Grönland 2008 - Kreuzen in der Diskobucht
Flagge Groenland Albatros Im Prinz-Christian-Sund Wohnhaus in Groenland Sunset in der Diskobucht Eisfjord Albatros naben Eisberg

A u G . l e

Grönland - Eine Kreuzfahrt mit der "Albatros"
Grönland 2008 - Kreuzen in der Diskobucht
Abreise über Kangerlussuaq

Montag, dem 01. September 2008

Eine letzte Info noch über dem Abschluss der Kreuzfahrt in den höheren Norden.

Nach dem Ablegen von Qeqertassuaq auf der Diskoinsel geht die Albatros gegen 16.00 Uhr auf Kurs nach Kangerlussuaq, dem "Ort" mit dem "Großflughafen" Grönlands. Noch sehen wir einige Eisberge, aber die Entfernungen werden immer größer und die hellen Flecke über der Wasseroberfläche immer kleiner.

Nach dem Verlassen der Diskobucht geht es auf Südkurs und am frühen Morgen laufen wir südlich von Sisimiut, etwa auf der Höhe des Polarkreises, in den "Langen Fjord" - Kangerlussuaq - ein. Dieser Fjord ist ca. 160 km lang und die Landschaft sieht entlang der kahlen Küsten fast überall gleich aus, ist aber trotzdem interessant.

Wir schlafen an diesem Morgen mal etwas länger. Schon beim Blick aus unserem Fenster kann ich sehen, dass das Wetter nicht mehr ganz so schön ist. Jürgen und ich sind vor dem Frühstück dann nur mal kurz an Deck um ein paar Aufnahmen zu machen. Der Himmel ist stark bewölkt und an den Steilhängen des Fjordes hängen lange Nebelschwaden. Aber diese Kulisse hat auch ihren Reiz und ist immer ein Foto oder eine Videoaufnahme wert.

Je weiter wir in den Fjord hineinfahren, umso "wärmer" wird es, aber auch der Himmel wird grauer. Vom Heck aus sieht man in der Ferne noch die Reste der aufgerissenen Wolken mit dem blauen Himmel, der uns die letzten Tage mehr als genug verwöhnt hat. Nun wird es wohl damit vorbei sein. Wir sind aber nicht traurig darüber, denn wir haben Grönland, wenn auch nur kurz, dafür aber wettermäßig von seiner besten Seite kennen gelernt.

Aber noch während wir beim Frühstück sitzen und unsere Gespräche schon um den Rückflug kreisen, kommt doch wieder die Sonne durch. Auf die Wetterschmiede Grönland ist eben Verlass. Versaut wird das Wetter vermutlich erst in Island und dann zu uns ins übrige Europa geschickt.



Fjord Kangerluussuaq



Fjord Kangerluussuaq
Durch den langen Fjord


Bis 11.00 Uhr müssen wir unser Gepäck vor die Kabinentür stellen. Es landet später auf einem großen unübersichtlichen Haufen im Saal des Treppenhauses. Nun müssen wir bis Düsseldorf mit unserem Handgepäck leben.

Gegen 12.00 Uhr kommen wir in Kangerlussuaq an, d.h. nur auf Reede am Ende des Fjordes. Zum Flughafen sind es immer noch 12 km.

Wer nicht schon heute zurückfliegt, sondern mit dem Schiff weiter über Island und die Färöer-Inseln zurück nach Bremerhaven fährt, hat noch die Gelegenheit an einem Ausflug zur Inlandeiskappe teilzunehmen.

Wir haben bis zur Abfahrt zum Flughafen noch bis 19.30 Uhr Zeit um einen privaten Landgang zu unternehmen. Also lassen wir uns mit dem Tenderboot an Land bringen. Inzwischen ist der Himmel nur noch leicht bewölkt. Das Wasser im Fjord glitzert so stark und hell in der Sonne, dass es aussieht als wären die Albatros und das andere Schiff, das noch daneben liegt, im Eis festgefroren.

Am Ufer stehen an den Hängen nur ein paar einzelne Häuser. Ansonsten gibt es außer der kargen arktischen Natur nicht viel zu sehen. Nach einer Weile lassen wir uns auf einer Anhöhe auf den Felsen in der Sonne nieder, genießen ohne Stress die Landschaft und den Blick über den Fjord.



Kangerluussuaq
An Land in Kangerlussuaq



Arktische Vegetation
Arktische Vegetation



Arktische Vegetation
Arktische Vegetation


Arktische Vegetation
Arktische Vegetation


Albatros vor Kangerlussuaq
Die Albatros vor Kangerlussuaq


Haus  vor Kangerlussuaq
Haus vor Kangerlussuaq


Am Spätnachmittag lassen wir uns von einem der Tenderboote, die im halbstündigen Rhythmus verkehren, wieder zur Albatros zurückbringen und nach einem letzten Abendessen an Bord verlassen wir gegen 19.30 Uhr mit unserem Handgepäck das Schiff.



Albatros
Letzte Stunden an Bord


Albatros
Letzter Blick zur Albatros

Mit dem Tenderboot werden wir zum letzten Mal an Land gebracht und mit dem Bus geht es über eine teilweise ziemlich unebene Straße zum Flughafen von Kangerlussuaq.

