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Sonntag, 03. September 2006
Zur Quelle der Arda


Nachdem es hier in der Nacht sehr ruhig war, gehen wir um 8.30 Uhr hinunter zum Frühstück. Danach machen wir uns fertig für die heutige Wanderung zur Arda-Quelle.

In Arda endet die normal befahrbare Straße in einer Sackgasse mit einer kleinen Gaststätte. Wir wenden und parken unser Auto vor einem ehemaligen Kiosk. Ich schultere unseren Rucksack, schalte die Alarmanlage ein und los geht’s zur Arda-Quelle.

Es ist sonnig und warm, wie jeden Tag. An einer alten Holzbrücke steht ein Wegweiser. Wir gehen hinüber und dann am Fluss entlang. 100 m weiter steht eine schöne alte Römerbrücke, die restauriert und mit einem neuen Holzgeländer versehen wurde. Dort muss ich erst mal hinauf.


Römerbrücke in Arda

Römerbrücke in Arda

Der Weg geht nun weiter an alten Ställen und einzelnen Höfen mit Wiesen und kleinen Feldern vorbei. Nach einem weitem Linksbogen geht es an einem Hinweisschild links hoch. Hier schlängelt sich der Weg meist durch Wiesen und kleine Kartoffelfelder. Ab und zu fahren auf dem schlechten Asphalt auch noch Autos.

Pferdefuhrwerk in Arda

Pferdefuhrwerk in Arda


Kuhherde in Arda

Kuhherde in Arda

An einem weiteren Abzweig nach links sind wir vor dem Ortseingang von Gorna Arda angelangt. Auf einem Baumstamm, der am Wegesrand liegt, machen wir Rast. Von hier haben wir eine tolle Aussicht über das Tal, das Dorf mit der Moschee und die umliegenden Berge.

Der Weg führt durch einen Teil des Dorfes Gorna Arda. Einen alten Mann, der uns am Stock entgegenkommt, fragen wir nach dem Weg zur Quelle. Er spricht nur Bulgarisch und meint wir sollen rechts gehen und dann in die Berge hoch.

Etwa 100 m hinter dem Dorf geht es an einem Hinweisschild durch einen Wiesenweg rechts hoch. Hier wird die bisher notdürftige Asphaltstraße zur Piste. Mit unserem Auto wäre hier kein Durchkommen mehr.



Rast bei Gorna Arda

Rast bei Gorna Arda


Gorna Arda

Teil des Dorfes Gorna Arda

Links unten, in einem kleinen Tal, sehen wir noch andere Hütten und Bänke stehen. Sie entpuppen sich als eine Taverne mit Fischteich, Kiosk, Kamingrill und schönen rustikalen Sitzplätzen. Auf dem Rückweg werden wir hier einkehren.

Über einen Wiesenhang gehen wir direkt hoch zur oberen Hütte, dann geradeaus, an der nächsten Weggabelung rechts und später links. Bis hierhin ist es eine Art breiter Waldfahrweg. Bevor es in den Wald hineingeht, bleiben wir noch mal stehen und betrachten die Landschaft ringsum.

Auf einem Berg, über den offenbar die Grenze zu Griechenland verläuft, steht ein Wachturm.

Nun wird aus dem breiten Weg ein schmaler steiniger Waldpfad, der durch üppigen Mischwald verläuft. Hinweisschilder zur Quelle gibt es nicht mehr, dafür aber blaue Wegzeichen. Denen folgen wir.

Dann tauchen Schutzhütten auf und wir sind an der Quelle. Sie befindet sich direkt unter einem alten Baum.



Arda Quelle

Quelle der Arda

Arda Quelle

Alter Baum in Nähe der Arda-Quelle



Das Gelände um die Quelle ist provisorisch eingezäunt. Wir sind völlig allein. Innerhalb der Umzäunung steht neben der Schutzhütte ein langer Tisch mit Bänken. Es ist frisch hier oben. Die Quelle plätschert unter einer alten Buche hervor.

Von hier aus legt der Fluss eine dreihundert Kilometer lange Strecke quer durch die Rhodopen zurück und mündet schließlich bei Edirne in der Türkei in die Merica, die dann in Bulgarien Mariza heißt.



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Von hier aus können es nur noch wenige hundert Meter bis zur griechischen Grenze sein. Durch diese Gegend hier sollte im Januar 1965 eigentlich unser Fluchtweg nach Griechenland führen, wenn vom Reisebüro der DDR die Reise nicht abgesagt und nach Borovetz umgepolt worden wäre.

Ob wir hier allerdings ....

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Ich hätte gern mal gesehen, wie die Grenze heute hier beschaffen ist. Aber wir wissen nicht genau wie weit es noch ist und kennen auch nicht genau die Richtung. Einen Kompass haben wir leider nicht dabei.

Also füllen wir unsere Wasserflaschen an der Quelle und machen uns auf den Rückweg. Dabei genießen wir viel entspannter als beim Aufstieg die schönen Aussichten ins Rhodopengebirge.

Als wir an der Taverne sind, kommt der Wirt auch von oben herunter. Er hat aus der oberen Hütte heraus wieder Ausschau gehalten.

Wir sind hungrig und möchten essen. Zur Auswahl hat er Chicken-Rolls oder Fisch. Bei der Frage nach dem Fisch zeigt er auf den Forellenteich.

Frischer geht es nicht. Schon deshalb entscheiden wir uns für Fisch, gemischten Salat mit Brot, Sprite und Fanta. Wasser hatten wir heute schon genug.

Unser Wirt macht ein Holzfeuer im Kamin. Etwa eine Stunde soll es dauern bis die Mahlzeit fertig ist.



Taverne bei Gorna Arda

In der Taverne oberhalb von Gorna Arda


Nach etwa eineinhalb Stunden, ist nser Essen fertig und wird serviert. Zu dem gemischten Salatteller erhalten wir vier dicke Scheiben Toast. Die Forelle schmeckt zusammen mit den gebackenen Kartoffel- und Zwiebelscheiben ganz hervorragend. Nach einer halben Stunde sind wir rundherum satt. Das ganze Menü kostet uns 16 Lewa und ist damit so gut wie geschenkt.

Wir bedanken uns beim Wirt, verabschieden uns von ihm und von den anderen Gästen und machen uns auf den Rückweg nach Arda.

Vor den ersten Häusern von Gorna Arda treffen wir den alten Mann mit dem Stock wieder, wie er eine Kuh hinter sich her zieht. Er erkennt uns gleich wieder, zeigt nach oben in die Berge und fragt, ob wir dort waren. Dass wir einen schönen Tag hatten, freut auch ihn.



Kleinbauer mit Kuh
Kleinbauer mit seiner einzigen Kuh

Am Bistro in Smiljan wieder zwei Mann der Border Police. Sie kommen zwar von ihrem Auto aus bis an den Straßenrand vorgelaufen, aber da wir aus Richtung Grenze kommen, lassen sie uns unbehelligt durchfahren.

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In der Zelle, die ich nun mit dem Greco teilte, standen drei eiserne Feldbetten, eine kleine zweitürige Kommode, die auch gleichzeitig als Tisch diente, und zwei Stühle. Wenn man zur Toilette oder in den Waschraum wollte, musste man an die Tür klopfen und warten bis jemand kam und aufmachte. Zum Duschen ging es einmal in der Woche.

Nachts mussten wir bei grellem Licht schlafen. Jeden Tag bei Eintritt der Dämmerung wurde von außen das Licht angeschaltet. In der Zelle gab es keinen Lichtschalter. Morgens, ...

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