Grönland 2008 - Kreuzen in der Diskobucht
Flagge Groenland Albatros Im Prinz-Christian-Sund Wohnhaus in Groenland Sunset in der Diskobucht Eisfjord Albatros naben Eisberg

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Grönland - Eine Kreuzfahrt mit der "Albatros"
Grönland 2008 - Kreuzen in der Diskobucht
Von Sisimiut nach Ilulissat

Samstag, dem 30. August 2008

Heute war der vorläufige Höhepunkt der gesamten Reise.

Während wir in der Nacht schliefen, fuhr die Albatros in die Diskobucht hinein, also Richtung Osten. Als ich gegen 4 Uhr aus dem Fenster sehe, kann ich schon den rötlich gefärbten Himmel sehen, der den Sonnenaufgang ankündigt. Auch einige kleinere Eisberge kann ich in der Morgendämmerung ausmachen. Der Sonnenaufgang ist für 5.41 Uhr angekündigt. Etwa eine viertel Stunde vorher bin ich an Bord. Heute bin ich nicht der Erste. Vom Bug aus haben wir den Sonnenaufgang direkt vor uns, denn der Kurs nach Ilulissat geht Richtung Osten.

Sunrise Diskobucht


Sunrise Diskobucht


Je näher wir kommen, um so größer werden die Eisberge. Rechts vor uns liegt die Mündung des Eisfjords. Von weitem sieht es dort aus wie eine geschlossene Eiswand. Beim Näherkommen sieht man aber schnell, dass es alles einzelne Eisberge sind und zwar ziemlich große. Ein grandioser Anblick. Und dann noch vollkommen klares Wetter, kein Wölkchen am Himmel – und das schon den dritten Tag in Folge. Unser Glück ist nahezu unfassbar. Hier, wo das Wetter Europas entsteht und sich die Wetterlage manchmal stündlich ins völlige Gegenteil verkehren kann, haben wir schon den 4. Tag infolge strahlenden Sonnenschein bei kaum einem Wölkchen. 


Eisberge Diskobucht
Eisberge in der Diskobucht


Eisberge Diskobucht


Eisberge Diskobucht


Eisberge Diskobucht


Eisberge Diskobucht


Eisberge Diskobucht


Eisberge Diskobucht


Ilulissat


Nach dem Sonnenaufgang und der Anfahrt auf Ilulissat heißt es schnell frühstücken und dann ausbooten zum Ausflug. Die angebotenen Ausflüge - Wanderung zum Eisfjord, Bootsfahrt auf dem Eisfjord und Hubschrauberflug mussten schon einige Tage vorher gebucht werden und jeder der fast 800 Passagiere soll mindesten einen Ausflug in Anspruch nehmen können. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir noch keine Ahnung welches Wetter uns hier erwartet. Es hätte auch nebelig, regnerisch und windig oder Schneesturm sein können. Statt dessen aber nun Sonne bei 5 °C am Morgen.

Wir hatten uns schon für die 2 1/2-stündige Wanderung entschieden, da wir hier freier sind, als auf einem Boot mit vielleicht 50 anderen Passagieren. Jeder würde dann gern für die einmaligen Video- und Fotoaufnahmen in der ersten Reihe stehen wollen und das hätte eng werden können - dachten wir uns. 

Auch beim Hubschrauberflug hat nur der die beste Sicht, der den Platz neben dem Piloten bekommt. Da wir zu viert sind und der Hubschrauber vielleicht 8 Leute fasst, gibt es nur wenig Chancen, dass einer von uns diesen Platz erwischt. Außerdem kostet der 45-minütige Flug 320 Euro je Person und das ohne Garantie auf gute Sicht und gutes Wetter.

Mit Kleinbussen werden wir in 15 Minuten bis zum Startpunkt der Wanderung gefahren. Jede Gruppe umfasst etwa 24 Leute. Unser Guide stellt sich vor als Konrad, ein Halbdäne, vielleicht so um die 30. Teilweise über Holzstege geht die Wanderung durch die tundraähnliche zum Teil sumpfige Landschaft. Im Winter liegen hier 2 m Schnee, meint Konrad.

Nach einer knappen Stunde haben wir den Rand des Eisfjord erreicht und direkt vor uns schwimmen die riesigen Eisberge. Zweimal hören wir das Krachen von Gletscherkalbungen an der etwa 45 km entfernten Abbruchkante.