Kangerlussuaq war ursprünglich ein amerikanischer Stützpunkt, der 1941 unter dem Namen „Bluie West 3“ eingerichtet und bis 1951 betrieben wurde. Während der Berlin-Blockade hatte der Flughafen eine tragende Rolle, da die Luftbrücke über diesen Stützpunkt abgewickelt wurde. Danach verlor er, auch als Folge der technischen Entwicklung, seine militärische Bedeutung und wurde in den 90er Jahren an Grønlands Hjemmestyre (Selbstverwaltung) übertragen. Heute ist der Flughafen in Kangerlussuaq ein Verkehrsdrehkreuz für fast ganz Grönland und Arbeitgeber für viele der rund 500 Einwohner.

In dem recht kleinen Flughafengebäude finden wir noch Platz in der Cafeteria. Von der Terrasse aus können wir die pünktliche Landung unserer beiden LTU-Maschinen aus Düsseldorf und den Start einer Maschine der Greenlandair beobachten.

Hier läuft alles nicht so unter Zeitdruck ab. Das Aussteigen der etwa 350 Passagiere, die an unserer Stelle die Reise mit der Albatros fortsetzen, und das Ausladen des Gepäcks verzögern sich ziemlich. Den Phönix-Mitarbeitern wird bei der Organisation wieder alles abverlangt. Aber, wie wir das bisher schon kennen gelernt haben, sie meistern auch das ohne nennenswerte Probleme.

Für uns verzögert sich die Sicherheitskontrolle auch etwas, weil im Abflugbereich nicht genug Platz ist für so viele Passagiere. Dort warten schon so viele auf engstem Raum, dass sie kaum noch Luft zum Atmen haben. Also müssen wir weiter warten.

Inzwischen startet schon mal die erste Maschine mit einiger Verspätung nach Düsseldorf. Irgendwann ist dann auch unser Vogel, ein Airbus A 330 vom Müll unserer Nachfolger gereinigt und kann wieder gefüllt werden. Der Sicherheitscheck läuft weiter und wir gehen direkt über das Flugfeld und die Gangway in die Maschine.

Mit einer ganzen Stunde Verspätung starten wir so gegen Mitternacht. Da es dunkel ist, sind wir auch nicht traurig darüber, dass wir keine Fensterplätze haben. Vom Inlandeis hätten wir sowieso nichts sehen können.

LTU-Maschinen sind so eingerichtet, dass möglichst viel Masse Mensch transportiert werden kann. Die Sitze sind recht schmal, die Knie liegen am Vordersitz an und beim Essen muss man die Ellenbogen immer anlegen, damit einem der Nachbar bzw. die Nachbarin oder ein durch den Gang spazierender Passagier nicht den Bissen von der Gabel schleudert. Glücklicherweise dauert der Flug "nur" viereinhalb Stunden.



Tourbus



Airport  Kangerlussuaq
Flughafen Kangerlussuaq


LTU
Maschine nach Düsseldorf


Gegen 8 Uhr landen wir sehr weich in Düsseldorf. Es dauert lange bis wir unser Gepäck haben. Da ein Griff an unserem Trolli abgerissen ist, melden wir den Schaden erst noch bei Air Berlin, ehe wir uns auf den Weg zum Zug machen. Traudel und Jürgen werden vom Leipziger Reisebüro hier in Düsseldorf abgeholt und in Leipzig bis vor die Haustür gebracht. Das "Reisebüro an der Oper" in Bonn kann sich da mal eine Scheibe von abschneiden.

Wir sind ab Düsseldorf auf uns selbst gestellt, d.h. das Gepäck müssen wir erstmal per Hand über defekte und deshalb stehende Rolltreppen des Flughafens schleppen. Dann fahren wir mit der Hängebahn zum Flughafenbahnhof, kaufen eine Fahrkarte für den Regionalexpress, schleppen das Gepäck weiter zum Bahnsteig, bugsieren es in den überfüllten Zug, in dem wir erst am Hbf. Düsseldorf einen Sitzplatz finden, schleppen in Bonn das Gepäck zum Busbahnhof, bugsieren es letztendlich in den Bus nach Bonn-Ückesdorf und schleppen das Gepäck schließlich noch von der Haltestelle bis nach Hause.

Vielleicht fragt sich nun jeder: "Warum nehmen die sich denn kein Taxi am Bahnhof in Bonn?" Ganz einfach - erstens hat die Reise so viel Geld verschlungen, dass es nicht mehr für ein Taxi reicht und zweitens müssen wir die durch die üppigen Menüs angefressenen Kilo ja irgendwie wieder los werden.

Fazit der Kreuzfahrt:
Keine Langeweile.
Ein großartiges Erlebnis.
Mehr Meer geht nicht mehr.
Sonnenschein in Hülle und Fülle
Eisberge soweit das Auge reicht.
So stelle ich mir mal "Betreutes Wohnen" vor.
Wo man auch geht oder steht, überall Essen und Trinken.
Trotzdem - Man kommt zwar viel herum, aber nirgendwo richtig an.


So long, bis zum nächsten Urlaub.

 

AuG


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