spärliche Bewaldung immer mal wieder ab. Blickfang sind aber die flaschenförmigen Baobabs, kurz auch Boabs genannt.


Boab am Victoria Highway
Boab am Victoria Highway


Auch Rindern, die seelenruhig neben der Straße her laufen, begegnen wir. Oft laufen sie erst dann quer über die Straße, wenn wir nahe genug heran gekommen sind. Ein Road Train würde an unserer Stelle nicht langsamer fahren, sondern sie mit seinem „Kuhfänger“ aufgabeln und zur Seite schleudern. Eines, das dieses Schicksal erlitten hat, sehen wir später am Straßenrand liegen. Auch das zweite Känguru, welches wir heute zu Gesicht bekommen, liegt tot auf der rechten Fahrbahn.

Gegen 11 Uhr 30 erreichen wir die Grenze zwischen dem Northern Territory und Westaustralien. Aus dem Autoatlas weiß ich, dass es dort einen Checkpoint gibt. An der Straße standen auch schon große Hinweisschilder zu den geltenden Quarantänebestimmungen. Darunter fallen leider auch unsere schönen frischen Kiwis, Mandarinen, Bananen, Äpfel und Möhren. Entweder wir essen alles hier auf, oder es wandert in eine riesige Mülltonne. Auf dem Parkplatz essen wir so viel, wie mit aller Gewalt in uns hineinpasst. Es ist sowieso gerade Mittagszeit. Alles schaffen wir aber nicht, schon gar nicht die Zwiebeln und den Knoblauch. Ein paar Äpfel, Möhren und Tomaten bleiben auch auf der Strecke.


Quarantänebestimmungen
Quarantänebestimmungen für Westaustralien


In Kununurra tanken wir für 1,60 Dollar je Liter Diesel (in Katherine waren es 1,32). Übrigens ist hier in Australia Diesel vier Cent teurer als Benzin. Im Tankstellenshop kaufen wir neues Obst, Zwiebeln, Knoblauch. Hier ist alles um einiges teurer als in Katherine.

Auf der Strecke zwischen Kununurra und Warnum gibt es viele Straßenbaustellen. Gegen 17 Uhr 30 sind wir dann hier am Roadhouse Turkey Creek und erhalten die letzte "powered site" auf dem Caravanpark. Dieser Platz hier ist einer der Ausgangspunkte für Touren in die Bungle Bungles.

Morgen früh wollen wir zeitig los in den Purnululu Nationalpark (Bungle Bungle). Jetzt um 21 Uhr 30 sind es immer noch 29 Grad und kein Lüftchen bewegt sich. Allerdings ist es nicht mehr so feucht wie gestern. Dafür sind die kleinen schwarzen Fliegen hier noch lästiger. In Timber Creek waren sie nach einer Stunde plötzlich wieder verschwunden. Hier beißen sie seit dem Sonnenuntergang um 19 Uhr wie wild. Wir brauchen unbedingt noch etwas gegen Insektenstiche.


Donnerstag, 27. August 2009
Fahrstrecke: 164 km
Bis zum Abzweig zum Purnululu Nationalpark sind es noch 56 Kilometer.

Gegen 9 Uhr 30 stehen wir vor einem eisernen Tor, dass man selbst öffnen kann und nach der Einfahrt wieder schließen muss. Die Gravelroad zum Nationalpark führt über das Gelände der Mabel-Farm. Diese Piste ist die erste Herausforderung für uns in Australia. Anfangs ist es noch eine etwas breitere Waschbrettpiste und wir werden mächtig durchgeschüttelt.

Irgendwann erreichen wir eine breite sandige Fläche mit tiefen Löchern und mehreren Spuren darum herum. Ich locke die Vorderräder, schalte um auf 4WD und fahre durch. Es klappt ohne Probleme, aber der Bushcamper wird kräftig durchgeschüttelt und die Videoaufnahme, die Angelika während der Fahrt macht, wird schön verwackelt sein.

Kurze Zeit später müssen wir durch einen wasserführenden Creek. Das Wasser ist ungefähr einen halben Meter tief und reicht etwa bis an die Türschwelle. Es rumpelt ein bisschen wegen des unebenen Untergrundes und schon sind wir auf der anderen Seite. Noch drei weitere Male geht es dann durch etwas kleinere Creeks.

Nach reichlich zwei Stunden sind wir am Visitor Centre des Purnululu Nationalparks, lassen uns registrieren und löhnen 30 Dollar für die Durchfahrt. In der Gebühr ist auch die Übernachtung auf den beiden einfachen Campgrounds enthalten.

Inzwischen ist es ziemlich heiß geworden, es müssen so an die 40° sein. Wind ist kaum spürbar. Wir fahren zum Carpark vor der Echidna Chasm, einer hohen engen Schlucht. Hier sind es nur zwei Kilometer hin und zurück. Die schaffen wir und auch anschließend noch 500 Meter bis zu einem Lookout. Der Weg zur Chasm führt durch ein steiniges trockenes Flussbett. Ein älteres australisches Ehepaar, das uns aus der Schlucht entgegen kommt, prophezeit uns, dass es in der Schlucht angenehm „cool“ wäre.

Durch das trockene Flussbett geht es in die Schlucht hinein und schließlich in einen riesigen Kessel, der wie eine „Kathedrale“ wirkt. Hier ist Ende für uns. Der weitere Weg hinter dem Kessel ist durch große, runter gefallene Sandsteinbrocken versperrt. In der Schlucht ist es zwar etwas kühler, aber nicht wirklich erfrischend. Hier stehen wir nun und wirken wie Ameisen angesichts der gewaltigen Felswände um uns.


Echidna Chasm
Höhle am Ende der Echidna Chasm


Anschließend fahren wir die Piste zurück zu dem einfachen Walardi Camp südlich des Visitor Centers. Hier nehmen wir gleich eine Dusche mit unserem schönen Wasserschlauch und fühlen uns gleich wohler.


Freitag, 28. August 2009
Fahrstrecke: 208 km
Mangels Strom müssen wir unser Kaffee- und Teewasser heute mit dem etwas rußenden Spirituskocher erhitzen. Das passiert aber nicht direkt im Auto, sondern auf einer Klappe an der Hecktür, also quasi im Freien.

Dann brechen wir auf zum Carpark am Piccaninny Creek
und gehen dort den Rundweg durch „The Domes“, die bienenkorbartigen Felsengebilde. Dieser sandige Weg führt zwischen den riesigen Domen und stacheligem Spinifexgras hindurch und bietet ab und zu auch mal etwas Schatten hinter den Felsen. Wir sind beeindruckt. Zum tiefblauen Himmel bilden die rotbraunen „Bienenkörbe“ einen faszinierenden Kontrast. Hier wird uns wieder einmal bewusst, was die Natur Schönes erschaffen kann.


"The Domes" im Purnululu Nationalpark
"The Domes" im Purnululu Nationalpark


Gegen Mittag fahren wir am Visitor Centre vorbei und verlassen den Purnululu Nationalpark.


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