Guide
Konrad, unser Guide bei der Wanderung


Eisfjord


Eisfjord
Am Eisfjord


Eisfjord
Eisfjord


Eisfjord


Eisfjord


Eisfjord



Eisfjord


Wollgras
Wollgras


Man kann sich  nicht satt sehen an der Landschaft - Wollgraswiesen und andere arktische Flora, deren Namen auch der Guide nicht kennt, und immer wieder Eisberge. Über einen 4000 Jahre alten ehemaligen Siedlungsplatz der Inuit wandern wir wieder zurück zum Busparkplatz.

Da es bei der Rückfahrt Probleme gibt mit einigen älteren Ehepaaren, die für die 15 Minuten Fahrt nicht getrennt werden wollen, gehen wir die 2 km zu Fuß zurück zum Hafen.

Auf dem Weg in die Stadt kommen wir an großen Hundeplätzen vorbei. Die Schlittenhunde müssen überwiegend außerhalb der Stadt gehalten werden, um die Kinder nicht zu gefährden.



Groenlandhunde
Grönlandhunde an der Kette


Achtung Hundeschlitten
Achtung Hundeschlitten


Ilulissat
Ilulissat


Kinder von Ilulissat
Kinder in Ilulissat


Albatros vor Ilulissat
Die
Albatros vor Ilulissat


Mit dem Tenderboot lassen wir uns zum Schiff zurückfahren zum Mittagessen.



Eisberg vor Ilulissat
Eisberg vor Ilulissat


Albatros vor Ilulissat
Die
Albatros auf Reede vor Ilulissat


Albatros vor Ilulissat


Gegen 14.30 Uhr lassen wir uns noch einmal ausbooten. Beim Rundgang durch den Ort laufen uns ein paar Mal junge Hunde vor die Füße, die ein Butterbrot und auch Bananen nicht verschmähen. Sie müssen nicht, wie ihre Eltern, an der Kette liegen.


Groenlandhunde
Junge Grönlandhunde fressen auch Bananen


Ferienhaus Ilulissat
Ferienhaus in Ilulissat


Kirche Ilulissat
Kirche von Ilulissat


Ilulissat
Ansichtskarte


Wir kommen mit einem Grönländer ins Gespräch, der, wie viele andere hier, Halbdäne ist. Er fragt, ob wir von dem großen Schiff sind, aus welchem Land wir kommen und welche Route wir gefahren sind. Eben hat er seine 9 Schlittenhunde gefüttert. Sie sind jung und müssen noch angelernt werden. Er erklärt uns auch, dass sie mit der Peitsche geschlagen werden müssen, damit sie lernen in der Formation zu laufen. Es bleibe ihm nichts anderes übrig. Sie müssen geschlagen werden, damit sie lernen. Seine Frau ist Halbbrasilianerin. Ihr Vater war 1945 auf einem amerikanischen Stützpunkt stationiert. Reinrassige Eskimos gibt es kaum noch, meint er. Dabei verwendet er selbst das Wort „Eskimos“, das wir als Touristen eigentlich nicht in den Mund nehmen sollten, weil es gegenüber den Inuit wie ein Schimpfwort klingt (Eskimo - Rohfleischesser). 


Ilulissat
Aussicht vom Hotel Icefjord


Auf unserem Rundweg durch den Ort kommen wir auch am Hotel Icefjord vorbei. Von der Terrasse des Hotels hat man eine herrliche Aussicht auf die schwimmenden Eisberge.

Inzwischen liegt auch ein zweites, etwas kleineres Kreuzfahrtschiff auf Reede vor Ilulissat. Um 17.30 fahren wir, mit Sicht auf viele Eisberge, wieder zurück  zum Schiff. An den Eisbergen kann man sich nicht satt sehen.

Die folgenden Fotos von einem Hubschrauberflug und einer Bootsfahrt haben uns andere Reisende zur Verfügung gestellt.


Eisfjord
Hubschrauberflug über den Eisfjord


Eisfjord
Landung am Eisfjord


Eisfjord


Eisfjord


Eisfjord
Bootsfahrt durch den Eisfjord


Eisfjord


Eisfjord


Eisfjord


Eisfjord


Beim Essen kündigt der Kapitän über Lautsprecher für morgen noch ein "Bonbon" an. Er sagt, dass er jetzt 24 h auf der Brücke war und auch sehr fasziniert ist von den Eisbergen und dem traumhaften Wetter.

Wir bedauern es später etwas, dass wir nicht doch noch versucht haben, am Nachmittag einen Bootsausflug zu bekommen, denn ob wir es in diesem Leben noch einmal bis hierher schaffen, ist fraglich. Aber man kann eben nicht alles haben und dieser Tag ist sowieso durch nichts mehr zu toppen.

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