Weblog

WEBLOG 2007

Interessantes - Kurioses - Makabres


A u G . l e


Hape Kerkeling
Hape Kerkeling:
Ich bin dann mal weg


Weblog
Oktober 2007



Jakobsweg 2007 - Rückkehr der Wallfahrer

Nicht, dass jemand bei dieser Notiz denkt, wir wären diesen Weg gegangen. Leider nicht. Und ich bezweifle auch stark, dass wir ihn je gehen werden.
Eben habe ich aber in Hape Kerkelings Buch, "Ich bin dann mal weg", genüsslich die letzte Seite gelesen, das Buch ins Regal gestellt, anschließend das Notebook angeworfen um einige meiner täglichen Infoseiten aufzurufen. Was sticht mir da bei Spiegel Online ins Auge? Ein Artikel über den Jakobsweg. Zufall oder "Gottes Fügung"?

"Wallfahrer-Boom - Krötenwanderung der Sinnsucher" lautet die Schlagzeile.
Stau auf dem Jakobsweg: Romantische Sinnsucher und Powerwalker entdecken den alten christlichen Fußweg durch Nordspanien. Die einen suchen Gott, andere Sex oder das eigene Ich. Nun schickt das Fernsehen Prominente auf die Strecke. Motto: Gehen bis der Arzt kommt.
Mehr darüber ...

Das Buch des "Alleskönners" Hape Kerkeling ist das, was man von ihm erwarten kann. Witzig geschrieben, und voll von kleinen Nebenanekdoten, erfährt der Leser manche seine kleinen menschlichen und immer nachvollziehbaren Schwächen. Beim Lesen kann man sowohl die Naturschönheiten, die dieser Weg bietet, als auch die Strapazen, die besonders einem ungeübten Wanderer abverlangt werden, vor dem geistigen Auge miterleben. Reisebekanntschaften beschreibt er so, dass man sich die Menschen bildlich vorstellen kann. Dass er kaum in den einfachen Refugios übernachtete, hatte ich zwar, vor dem Aufschlagen des Buches und nach seiner Lesung im Fernsehen, nicht erwartet. Aber angesichts seiner Schilderung der Blicke in manche Refugios kann ich nachvollziehen, dass er Hotels vorzog. Schließlich hat er auch das entsprechende Budget ... Einige der Hotels waren sicher auch nicht gerade der Luxus pur.

Ob alles die reine Wahrheit ist was er schreibt, oder auch ein bisschen Dichtung mit dabei ist, sei mal dahingestellt. Seine manchmal umgangssprachliche Erzählweise, frei von der Leber weg, macht das Buch interessant und angenehm. Er bezeichnet sich ja selbst als Komiker. Als solcher ist er auch losgepilgert und hat die Zeit seines Weges manches Mal entsprechend 'komisch' beschrieben. - Hoffentlich hat er nicht eine Lawine losgetreten.

Dem Spiegel-Online-Artikel nach zu urteilen, muss man sich auf dem Jakobsweg auf eine Promi-Inflation einstellen. Ist Hape noch weitgehend im 'Verborgenen' gewandert, kommen nun Fernsehteams und Ü-Wagen. Die bringen vielleicht mehr Erleuchtung in manch düsteres Refugio, denn die Promis der C-Klasse müssen ihre Entbehrungen sicher ins rechte Licht rücken. Ob Gott das gefällt???

03. Oktober 2007, 13:30


Counter